Du kannst ab 18 ein sogenanntes Work&Holiday Visum beantragen. Was du machen kannst: Jetzt mit 16 ersteinmal in der EU reisen/jobben/Freiwilligendienst machen und dann später nochmal nach Australien. Das Work&Holiday Visum kannst du bis 30 beantragen, du kannst also auch nach einer Ausbildung oder einem Bachelor noch nach Australien gehen.
Am einfachsten ist es, einen Freiwilligendienst wie den Europäischen Freiwilligendienst oder weltwärts zu machen- da kümmern sich die Organisationen nämlich um Unterbringung, Verpflegung, Visa und alles weitere. Achtung: Es gibt auch sehr teure private Freiwilligendienste, das würde ich nicht machen, außer du bist reich. Zu EFD und weltwärts findest du im Internet viele Informationen.
Ich war übrigens mit weltwärts in einer NGO in Indien. War ne tolle Zeit ;)
Im sozialen Bereich ohne Klienten wird es schwierig. Es gibt zwar Büroaufgaben, aber die können nicht von einem FSJler ohne entsprechende Ausbildung gemacht werden. Aber in einem FÖJ kannst du eigentlich gut ohne Klienten arbeiten, z. B. ein Biotop pflegen. Erkundige dich dochmal bei Umweltschutzvereinen in deiner Nähe.
Sie soll sich an die Anerkennungsberatung vom IQ-Netzwerk wenden. Die ist kostenlos: https://www.anerkennung-in-deutschland.de/html/de/beratungsstellen_iq_netzwerk.php
Du kannst in einer Gärtnerei von Bioland oder einem vergleichbaren Zertifikat werden. Oder du suchst in deiner Umgebung nach kleineren Gärtnereien, die nicht bloß Zuarbeiter für den Großhandel sind.
Es ist rein grundsätzlich möglich. Es ist aber schwierig, an Stellen zu kommen, weil so viele in der Spieleindustrie arbeiten wollen.
Am besten suchst du dir einen Beruf oder Betrieb, in dem dringend Azubis gesucht werden. Dann werden sie auch jemanden ohne besondere Vorerfahrungen und Talente nehmen und die Zeit investieren, um dir alles beizubringen- dafür ist eine Ausbildung ja auch da.
Also die Studienangst nehme ich dir mal- Statistik in Psychologie ist machbar, auch für Leute, die in Mathe nicht so gut sind. Außerdem gibt es in der Uni oft gute Tutorien und man kann Lerngruppen bilden. Das ist also ein Extraproblem weniger.
Zu deiner familiären Situation: Was verändert sich denn groß, wenn du gehst? Dein Vater und dein Bruder werden häufig streiten, aber das tun sie ja jetzt schon. Dein Vater wird davon gestresst sein, aber das ist er ja jetzt schon. Dein Vater wird ermüdet sein, aber auch das ist er jetzt schon. Und es wird kaum gemeinsame Mahlzeiten mehr geben, aber die gibt es ja auch jetzt nur ab und zu, wie mir scheint.
Und zusätzlich gibt es auch ein paar einfache Lösungen: Wenn dein Vater das Bedürfnis hat, mit anderen zusammen zu essen, kann er ja schauen, ob es in der Stadt eine Kantine oder Mensa gibt. So etwas gibt es oft auch in kleineren Städten z. B. in Alten- und Pflegeheimen oder in der Kirchengemeinde und da können oft auch Menschen hingehen, die nicht im Heim wohnen. Oder er bestellt sich Essen auf Rädern, wenn er gut allein zu Hause bleiben kann und einfach gern was Warmes hätte. Gegen die Einsamkeit gibt es viele Freizeitangebote auch in kleineren Städten- ob er die annehmen möchte oder nicht, ist natürlich seine Sache. Außerdem könnt ihr zwei ja auch öfter telefonieren. Und entweder kümmert sich dein Vater um den Hund (wenn er kann und Freude daran hat) oder du suchst andere Menschen, denen du vertrauen kannst.
Klar ist so ein Abschied auch traurig. Du wirst deine Familie ein bisschen vermissen und sie dich. Aber die Probleme, die du beschreibst, erscheinen mir alle gut lösbar zu sein.
