Hi JoJoausMarzahn - ich weis deine Frage ist schon längst beantwortet und das freut mich! Ebenso freu ich mich für alle Betroffenen die (endlich)auf diesen Fachbegriff "Jaktation" gekommen sind(mich selbst mit eingeschlossen)! (: Ich möchte auch noch gerne meine persönlichen Erfahrungen, Umgangsstrategien und meine Lösung mit dieser Verhaltensauffälligkeit dazu beitragen.

tanca1 hat die Ursachen unseres Phänomens sehr gut erklärt! :) Ich möchte noch gerne mehr auf MEINE mögliche "Löschung" des Verhaltens eingehen---> sprich wie hab ich mein "Jukeln "(so wurde es "liebevoll" in der Familie genannt und somit verharmlost....) in den Griff bekommen. So wie 95% hier hab auch ich kein Urvertrauen und keine richtige Bindung zu meiner Mutter/ Vater in der frühen Kindheit aufbauen können. Ich zeige diese Störung seit ich ein paar Monate alt war. Meine Eltern wussten sich nicht zu helfen und wie das nun mal so ist wenn Eltern verzweifelt sind... wird der Vater meist handgreiflich. All die versuche haben natürlich nichts genützt und haben nur dazu geführt das ich am Ende ins Heim kam. Im Alter von 12 fragte ich mich warum mach ich das eigentlich... und wie nennt man das ganze wirklich?! Ich war verzweifelt und hab dieses kleine Geheimnis immer mit mir herumgetragen (so wie viele hier). Ich sollte noch ganze sechs Jahre auf die Antwort für dies verhalten warten.....

Bis zu dem Moment als ich mich entschied Jugend und Heimerzieher zu werden. In meiner Ausbildung habe ich dann meine persönliche Geschichte aufgrund des erworbenen Fachwissems gut reflektieren können. Irgendwann kam dann der Begriff "Hospitalismus" und ich dachte mir "hey das ist genau das was ich jeden Abend vorm Einschlafen mache!". Mit der Zeit verstand ich dann immer mehr und mein Zwang das ewige rumwälzen(was ja nicht unangenehm ist, aber sehr lästig den Drang zu unterdrücken wenn man bei Freunden schläft oder die Freundin bei einem übernachtet) ließ sichtlich nach. Trotzdem ist es nicht ganz weg und ich bin heute 20 Jahre. Deshalb hab ich mich entschieden eine Verhaltenstherapie zu beginnen. Ich möchte einfach noch besser verstehen was mit mir passiert. Warum und die wichtigste Frage welche Fähigkeiten (Wie stark kann ich aus psychologischer Sicht Bindungen zu anderen Menschen aufabauen; Wie wirkt sich das auf meine psychische Widerstandsfähigkeit aus und gleichzeitig auf die Einschätzung von Problemen; usw...) wurden Mir persönlich meiner frühen Kindheit wirklich "geraubt" (?).

Ich hoffe das ich auf all diese Fragen eine zufriedenstellende Antwort bekomme. Ich denke wenn das alles für mich persönlich geklärt ist und aufgearbeitet, dass dann das "Jukeln" aufhört. Und gerne schreibe ich hin und wieder meine Entwicklung hinsichtlich der Jaktation als Kommentar für die Interessierten auf bzw. wer möchte schreibt mir eine Email oder etwas in die Kommentare. Ich bin sehr gespannt auf Fragen die dich beschäftigen und Erfahrungen die du mit dem "Päckchen" gemacht hast!

Ps: In diesem Sinne: Gute Nacht und schlaft Gut! :)

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