Was ist eure Meinung dazu?

Seit 4 Jahren sind mein Freund und ich zusammen. Ich habe am Anfang der Beziehung mit offenen Karten gespielt und gesagt, das mir eine Hochzeit und Kinder wichtig sind und das ich gerne in 2 Jahren heiraten möchte. Mittlerweile sind wir 4,5 Jahre in einer Beziehung und währenddessen habe ich regelmäßig meinen Wunsch zum Heiraten geäußert. Anfang 2023 habe ich meinem Freund erneut in einem ernsten Gespräch gesagt, dass ich Heiraten möchte und nicht spät Mutter werden möchte. Das Gespräch hat ihn unter Druck gesetzt, weshalb er das weite gesucht hat. Der Wunsch hat mich bereits nach 3 Jahren so sehr eingenommen, dass ich mir öfters die Tränen verkneifen musste, als Freunde und Familie uns fragten, wann es denn endlich soweit ist. Mein Freund wusste das. Ich habe es ihm oft gesagt. Lange Zeit war es ihm zu früh und er hat sich offensichtlich nicht bereit gefühlt. Beruflich war er noch nicht so weit und Reisen mit seinen Freunden wollte er auch noch, laut ihm. Dabei ist er seit 3 Jahren Vermieter von mehreren Wohnungen und hat eine Weiterbildung zum Meister gemacht. Auch nahm Er gerne seine Freunde als Beispiel, die auch größtenteils nicht verheiratet waren. Im Sommer 2023 saß er niedergeschlagen an seinem Geburtstag da. Als ich ihn fragte was los sei, antwortete er: „ich habe mir immer gesagt, dass ich in diesem Alter heiraten muss und nun ist es soweit. Dabei bin ich beruflich noch nicht so weit und ich habe noch nicht alles erlebt, was ich erleben wollte“. Dabei hatte er damals bereits eine Stelle als Meister in Aussicht. Er sprach auch davon das er gerne noch feiern möchte und seine Freunde die sich ewig darüber beschwerten, dass er zu wenig Zeit mit ihnen verbringt, für die brauchte er auch Zeit. Ich habe ihn getröstet und versucht den Druck rauszunehmen, da er sich fast schon gezwungen fühlte. Dabei verbrachte er mit seinen Freunden nicht mehr Zeit, als mit mir. Er geht 8 Stunden arbeiten und kümmert sich um seine Immobilien, da bleibt nicht mehr viel Zeit. Dennoch sollte ich damals viel Verständnis dafür haben, dass er seine Freunde kaum sieht.

Zeitgleich hat er beruflich gesteigert und ist Meister geworden. Seine Freunde heiraten nun auch alle. Als Trauzeuge plant er nun die Hochzeit seines Freundes mit. 

Seitdem alle seine Freunde heiraten, ist er vor ein paar Wochen (September 2023) auf die Idee gekommen, mich am Küchentisch zu fragen, ob ich heiraten möchte. Mich hat das alles sehr enttäuscht. Zum einen weil, es für mich so rüber kommt, dass er auf den Geschmack gekommen ist weil seine Freunde heiraten. Zum anderen weil es für mich kein schönes Gefühl hinterlassen hat, am Esstisch gefragt zu werden. Vermutlich wollte er sich mit der Frage am Esstisch absichern und danach einen Antrag machen. Da ich das Thema sehr oft angesprochen habe, sollte allerdings klar sein, das ich heiraten wollte. Ich antwortete mit: „Jetzt nicht“. Ich wusste es nicht besser. Ich hatte es auf die Situation bezogen. Seitdem ist er vermutlich gekränkt von meiner Antwort. Er empfand seine Frage als Mutig. Das er sich im Vorfeld am Küchentisch vermutlich absichern wollte, um vermutlich anschließend einen Heiratsantrag zu machen, entspricht nicht meiner Vorstellung von Mutig sein. Ich gebe mir viel Mühe für meinen Freund und möchte auch, dass er sich zumindest in solch einem Moment die Mühe macht und sich etwas für den Heiratsantrag einfallen lässt. 

Auch hat es mir sehr geschmerzt, zu sehen wie er mit dem Brautpaar nach einem Saal sucht, wohlgemerkt in einer Dreier Konstellation (er und das Brautpaar). Denn für meinen Wunsch zu Heiraten, gab es immer eine Ausrede, mal war er beruflich nicht so weit, mal war es die Lust nach dem Reisen und das riesengroße Thema - er wollte noch Zeit mit seinen Freunden verbringen, mal war er in seine Vermietung eingebunden. Es gab immer ein Grund. 

Inzwischen ist einfach vieles in mir kaputt gegangen. Ich bin enttäuscht darüber und fühle mich nicht ernst genommen. 

Ihr Lieben habt Ihr ein Rat für mich? Wie seht ihr das? 

Familie, Mädchen, heiraten, Ratschlag