Wie kann ich verhindern, dass mein Hund mich ans Messer liefert😉?

Kurze Beschreibung: Hund mit 1jährig aus TH übernommen, seit nun vier Jahren bei uns. Vorsichtige (nicht ängstliche) Hündin, die Zeit benötigt, andere Hunde zu lesen.

Bei Hundebegnungen mit alten, kleinen oder ruhigen Hunden kein Problem.

Bei Tutnixen versteckt sie sich hinter meinen Beinen. Ich verlangsame die Begegnung, sie können ruhig schnuppern, kein Problem.

Heute kam eine Malinois-Hündin angerannt, meine Hündin hat sich hinter meinen Beinen versteckt und ich konnte die Mali-Hündin daran hindern, nicht seitwärts an mir vorbei zu kommen. War übrigens keine Tutnix-Situation, sondern ernst. Der Halter, ein älterer Herr, war noch ziemlich weit entfernt.

Die Situation hatte sich jedoch entspannt und ich wollte so stehen bleiben, bis die Mali-Hündin angeleint ist. Nun ist aber meine Hündin aus ihrer Schockstarre erwacht und hat von hinten provoziert, sprich die Zähne gezeigt. Die Mali-Hündin natürlich gleich wieder auf 180ig und dieses Mal noch viel angriffiger.

Früher hat sie das in ernsten Situationen nie gemacht, sondern hat abgewartet und ist nach Entschärfung ruhig weitergegangen. Und es ist seit diesem Jahr nicht das erste Mal, dass sie mich in solch eine Situation gebracht hat.

Meine Hündin in diesem Moment zu korrigieren, ist praktisch unmöglich, weil ich voll und ganz damit beschäftigt bin, sie zu schützen.

Angst habe ich in diesen Situationen nicht, da ich zur Tiger-Mama werde. Danach schlottern mir aber die Knie. Und heute wurde es wirklich eng, insbesondere für mich.

Wie kann ich das bei meiner Hündin unterbinden? Kann ja nicht einfach den Weg frei machen!

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Im Endeffekt kann ein Hund auf vier verschiedene Arten auf Angst reagiere: fight, flight, freeze oder flirt.

Zu aller erst hat sie ja gefreezt, aber das hat leider nichts geholfen, da der Mali ja immer noch eine Bedrohung für sie war. Das ist ganz und gar die Schuld des Halters vom Malinois. Und leider passiert das viel zu häufig.

Flüchten konnte sie - denke ich - nicht, weil sie angeleint war oder du sie festgehalten hast, oder so.

Flirt bezieht sich oft auf spielerisches Verhalten, so ein "guck mal wie nett und verspielt ich bin, ich bin keine Gefahr". Das Verhalten zeigen Hunde, die wirklich starke Angst haben, aber nicht oft. Flirt ist eher eine Reaktion auf Unsicherheit oder leichte Angst.

Also blieb nur noch der Kampf. Und das hat sie gemacht.

Grundsätzlich wäre es sicher sinnvoll, mit einem Hundetrainer zu arbeiten. Das ändert zwar nichts daran, dass der Halter des Malinois seinen Hund hätte anleinen sollen, wenn er ihn anders nicht unter Kontrolle hat, aber es könnte deiner Hündin dabei helfen, in solchen Situationen souveräner zu sein. Das würde das Risiko senken.

Das mag jetzt ein wenig komisch klingen, aber wenn ein nicht angeleinter Hund auf einen angeleinten Hund zukommt, und die Umgebung sicher ist, also zum Beispiel keine Straße in der Nähe ist, dann kann es helfen, die Leine des eigenen Hunds fallen zu lassen. Ich weiß, dass das gruselig sein kann. Aber es gibt dem Hund einfach die "flight" Möglichkeit. Heißt, weder den nicht angeleinten noch den angeleinten Hund festhalten. Dann fühlt sich der angeleinte Hund nicht mehr so optionslos, er kann versuchen, die Situation zu verlassen. Da Hunde absolute Konfliktvermeider sind, auch wenn das oft anders dargestellt wird, kann da wirklich helfen. Aber das geht halt wirklich nur dann, wenn es sicher ist. Und das ist leider oft nicht der Fall. Grundsätzlich ist es möglich, dem Hund auch an der Leine die "flight" Option zu geben, in dem man geht ,aber da du vermutlich in Sachen Geschwindigkeit gegen einen Malinois absolut keine Chance hast, hilft das nur dann was, wenn der Halter seinen Hund wieder bei sich hat.

