Zunächst einmal: (1) Es gibt sicher auch passende deutsche Titel, wenn es um den Mythos geht. Wenn du der Meinung bist, dass man mit der Sprache des Titels den Ursprung des Mythos ausdrücken muss, dann wäre ein griechischer Titel eher angebracht als ein lateinischer. Denn die Römer haben die meisten Mythen von den Griechen übernommen und angepasst. (2) Wenn ich einer Sprache nicht mächtig bin, sollte ich, ob durch einen Titel oder etwas anderes, nicht so tun, als ob ich es wäre. Die Gefahr, Fehler zu machen, ist nämlich sehr groß. Das gilt nicht nur für Latein. Das ist natürlich kein Argument gegen den Gebrauch von Fremdsprachen, sondern ein Argument dafür, Fremdsprachen zu lernen!

(3) Nun zu deiner Frage: Das hängt davon ab, in welcher Beziehung und wie eng man in dieser Beziehung mit jemandem verbunden ist.

mit jemandem verbunden sein:
coniunctum esse cum aliquô

Ich bin freundschaftflich mit dir verbunden:
(a) têcum amicitiâ coniunctus (mask.) / coniuncta (fem.) sum
(b) têcum familiaritate coniunctus sum

amicitiâ: Ablativ von amicitia, ae, fem. - Freundschaft (im weitesten Sinne)
familiaritate: Ablativ von familiaritas, familiaritatis, fem. - Freundschaft (im Sinne von Vertrautheit)

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Ich bin in enger Freundschaft mit dir verbunden:
(a) têcum summâ amicitiâ coniunctus sum
(b) têcum summâ familiaritate coniunctus sum
summâ: Ablativ von summus, a, um - höchster, höchste, höchstes

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Ich bin dir in (höchster) Dankbarkeit verbunden:
têcum (summâ) gratiâ coniunctus sum

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Ich bin in Liebe mit dir verbunden:
têcum amore coniunctus sum
amor, amoris, mask. - Liebe

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1. Versiculos in me narratur scribere Cinna.

Narratur (man erzählt, davon hängt der NcI ab:) Cinna versiculos in me scribere (dass Cinna Verslein gegen mich schreibe).

2. Non scribit, cuius carmina nemo legit.

Nicht schreibt derjenige, dessen Gedichte niemand liest. (Sinn: Cinna wird nicht gelesen, was soll's mich also scheren!)

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protos, e, on (π�?ῶτος, η, ον) - der/die/das erstere/ frühere/ vorherige.

Das Gegenteil ist hysteros, a, on (ὕστε�?ος, α, ον) - der/die/das letztere/ spätere/ folgende.

ho typos (�? τ�?πος) - Prägung, (wörtl.) Schlag. (von typto, τ�?πτω - schlagen).

Proto-Typ ist also wörtl. 'die frühere Prägung', Gegenbegriff wäre der *Hystero-Typ.

Geht es um zahlenmäßige Nachfolger des Prototyps, dann wären es Deutero-, Tritero-, Tettarto-Typen (Die Ordinalia von 2,3,4 [δ�?ο, τ�?εῖς, τέττα�?ες] sind deuteros, a, on, tritos, e, on, tettartos, e, on [δεῦτε�?ος, α, ον; τ�?ίτος, η, ον; τέττα�?τος, η, ον]).

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Allgemein ist es so:

(I) Vor den Konjunktionen ("und", "oder") steht kein Komma, da sie nebenordnen: (1) "Kind und Kegel", "Theater oder Kino". (2) "In Syrakus designte Archimedes Wurfmaschinen[,] und diese drängten die Römer lange zurück."

(II) Vor Subjunktionen ("als", "nachdem", "weil", etc.) steht gewöhnlich ein Komma: "Der Feldherr Marcellus war sehr traurig, als er erfuhr, dass ein Soldat den Archimedes getötet habe, da er befohlen hatte, ihn lebend gefangenzunehmen."

Sieh einmal hier nach, der Artikel ist einigermaßen ordentlich: de.wikipedia.org/wiki/Kommaregeln#Konjunktionen

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1) Den Satz bis zum nächsten Satzzeichen ausmessen (Punkt, Doppelpunkt, Semikolon).

2) Alle konjugierten Verbformen bestimmen: z.B. διέδωκε (3.ps. – sg – ind. – aor. – akt.)

3) Nebensätze (NS) isolieren: welche dieser Verbformen stehen mit einer Subjunktion oder mit einem Relativpronomen? (Ἕπεί, εἰ, ἵνα, ...; ὅς,...) Was bleibt, ist der Hauptsatz (HS).

4) Den HS isolieren: könnte er allein stehen oder ist er durch eine Doppelkonjunktion zu einem übergeordneten HS verbunden? (καί – καί, τε –καί, ἤ - ἤ, μέν – δέ, οὐ μόνον - ἀλλὰ καί, ...)