Wenn du was in die Richtung Verwaltung machen willst, dann brich ab. Im öffentlichen Dienst werden Azubis gesucht und die Perspektiven sind gut. Also bewirb dich ruhig da. Gerade weil deine Ausbildung so teuer ist, würde ich lieber direkt abbrechen, mich schon mal auf Ausbildungen für nächstes Jahr bewerben und die Zeit dazwischen anders überbrücken (z. B. jobben und ein bisschen das Leben genießen).
Du schreibst als Betreffzeile über dem Anschreiben "Bewerbung um die Stelle XY". Den Satz "hiermit bewerbe ich mich" lässt du dafür weg.
Ich würde so ein Zwischending fahren. Reine Vernunftsentscheidungen bringen einfach keine Lebensfreude. Andersherum kenne ich viele, die ihr Traumstudium studiert haben und danach nach monatelanger Jobsuche irgendnen Mistjob angenommen haben, der ihnen gar nicht gefällt und mit ihrem ursprünglichen Traumberuf auch nichts mehr zu tun hat. Das ist dann auch nicht toll.
Du könntest z B Physik studieren an einer Universität, die einen Schwerpunkt in Astrophysik hat. So machst du einen guten Abschluss (Physiker werden gesucht!) und hast viele Kurse, um deinem Interesse zu folgen. Und wenn du am Ende z B Aussichten auf eine wissenschaftliche Karriere hast, kannst du ja den Master in reiner Astrophysik draufsetzen. Aber mit 15 hast du wirklich noch ein bisschen Zeit vor dir. Deine LK-Wahl ist übrigens nicht so relevant für das Studium. Mach am besten das, woran du Spaß hast und wo du gute Noten bekommen kannst, denn mit einem guten Abischnitt stehen dir viele Türen offen.
Wenn es ein Beruf ist, in dem Mangel herrscht, z B in der Pflege oder im Handwerk, hast du trotzdem gute Chancen. Wenn es ein Beruf ist, in dem nicht gesucht wird, z B was kaufmännisches, hast du es schwieriger. Nach so langen Jahren ohne Berufserfahrung kannst du dann aber auch die Agentur für Arbeit um eine Umschulung bitten.
Personen aus sogenannten Sicheren Herkunftsländern bekommen keinerlei Integrationsleistungen in Deutschland. Personen aus den Ländern mit den besten Bleibeperspektiven (Syrien, Iran, Irak, Eritrea und Somalia) bekommen sehr früh umfangreiche Integrationsleistungen. Der große Rest bekommt benachrangigt und oft verzögert Integrationsleistungen, z B Deutschkurse nach einigen Monaten Wartezeit. So werden Personen mit guter Bleibeperspektive bevorzugt, aber Menschen, die lange auf ihre Entscheidung warten müssen, bekommen dennoch Chancen, sich zu integrieren. Außerdem: Wer einen Ausbildungsplatz findet und die Ausbildung durchzieht, darf bis zum Ende bleiben. Und wenn er danach einen Job in dem erlernten Beruf findet, kann er einen langfristigen Aufenthalt bekommen. Also so dumm ist das alles gar nicht gedacht. Bloß machen die trägen Verwaltungen den politischen Ideen oft einen Strich durch die Rechnung.
Warum trefft ihr euch denn immer bei ihm? Er kann doch auch dich mal besuchen oder ihr geht zusammen aus. Dann steht ihr nicht so unter der Beobachtung der Mutter.
Menschen, die studiert haben, erleben das ständig- in der Uni lernt man wissenschaftliches Forschen und dann geht man raus in ein Büro und hat keinen blassen Schimmer von der Arbeitswelt. Aber nach einer Einarbeitungsphase funktioniert es dann in den allermeisten Fällen ziemlich gut. Also stress dich nicht zu sehr. Du hast gute Kenntnisse in der Berufsschule erworben. Die Praxis kannst du dir im nächsten Betrieb aneignen. Frag einfach beim Bewerbungsgespräch nach, ob es eine Einarbeitungsphase gibt. Viele Unternehmen finden es positiv, wenn interessierte Rückfragen gestellt werden und du kannst so ein Unternehmen finden, bei dem du das Gefühl hast, dass du einen guten Einstieg haben wirst.