Deswegen war für den Moment das, was du gemacht hast, also eine direkte Konfrontation zu verhindern, gar nicht so dumm. Es wäre denke ich dennoch schön, wenn es weniger zu solchen Situationen kommen würde. Dass du sie nicht korrigiert hast war übrigens gut. Korrekturen sind ja oft unangenehm, selbst wenn es nur ein lautes "nein" ist. Man würde also einen unangenehmen Reiz einer sowieso schon angstauslösenden Situation hinzufügen. Das würde auf Dauer alles nur schlimmer machen.

Was man auch probieren könnte, ist richtig geile Leckerchen in die Richtung des Malis, aber hinter ihn zu schmeißen. Es könnte die Chance bestehen, dass er für die tatsächlich von dir ablässt. Umso höher die Anspannung, umso weniger hoch die Chance, dass es funktioniert, aber einen Versuch ist es wert. Beim eigenen Hund könnte man das auch probieren. Als eine Art Ablenkung. Aber ich denke, dass dein Hund so angespannt war, dass man da praktisch nicht dagegen ankommt, egal wie lecker die Leckerchen auch sind. Und ich würde mir da auch keine Sorgen drum machen, ob man unerwünschtes Verhalten damit verstärkt oder nicht. Es geht um deine Sicherheit und die deines Hundes.

Es ist leider einfach eine blöde Situation, auf die es nicht die eine, perfekte Lösung gibt.

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Frust/Übersprungshandlungen bei Welpe?

Hallo zusammen,

seit 6 Wochen lebt unsere mittlerweile 14 Wochen alte Labrador Hündin bei uns in der Familie, sie ist bei einem tollen Züchter aufgewachsen und hat bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Zu uns gehört auch ein 8 jähriger, ausgeglichener Labrador Rüde. Sie hat Probleme, nach dem Spiel oder einer aufregenden Situation sich selbst „runterzufahren“ was ja nicht ungewöhnlich für einen Welpen ist, wenn ich sie aus der Situation raus hole und sie auf ihren Platz bringe und beruhige, fällt es ihr leichter. Sie hat bereits beim Züchter im Auslauf Splitt zwischen den Steinen hervorgeholt und gefressen und Erde genüsslich gekaut und geschluckt. Von 7 Welpen zeigen 3 dieses Verhalten. In den Mund nehmen ist ja normal, aber wirklich essen? Das ist auch bei uns draußen noch ein Thema, wir haben es unter Kontrolle, aber sobald etwas sie frustriert, wie z.B. ein fremder Hund zu dem sie nicht hin darf/kann,- beginnt sie sofort damit den Boden abzusuchen. Das können Steine, Zigarettenstummel, verkohlte Grillkohle, Bierdeckel, Erdklumpen, leider auch Glasscherben sein. All das habe ich ihr schon aus dem Mund geholt und sie schluckt die Dinge auch wenn man nicht schnell genug ist-wirklich sehr gefährlich. Mir fällt auf, dass sie schnell frustriert ist, wenn etwas sie überfordert. Aus diesem Grund versuchen wir Spaziergänge und unseren allgemeinen Alltag für sie ruhig zu halten, sie nicht zu überfordern und arbeiten viel mit positiver Verstärkung, legen viel Wert auf Ruhephasen, da es ihr schwer fällt zu ruhen, wenn unser Ersthund z.B. den Platz wechselt. Wenn man sie nicht zur Ruhe „zwingt“ fällt es ihr schwer, sich selbst zu beruhigen, sodass sie dann anfängt Türrahmen, Stuhlbeine, Plastik etc. Anzukauen und die Spähne zu schlucken, ich vermute, dass kauen für sie ein Ventil ist, daher hat sie Alternativen wie Kauwurzel, Büffelhorn, Kong etc. den wir ihr anbieten und es auch loben, wenn sie von sich aus auf ihrem Spielzeug kaut. Leider müssen trotzdem unsere Möbel dran glauben, was ich eigentlich erst aus der Pubertät kenne und für den Zahnwechwel ist es zu früh. Sie konnte bereits super gut 1h mit unserem Zweithund alleine bleiben, sie hat immer geschlafen und wir haben sie Stück für Stück rangeführt. Nun ist sie entweder auf 180 und flitzt rum, animiert unseren Zweithund zum spielen oder kaut irgendwas kaputt sobald wir die Tür schließen, weshalb sie nicht mehr allein gelassen wird, da wir erstmal an der Ursache für ihren Frust arbeiten möchten. Das kauen und schlucken seltsamer Dinge hat sich ja bereits beim Züchter entwickelt, weshalb wir fast schon eine tieferliegende Verhaltensstörung vermuten, da sie sehr schnell frustriert ist und sie das kauen und fressen vermutlich als Ventil sieht. Auch der Züchter hat so ein Verhalten Bei jungen Welpen noch nicht erlebt und die Eltern sind sehr gelassene, wesensfeste Hunde. Ein Trainer wird definitiv einbezogen, kennt jemand dieses Verhalten, dass ein Welpe wie ferngesteuert alles frisst?

