Ich habe das Buch jetzt zum zweiten Mal mit Begeisterung gelesen. Ich halte Erik für den Täter. Warum? Erik liest die Seiten seines Bruders, die dieser auf der Schreibmaschine geschrieben hat und einen Mord mit einem Hammer schildert. Im Gegensatz zum Film ist es nicht Edmund, der dies tut.

Erik liest - auf Edmunds Empfehlung - am Abend des Mordes Agatha Christies Krimi "Alibi" (Taschenbuch S. 166). In Agatha Christies Krimi ist der Ich-Erzähler der Täter. Erik lügt den Kommissar an, er habe die ganze Nacht geschlafen, während Edmund wahrheitsgemäß erklärt, er sei wach gewesen. Warum wird Edmund dann Pfarrer und warum die harsche Reaktion gegenüber Eriks erster Frau bei seinem Besuch dort als Erwachsener? Ich glaube, Edmund hat Erik bei der Tat heimlich beobachtet (er weiß, dass dem Opfer "in die Fresse" geschlagen wurde) und war enttäuscht, dass sich Erik ihm gegenüber nicht öffnete und die Tat gestand. Also wurde er Pfarrer in der Hoffnung, Erik würde ihm dann die Tat gestehen. Seine Enttäuschung darüber, dass Erik dies nicht tat, zeigt sich an den barschen Antworten auf entsprechende Fragen der ersten Frau von Erik bei seinem Besuch. Als Erik den todkranken Edmund besucht, tun sie, "was getan werden muss." Ich glaube, Erik hat Edmund den Mord gestanden und hatte Angst, dass Edmund dies doch in seiner Todesstunde Ewa weitergeben würde. Deshalb gräbt er den Vorschlaghammer aus und wirft ihn in den See. Er kennt den Platz auf den Zentimeter genau. Hätte er die Tat nur beobachtet, wüsste er doch nicht so genau, wo der Hammer liegt.

Man darf sich vom Film nicht irritieren lassen. Es gibt im Buch kein Geständnis oder einen entsprechenden Brief von Edmund an Erik, dies ist nur im Film so. Und im Buch ist es nicht Edmund, der Henrys Buch heimlich liest, sondern Erik. So denke ich mir die Sache.

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