es handelt sich um einen Pseudo-Fluch, einen Fluch-Ersatz, bei dem versucht wird, das Blasphemische eines echten Fluches außenvorzulassen. Entstanden ist er wohl so, dass der erste Anwender dieses Fluches tatsächlich auf blasphemische Weise fluchen wollte, sich aber dann eines besseren besann. "Kreuz!" hatte er schon ausgesprochen - und besann sich dann es so umzuwandeln, dass daraus eine Aufforderung wurde, zwei Baumarten miteinander zu kreuzen, was ja keine heilige Handlung ist. In Wirklichkeit werden hier nicht einfach unzusammenhängend verschiedene (heilige) Begriffe aufgezählt (wie z.B. bei "Himmel, Herrgott, Sakrament!"), sondern die Aussage bedeutet ja, dass man den Birnbaum mit dem Hollerstaud'n (Holunderbusch) kreuzen solle. Man hat somit nichts Blasphemisches gesagt. Die korrekte Schreibweise wäre somit eigentlich nicht "Kreuz, Birnbaum und Hollerstaud'n!" sondern "Kreuz' Birnbaum und Hollerstaud'n!"
Ähnlich verhält es sich bei "Herrschaftszeiten!". Man wandelt ein "Herrgott noch einmal!" schnell noch in letzter Sekunde um: zu "Herr...schaftszeiten". "O jemine!" und "O je!" sind Abwandlungen von "O Jesus!" - ein in letzter Sekunde entweder verschluckter ("O Je...") bzw. abgewandelter Fluch ("O Je...mine"), so dass derjenige, der im Begriff war zu fluchen, die Sünde des Fluchens dann doch nicht auf sich lud. So, wie man zur Vermeidung von Fäkalausdrücken statt "Scheiße" sagt: "Schei...benhonig" oder "Schei...benkleister". Weitere Beispiele: "Rosen, Tulpen und Narzissen - das ganze Leben ist besch...eiden eingerichtet", "Die Vögel singen, die Mücken zwicken - das ist die beste Zeit zum...Rasenmähen".
Mein Urgroßvater pflegte zu "fluchen": "Hagen, Witten, Wetter!". Durch das "Wetter" am Schluss hört es sich an wie ein Fluch, doch in Wirklichkeit ist es nur eine Aufzählung von Städten des Ruhrgebiets - also nichts, was man dem Pfarrer hätte beichten müssen...