Nur gab es damals noch keine Pilze, Meskalin, LSD bzw deren Wirkung war im Europäischen Raum nicht bekannt.
Die Wirkung von LSD wurde knapp 15 Jahre nach der Veröffentlichung des Steppenwolfs bekannt, Psilocibin noch später.

Die eigentliche Erklärung wo sich das abspielt ist einfach:
Tiefe Meditation. Denn was man an Erkenntnissen den psychedelischen Trips zuweist kommt am Ende aus unserem innersten. Drogen sind nur ein unreine und zeitsparende Abkürzung dahin.
Da Hesse auch Siddharta geschrieben hat und sich sehr dem Buddhismus verbunden fühlte, zuletzt auch das Buch nach medidativen und psychologischen Erfahrungen sehr, sehr viel mehr Sinn ergibt, ist das für mich die wahrscheinlichste Antwort.
(Dabei verschweige ich nicht, dass ich beides probiert habe wobei die Meditation zuerst kam und noch weiter ihren Nutzen findet.)
Zur Interpretation:
Lust und Liebe.
Pablo und Hermine. Repräsentationen seiner inneren Anteile, so wie auch der Wolf und Hermann ( sein junges selbst) einer ist.
In der inneren Welt ist "alles erlaubt" und durch die einfache Ausübung erfährt er das Gefühl nach dem er suchte, hier war es womöglich Eifersucht unter dem Mantel des "Gehorsams" ihren Befehl auszuführen, etwas was er nie tun wollte und nun doch zu tun im Stande ist. Nach der Tat jedoch verfliegt Wut und Eifersucht, auch tötet er Pablo nicht (evtl. seine Lust) und erkennt was er wirklich spürte, Angst und Trauer vor Verlust, verfällt sogleich aber auch dem "pathetischen" Flehen nach Buße um diese Schuld von sich nehmen zu können.
Dabei "tötete" er im Endeffekt nur einen Teil von sich und keinen anderen Menschen. Ob dies wirklich so schlimm war wird von Mozart mit dem Aspekt des (Galgen-)Humors relativiert, denn ob in der inneren Welt etwas wirklich stirbt ist zu bezweifeln, meist wird es nur begraben, verdrängt oder im erwünschten Falle, sprengt es die eigene Eingrenzung und integriert sich mit den anderen Persönlichkeitsaspekten zu einem ganzen. (So wie am Eingang in das magische Theater ein "kleiner Scheinselbstmord" ausgeführt wird)
Das Prinzip der Auflösung des Egos, der Persönlichkeit als auch Relativierung von Erfahrungen und Gewohnheiten ist seit jeher ein Bestandteil der buddhistischen Philosophie und aus meiner Sicht hier deutlich wiederzuerkennen. Schliesslich folgt intuitiv und Subjektiv an einem Punkt die Erkenntnis, dass wir mehr als nur die Summe unserer Teile sind, vielleicht sogar mit einer nicht intellektualisierbaren Essenz die uns diese Teile erfahrbar macht ( Seele, Geist, etc, siehe auch "Qualia-Problem")

Vielleicht ist es auch gar nicht möglich, dass jede Person das Buch direkt versteht. So habe ich mich alle paar Jahre wieder an das Buch herangewagt und jedesmal neue, tiefgreifende Aspekte erfassen können wie sie meiner eigenen persönlichen Entwicklung zu der Zeit zugänglich waren.
Insofern ist das Buch teils persönliche Biographie, Kriesenverarbeitung als auch möglicher Wegweiser, aber nur für jene, die bereits grundlegende Erfahrung im Bewandern der inneren Welt besitzen.

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Nur gab es damals noch keine Pilze, Meskalin; LSD,
Die Wirkung von LSD wurde knapp 15 Jahre nach der Veröffentlichung des Steppenwolfs bekannt, Psilocibin noch später.
Die Erklärung ist einfach:
Meditation. Denn was man an Erkenntnissen den psychedelischen Trips zuweist kommt am Ende aus unserem innersten. Drogen sind nur ein unreine und zeitsparende Abkürzung dahin.
Da Hesse auch Siddharta geschrieben hat und sich sehr dem Buddhismus verbunden fühlte, zuletzt auch das Buch nach medidativen und psychologischen Erfahrungen sehr, sehr viel mehr Sinn ergibt, ist das für mich die wahrscheinlichste Antwort.

(und ja ich habe beides probiert wobei die Meditation zuerst kam)

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