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Das hört sich echt danach an, als wäre euch mit einem Trainer geholfen.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass ihr schon viel richtig gut macht. An sowas wie Alternativen zum Kauen denkt nicht jeder, wiel sich nicht jeder fragt, was die Ursache ist. Als Übergangslösung- bis ihr mit Trainer*innen vielleicht daran arbeiten könntet, bessere Strategien zu entwickeln, mit denen euer Hund mit Stress umgehen kann - würde ich euch empfehlen, so gut wie möglich zu versuchen, dass sie lediglich das in die Zähne bekommt, was da auch reingehört. Einfach, weil sich das Verhalten ja selbst belohnt. Der Hund ist gestresst, kaut am Möbel, ihm geht es besser, also macht er es beim nächsten Mal wieder. Manchmal reicht es leider nicht, ihm eine Alternative anzubieten, da muss der ungewünschte Gegenstand dann weg. Heißt, wie ganz am Anfang bei kleinen Welpen, alles außer Reichweite tun, was man nicht anknabbern sollte. Das könnte man durch das Tragen eines Geschirres und Leine auch im Haus, durch ein Gehege, ein extra Zimmer, falls das möglich ist, oder ähnliches Management erreichen. Dass man dann ganz viele Alternativen zum Kauen anbieten sollte, wisst ihr ja. An Ruhe zu arbeiten kann auch einfach seine Zeit brauchen, da kann es also auch hilfreich sein, diese Zeit zu überbrücken. Das ist jetzt eine Kleinigkeit, aber das Kauen ist keine Übersprungshandlung. Kauen wirkt viel eher beruhigend auf Hunde, weshalb sie gerne auf Stress mit Kauen reagieren, bzw. es auch grundsätzlich gerne machen. Hast du ja selbst auch schon richtig vermutet. Von Übersprungshandlungen spricht man dann, wenn sich zwei Motivationen (zum Beispiel ich gehe weg vs. ich interagiere) gegenseitig blockieren, damit auch die entsprechenden Handlungen, und so eine dritte, grundlos wirkende Handlung auftritt. Kratzen zum Beispiel, oder Gähnen. Das ist deshalb wichtig, weil Übersprungsverhalten Ausdruck des Konflikts ist, während Kauen Folge eines Konflikts ist. Eine Übersprungshadnlung ist praktische eine Aufforderung dazu, die Situation zu verändern, während das Kauen eine Möglichkeit ist, nach der Situation dem Hund zu helfen, wieder runterzukommen. Übersprungshandlungen möchten wir durch Management vermeiden, Kauen hingegen möchten wir fördern. Aber da ihr das genau so macht, ist das eher ein random Fakt am Rande :D