Es gibt den Beruf "Personaldienstleistungskaufmann*frau". Das ist aber ein sehr spezieller Beruf, der nicht unbedingt dringend gesucht wird. Vielleicht kannst du auch eine allgemeinere Ausbildung, z B als Kaufmann*frau für Büromanagement machen und dir ein Unternehmen suchen, bei dem du große Teile der Ausbildung im Personalbereich machen kannst. Später kannst du mit diesem Ausbildungsabschluss dann einen Job in der Personalabteilung finden.
Überschätz deine schlechten Mathenoten nicht. Es gibt ganz wenige Menschen, die eine Matheschwäche haben. Die meisten Leute sind schlecht in Mathe, weil sie denken, dass sie schlecht in Mathe sind. Weil das Fach eben etwas schwieriger ist als viele anderen Fächer und man dann mal was nicht versteht und dann schnell davon ausgeht, dass man zu dieser angeblich großen Gruppe an Leuten gehört, die keine Mathbegagung haben. Und das wird dann zu einer selberfüllenden Prophezeihung. Man investiert weniger in das Fach, schaltet bei schwierigen Fragen zu schnell ab "weil man es ja eh nicht kapiert" und blockiert völlig.
Mir ist das mal aufgefallen, als ich ehrenamtlich Nachhilfe gegeben habe. Da musste ich in allen Fächern aushelfen. Ich hatte immer ne 4 in Mathe. Irgendwann kam dann eine Nachhilfeschülerin mit Fragen zum Sinus- und Kosinussatz an und ich dachte nur "ach du sch... (ernsthaft gutefrage? ich darf dieses Wort nicht schreiben?), das konnte ich doch noch nie". Dann habe ich in ihr Mathebuch geschaut und dachte auf einmal "hey, das ist eigentlich gar nicht so schwer. Warum habe ich das nicht verstanden? Ist doch keine große Sache". Ja, die Beweisführung war kompliziert. Aber mit der Formel zu arbeiten, war total einfach.
Oder anderes Beispiel. Ich bin Sozialpädagogin geworden, also weit weg von Mathe. Aber da ich mich auch um die Finanzen meiner Projekte kümmern muss, komme ich zumindest um Prozentrechnung, Dreisatz und solche einfachen Dinge nicht drumherum. In der Schule fand ich das alles irgendwie schwierig. Auf der Arbeit ist es super einfach, denn ich verstehe ja meine Arbeit. Ich weiß, wofür ich das tue. Es ist nichts Abstraktes mehr, sondern eine ganz konkrete, sinnvolle Aufgabe. Und dadurch fällt es mir viel leichter.
Also probier es doch einfach mal mit Informatik. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du nach zwei Semestern merkst: Ne, das ist doch nix für mich. Aber dann hast du eben ein Jahr umsonst studiert. So what? Du wirst hoffentlich 70/80/90 Jahre alt. Was ist da schon ein Jahr? Vor allem im Gegensatz zu den vielen Jahrzehnten, in denen du immer denken würdest "Was, wenn ich mich doch getraut hätte?". Do it!
Das kommt auf deine Ansprüche an. Ich kriege 1800 netto, wohne in Stuttgart (einer der teuersten Städte Deutschlands) und komme wunderbar mit meinem Geld aus. Aber meine Wohnung ist auch klein, ich habe kein Auto und kein Haustier, ich mache keinen Luxusurlaub, sondern suche immer nach günstigen Reisen und so weiter. Du musst schauen, ob du deinen Wunschlebensstandard damit finanzieren kannst oder nicht.
Wenn du was Spannendes machen willst, was dich auch ein bisschen herausfordert, dann würde ich dir nicht zu Kinderbetreuung und Grundschule raten (denn das kennst du ja schon aus deinem eigenen Leben). Altenpflege, Behindertenhilfe oder die Arbeit mit Obdachlosen sind interessante Bereiche. Denn damit kennst du dich wahrscheinlich noch nicht aus und hast vielleicht auch erstmal Berührungsängste. Das heißt, in diesen Bereichen kannst du jede Menge lernen und spannende neue Erfahrungen machen.
Für Anfänger ist die beste Antwort auf diese Frage immer "Mir fehlen Erfahrungen (und ggf. Kenntnisse). Aber ich kann sehr schnell lernen und bin zuversichtlich, dass ich mich schnell einarbeiten werde". Das Ganze eventuell noch mit einem Beispiel garnieren, wie du dich mal schnell in ein neues Thema eingelesen hast. Das reicht.