Ich war Ende 1971 oder 1972 für 6 oder 8 Wochen in Bad Kösen zur Kur. An vieles kann ich mich zwar nicht erinnern, aber ich weiß noch, dass es zum Nachtisch oft eine kleine quadratische Schüssel Apfelmus mit so einem harten Schokoding mit weißen und roten Zuckerkrümeln obendrauf gab. Im Zimmer gab es 8 oder 10 Betten. Wenn das Licht ausgemacht wurde habe ich jeden Abend die Geschichte vom Rübchen erzählt. Bei Spaziergängen sind wir immer wieder an einem Strauch vorbeigekommen vor dem auf einem Schild vor Kreuzottern gewarnt wurde. War eine große Sache für uns, natürlich haben wir nie eine gesehen. Es wurde mehrmals das Lungenvolumen gemessen, mehrmals ging es ins Gradierwerk. Wöchentlich haben wir Postkarten für die Eltern bemalt, konnten aber der Tante auch was diktieren. Es wurde viel gespielt. Klar, dass man immer alles in der Gruppe gemacht hat und sehr auf Disziplin geachtet wurde. Was auch sonst. Ich weiß noch, dass ein Mädchen aus meinem Schlafraum furchtbares Heimweh hatte und ins Bett nässte. Als deswegen einige Kinder anfingen sie zu verspotten, wurden wir dafür ausgeschimpft und es gab keinen Nachtisch für alle.

Nun ja, die Bronchitis war danach immer noch da, geholfen hat erst die Kur in Jugoslawien. Aber in meiner Erinnerung ist die Kur in Bad Kösen nicht viel anders als ein Ferienlager mit ein paar zu strengen Regeln gewesen.

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