Hallo zusammen. Ich habe etwas Angst, mich hier zu äußern, da ich befürchte, dass ich mich hier lächerlich mache. Trotzdem versuche ich es.

Zuerst einmal ein paar Worte zu mir: Ich bin 33 Jahre jung, mollig, behaart, bärtig, lange Haare und erst seit einem Jahr offen als Schwul geoutet und habe schon Einiges durchgemacht. Die letzten 10 Jahre war ich mit einer Transgender zusammen, die mich aber leider nur ausnutzt hat und über all die Jahre regelmäßig betrogen hat. Die Liebe war schon nach 4 Jahren aus, aber ich hoffte, dass es wieder irgendwie aufwärts geht, aber sie nutzte mich bis zum Schluss aus. Am Ende war es nur noch eine Qual. Dementsprechend habe ich Vertrauensprobleme und eine gewisse Wut im Bauch. Die Beziehung ist übrigens seit über einem Jahr beendet.

Aber darum geht es nicht. Ich versuche seit dem jemanden für eine ernsthafte monogame Beziehung zu finden. Leider ist das eher schwer, was nicht nur an der aktuellen Pandemie liegt. Es finden sich nette Männer, aber leider fast nur ältere Männer (40+) oder andere Bären, was beides nicht mein Typ ist. Ich lernte über die letzten Monate auch Männer kennen, die ich attraktiv fand. Diese mich aber nicht, oder sie waren bereits in einer Beziehung oder sind auf der anderen Seite der Welt (z. B. Argentinien).

Ich fühle mich mittlerweile unbeschreiblich einsam und allein.

Ich wohne in Sachsen-Anhalt, wo die LGBTIQ Community nicht sonderlich stark ist. Dazu bin ich auch in einem Landkreis, der eher ... Rückständig ist. Durch mein spätes Outing habe ich auch keine Freunde in der lokalen Szene, was es schwerer macht, jemanden durch Freunde kennen zu lernen. Auch online gab es bisher nur Enttäuschungen.

Mittlerweile frage ich mich, ob ich einfach nur zu wählerisch bin. Ich frage mich, ob ich nicht einfach irgendjemanden nehmen sollte, da ich mich fühle, dass ich sonst niemanden finde. Nur ... weiß ich jetzt aber auch was ich brauche: Stabilität, also jemanden, der auch da ist, wenn ich ihn brauche und sich nicht durch fremde Betten arbeitet. Und eigentlich auch jemanden, den ich attraktiv finde.

Mit wurde deshalb schon von jemandem Oberflächlichkeit vorgeworfen, aber für mich muss die Kombie stimmen. Was nützt es wenn er ein netter und liebervoller Typ ist, ich ihn aber nicht attraktiv finde? Dann würde ich ihm ja weh tun oder mich wieder verstellen, wie vor meinem Outing.

Oder wie denkt ihr darüber? Oder soll ich einfach jemanden daten, obwohl er mich nicht zusagt?