Für draußen würde ich euch empfehlen, den Hund an einen Maulkorb mit Fressschutz zu gewöhnen. Einfach als Schutz. Das Schnüffeln auf dem Boden machen Hunde oft dann, wenn ihnen eine Interaktion zu viel wird. Sie beschäftigen sich mit etwas anderem, um der Situation kurz zu entkommen. Das ist ein wenig, wie wenn wir Menschen auf unser Handy schauen, wenn wir kurz einem Gespräch entkommen möchten. Eine Art nonverbales "hey, ich mache grad was anderes, halt mal kurz die Klappe" oder "ich bin nicht interessiert". Das ist erstmal nicht verkehrt, da es eine deeskalierende Maßnahme zu Konfliktvermeidung ist, also eigentlich etwas, was wir wbei Hunden wollen.Trotzdem ist es natürlich gefährlich, wenn euer Hund random Sachen auf dem Boden isst, deshalb der Maulkorb. Schnüffeln geht mit Maulkorb, fressen nicht. Es macht aber durchaus Sinn, Situationen zu planen. Also an einen Ort zu gehen, an dem nichts gefährliches auf dem Boden liegt, dort eine Hundebegegnung zu planen, ohne Maulkorb. Was ihr dort dann genau macht, kommt auf den Hund an. Es kann helfen, Leckerli auf dem Boden zu verteilen, sobald der Hund unsicher wird. So kann er schnüffeln und Essen, ohne in Gefahr zu geraten. Bei manchen Hunden führt das dazu, dass sie auch in Situationen, in denen gefährliche Dinge auf dem Boden liegen, auf die Leckerli warten, also ganz bewusst den Zigarettenstummel links liegen lassen, um das Leckerli auf dem Boden zu fressen. Andere Hunde hingegen neigen dazu, dann den Boden vermehrt abzusuchen und alles mögliche noch öfter in den Mund zu nehmen. Auch hier wäre es deshalb unheimlich wichtig, sich an einen Trainer zu wenden. Grundsätzlich wäre es natürlich super, wenn euer Hund selbstsicherer in Situationen wird, in denen er jetzt zu Stress neigt. Auch das kann man in geplanten Situationen üben. Ihr könntet ihm auch andere Möglichkeiten zeigen, stressigen Situationen zu entkommen, mehr als das schnüffeln. Weggehen, zum Beispiel. Ein Abbruchsignal könnte man auch positiv aufbauen, aber ein bestimmtes Verhalten zeigen zu sollen, kann bei manchen Hunden in manchen Situationen den Stress erhöhen. Das ist ganz individuell und sollte sehr vorsichtig aufgebaut werden.

Deshalb: Trainer. Und bis dahin versuchen, unerwünschtes und gefährliches Verhalten zu vermeiden, wann immer es geht. Beim Alleine Bleiben macht ihr das ja schon.

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Können wir bitte mit dieser blöden Chemie=schlecht Sache aufhören? Alles ist Chemie. Alles, alles, alles. Wenn du Wasser über deinen Rasen kippst, wendest du Chemie an.

Vermutlich meinst du nicht chemisch, sondern synthetisch. Also künstlich hergestellt. Aber synthetisch=schlecht und natürlich=gut stimmt einfach auch nicht. Es gibt genug synthetische Dinge, die absolut harmlos sind, während es zahlreiche natürliche Gifte gibt. Also vielleicht wäre es an der Zeit, nicht immer nach irgendwas natürlichem zu schreien, und synthetisches, "chemisches" zu verteufeln, sondern zu schauen, was schadet und was nicht.

Grundsätzlich ist es gut, wenn Unkraut auf dem Rasen wächst. Das ist einfach eine höhere Vielfalt. Und über blühende Unkraut freuen sich die Bienen.

Falls du aber warum auch immer jegliches Unkraut loswerden willst, dann versuche dich nicht von der ganzen "böse Chemie" Sache beeinflussen zu lassen. Unkrautvernichter ist immer in gewissem Maße schädlich. Sonst würde er ja nichts vernichten. Ob er allerdings für Haustiere, oder in Gewässern, schädlich ist, hat nichts damit zu tun, ob er "chemisch", also synthetisch, ist, oder nicht. Es hat damit was tu tun, ob es schädlich ist, glaub es oder nicht.

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