Grundsätzlich hat erstmal jeder Mensch, zumindest in unserer Gesellschaft – zur Generation unserer Großeltern war das noch keineswegs der Fall – ein Verlangen, individuell zu sein, sich also von der Masse durch irgendetwas ab- und hervorzuheben. Durch Konsumkritik und Ablehnung alles vermeintlich Kommerziellen ( also etwa Massenwirksamen) wird versucht, dem "Mainstreamsumpf" zu entgehen und eine gewisse Einzigartigkeit zu erreichen.
Unzählige vegetarische Kochbücher, buddhistische Meditationsübungen oder etwa spezielle Punkshops zeigen dabei allerdings , dass sich in der Rebellion gegen das allgemein Bekannte oft wiederum ein Mainstream versteckt, sodass es schwierig scheint, hier von Individualität zu sprechen und die Frage, ob es eine solche überhaupt geben kann, da ja der Mensch als "animal sociale" nun mal in der Gruppe lebt, wohl oder übel unbeantwortet und den Philosophen hier vorbehalten bleibt. :-)
Trotzdem muss mit aller Deutlichkeit darauf hingewiesen werden, dass Qualität in den seltensten Fällen mit Popularität gleichgesetzt werden darf und demzufolge die große Verbreitung und Beliebtheit einer Sache eher ein Indiz für für ihre Gewöhnlich- sowie Einfachkeit ist als für Brillanz und Klasse. Bestes Beispiel hierfür bietet wohl die Kunst. Freilich wird Lady Gaga von mehr Leuten gehört und selbstverständlich besser verkauft (-> da haben wir wieder das verflixt kommerzielle ^^) als etwa Bach oder Beethoven. Trotzdem wird keiner bezweifeln, dass letzere die wohl bessere und bedeutendere Musik geschrieben haben - ohne damit jetzt die Popmusik verurteilen zu wollen; (niemand verurteile mich für einen Vergleich von "E"- und "U-musik".)
Es scheint verwunderlich, dass das wirklich "Gute" eben nicht bei der am flachen Berghang sich tummelnden Masse als vielmehr auf dessen nur unter größten Mühen zu erklimmenden Gipfel gefunden werden kann, um zum Abschluss deinem Kumpel doch etwas Rückenwind zu geben und meinen Beitrag mit einem Hauch Poesie zu beenden! ;-)
LG Maxi