Hallo, ich wollte mal eure Meinung hören. Und zwar versuche ich schon seit einiger Zeit, mich vegan zu ernähren. Mittlerweile weiß ich einfach so viel über die Umstände in der Massentierhaltung und die Umweltschäden durch Viehzucht, sodass ich das eigentlich (!) für die beste Variante halte. Monatelang geht das auch gut, aber manchmal habe ich einfach "Rückfälle". Gestern z.B. waren mein Mann und ich wandern, kamen an eine kleine Schwarzwaldhütte, es gab außer in Fett schwimmenden Bratkartoffeln nichts Veganes, und ich hatte einfach sooo Lust auf - das sind jetzt Kindheitserinnerungen- ein Paar Wienerle. Die habe ich mir dann zwar gegönnt, aber hatte den ganzen restlichen Tag (und heute ebenso) Gewissensbisse. Gleichzeitig sage ich mir, dass wenn jeder so essen würde wie ich (zu 98% vegan), wir keine Massentierhaltung hätten, es auch der Umwelt so viel besser ginge und damit schon so viel bewirkt ist. Außerdem hatte ich - bedingt durch eine superstreng-religiöse Sekte, in der ich aufwuchs - ganz lange das Problem, viel zu streng zu mir selbst zu sein. Z.B. wuchs ich mit der Überzeugung auf, man käme für jeden noch so kleinen falschen Gedanken, falsches Wort oder sündige Tat in die Hölle oder müsse um Vergebung beten, und wurde dadurch - um immer "auf der sicheren Seite" zu sein, suuuuperkritisch mit mir selbst. Genau deshalb "übe" ich jetzt eigentlich, nicht immer so streng mit mir selbst zu sein, mich nicht dauernd zu verurteilen und dass es auch verdammt nochmal einfach ok ist, nicht immer perfekt zu sein. Trotzdem fühle ich mich schlecht, wegen der Tiere. Was denkt ihr darüber? Hat jemand vielleicht einen hilfreichen Gedanken? :) Danke im Voraus :) und viele Grüße

PS: Bitte führt in dieser Debatte keine Gesundheits-Argumente an ("man braucht doch tierisches Protein!" etc.), ich habe mich mit der Thematik wirklich befasst und weiß, dass man gut vegan leben kann.