Hallo!

Ich bin Dozentin an einer PT-Schule, die schon seit geraumer Zeit nach der neuen Ausbildungsverordnung ausbildet und prüft. Es werden sowohl in der Zwischenprüfung (bei uns nach einem Jahr) als auch im Examen sog. "Lerneinheiten" mit fachlich zueinander passenden Themen zusammen geprüft. Dies gilt jedoch (bei uns) nur für die mündlichen Prüfungen. Schriftlich werden alle Lerneinheiten für sich in kurzen Arbeiten abgefragt.

Ein Beispiel für eine mündliche Prüfung: Es werden die Lerneinheiten "Arztfach Neurologie", "Physiologie" und "neurologische Anatomie" zusammen abgefragt. Der Schüler zieht eine Prüfungskarte, auf der ein Krankheitsbild aus dem neurologischen Bereich steht. Nun hat der Schüler 10 Min "Vorbereitungszeit", um sich alles zu diesem Thema ins Gedächtnis zu rufen. Dann wird er von den drei Dozenten (plus mindestens ein Beisitzer/Schriftführer) fachspezifisch zu diesem Krankheitsbild geprüft. Das bedeutet z.B. daß man die Physiologie der Reizweiterleitung oder Reflexe an diesem Beispiel erklären muß, oder daß man die Pathologie dieses Krankheitsbildes mit der physiologischen Anatomie vergleichen muß, u.s.w.! Es ist nicht schlimmer, als in jedem Fach einzeln geprüft zu werden, unsere Schüler empfinden es meistens sogar als angenehmer. Außerdem hat man später in der Praxis ja auch komplexe Fälle, an denen dann alles gewußt und angewendet werden muß. Die Übung kommt im Laufe der Ausbildung. Man darf nur nicht jedes Fach zu eng sehen, sondern muß den Patienten als großes Ganzes betrachten.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen - nur keine Angst. Wer gut lernt, schafft das auch :-)

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