5) Ausgehend vom Prädikat des HS Ergänzungen bestimmen, die es braucht, um einen Satz zu bilden, der grammatisch vollstängig ist:

a) Kasusergänzungen: z.b. διδόναι + akk. + dat.: Κῦρος δὲ διέδωκε τοῖς στρατιώταις τὰ χρήματα. (Kyros verteilte das Geld an die Soldaten.)

b) Satz-Ergänzungen, im Griechischen sehr häufig:

i) Es kommen viele Verben vor (des Sagens und Meinens, der sinnlichen und geistigen Wahrnehmung, des Wollens, unpersönliche, ..., z.B. λέγειν, δοκεῖν, ὁρᾶν, χρή, δεῖ, δίκαιόν ἐστι, φανερόν ἐστι,...), von denen ὡς-, ὅτι-, AcI- oder AcP-Sätze abhängig sind: φανερὸν δὲ ὡς [/ὅτι] τοῦτο ποιητοῦ ἔϝγον Ἕστίν. [τοῦτο ποιητοῦ ἔργον εἶναι] – Es ist offensichtlich, dass dies Aufgabe eines Dichters ist.

ii) Indirekte Fragesätze: οἱ δὲ καπῆλοι ἀγνοοῦσιν, τί χϝηστὸν ἢ πονηϝὸν πϝὸς τὴν ψυχήν. (Die Händler wissen nicht, was nützlich oder schädlich für die Seele ist.)

6) Nähere Bestimmungen zu den Verbergänzungen bestimmen: Adjektive, Genitivattribut, PC. Partizipien kommen gehäuft vor und ermöglichen so eine sehr ökonomische Ausdrucksweise im Griechischen. Also Acht auf die Partizipien: ob attributiver oder prädikativer Gebrauch, wovon abhängig, genau auf die Form achten (im Aorist gibt es akt. – med. – pass.).

7) Dasselbe für den/ die NS.

Empfehlung: Maier, F.: Die Version aus dem Griechischen, Schwerpunkte der Syntax, München 1969.

Das Buch besteht aus zwei Teilen: einer Übersetzungsschule, die an Beispielen verdeutlicht, und einem Übungsteil, in dem man Beispiele aus Original-Autoren durcharbeitet.

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In der Regel werden Französische Substantive außer am Satzanfang klein geschrieben: le pays; le vin; la musique; la langue.


Ausnahmen:

Völkernamen, wenn sie als Substantiv gebraucht werden: un Français; un Allemand; aber: la langue française; la langue allemande.

Geographische Namen: La France; L'Allemagne; la Seine; le Rhin.

Eigennamen: Jacques; Jean-Pierre.

Kirchliche Feste: à Pâques; à Noël.

Titel: Monsieur; Madame; Monsieur le Président; Madame la Maire.

Himmelsrichtungen, wenn sie ein Gebiet bezeichnen: l'Amérique du Nord; le Midi; aber: au nord de la Loire.

Produktnamen: un Airbus; une Renault; un (sc. vin) Bordeaux.

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Bei Infinitivgruppen (Ausdrücke mit "zu" + Infinitiv) unterscheidet man

(1) solche mit Konjunktion ("als zu", [an]statt zu", "außer zu", "ohne zu", "um zu") und (2) solche ohne Konjunktion

(1) Infinitivgruppen mit Konjunktion werden durch Komma[ta] abgetrennt:

  • handeln, ohne an die Zukunft zu denken
  • ein Taxi nehmen, um nicht auf den Bus zu warten etc.

(2) Infinitivgruppen ohne Konjunktion ist die Kommasetzung freigestellt:

  • bereit sein[,] jemandem zu folgen
  • glauben[,] im Recht zu sein etc.

Empfehlenswert ist die Kommasetzung, um Missverständnisse auszuschließen:

  • (i) Wir beschlossen am Freitag zum Notar zu gehen.
  • (ii) Wir beschlossen, am Freitag zum Notar zu gehen.
  • (iii) Wir beschlossen am Freitag, zum Notar zu gehen.

Ausnahmen:

(2a) Infinitivgruppen, die Attribut zu einem Substantiv sind, werden durch Komma getrennt: - die Absicht haben, eine Mauer zu bauen - der Veruch, die anderen zu übertrumpfen etc.

(2b) Infinitivgruppen, die von einem Verweiswort abhängen, werden durch Komma getrennt:

  • es lieben, Briefe zu schreiben
  • daran denken, etwas zu tun etc.

Im Falle "die Möglichkeit, etwas (effektiv) zu tun" ist "etwas (effektiv) zu tun" das Attribut zu Möglichkeit (2a) Das Komma muss also stehen.

Duden, Bd.9: Richtiges und Gutes Deutsch, Mannheim 2011. ("Das Komma bei Infinitivgruppen", S.537-42.)

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Ihr müsst die Stelle angeben für eine sinnvolle Übersetzung.

"Aber wir, auf, dass wir alle umsichtig die Heimkehr erwägen, dass sie komme."

("Aber wir wollen uns alle zum Rat vereinen, die Heimkehr dieses Verfolgten zu fördern" [Voß])

Odyssee A,76.

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