Was rechtfertigt dieses Denken?
Ich denke, ursprünglich waren die Religionen sehr national, d.h. jeder Stamm, jede Gruppe von Menschen hatte eigene Götter, und je nachdem, wessen Götter stärker waren, der gewann dann den Krieg und so...
Dann ist der Monotheismus gekommen, mit einem universalistischen Prinzip: ein Gott für alle, es gibt nur einen, er ist abstrakt, er ist unsichtbar, er ist überall.
Ich finde, dass das ein grosser Fortschritt ist, und vielleicht waren gewisse soziale und technische Errungenschaften, die uns heute selbstverständlich erscheinen nur dank dem Universalismus des Monotheismus möglich...???
aber das Bedürfnis nach "Religion" scheint aus verschiedenen Gründen tief im Menschen verankert zu sein:
- sozialer Zusammenhalt durch verehrung derselben Götter.
- sozialer Zusammenhalt durch religiöse Riten, Zeremonien und Feiern
- Einigung auf gemeinsame Regeln für die Gesellschaft - das die Autorität, Gesetze zu erlassen, einfach von Menschen kommen kann, scheint ein eher neueres Konzept (Aufklärung) zu sein, es war gar nicht so einfach, diesen Gedanken durchzusetzen.
- für den einzelnen: religiöse Rituale zur Bekämpfung von Ängsten, Unsicherheiten, Lebenskrisen.
d.h. auch wenn du Religion abschaffst, hast du die Komponenten der Religion nicht abgeschafft, und du kriegst dann ein quasi-religiöse Staatsideologie wie in Nordkorea (oder unter den Nazis, Faschisten, Kommunisten), oder esoterische Hirngespinste (Kartenlegen, Spiritismus, etc.)