Die Antwort liefert Kurt Gödel: Die Mathematik basiert auf logischen Gedankengängen (Theorien). Diese wiederum basieren auf Annahmen (Axiomen), die Ergebnis von anderer Theorien sind. Damit man nicht in eine unendliche Beweisführung (infiniter Regress) kommt, muss man irgendwann glauben, dass die Axiome wahr sind. Eine Theorie kann somit niemals vollständig sein, weil sie ihre eigenen Axiome nicht beweisen kann, oder schlimmstenfalls, falls sie es tut, ist sie unlogisch, da es ein Zirkelschluss wäre, wenn sie sich selbst beweisen kann. Die Mathematik ist damit nicht wahrer als die Naturwissenschaften. Wahrheit ist immer eine Frage der Perspektive und der Definitionen, beides sehr subjektive Angelegenheiten. Das Ziel des Mathematikunterrichtes sollte deswegen nicht nur sein, Sorgfalt und Fleiß zu trainieren, sondern die Erkenntnis zu vermitteln, dass es keine absolute Wahrheit gibt!
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