Also, die Physalis peruviana als auch die Physalis alkekengi enthalten sehr wahrscheinlich sogenannte Tropanalkaloide, das sind Alkaloide die sich von Tropanol ableiten. Viele davon sind Psychoaktiv.

Die Physalis gehört zu den Nachtschattengwächsen (Solanaceae) und ist somit bereits ein heisser Kandidat, wenn es um Psychoaktivität geht. Tabak, Cannabis, Tollkirsche, Alraune und viele mehr sind psychoaktive Nachtschattengewächse. Aber auch die Tomate ist ein Nachtschattengewächs und Tomaten sind nicht psychoaktiv, diese sind nur giftig (in hohen Dosen und nur das Grünzeug, die Frucht ist unbedenklich). Das Experimentieren mit Solanaceae ist also sehr gefährlich, denn auch die Physalis ist eigentlich giftig. Mir sind keine Todesfälle bekannt, aber es kommt immerwieder zu Artopinvergiftungen durch andere Nachtschattengewächse, Atropin ist ein psychoaktives Tropanalkaloid, zum Beispiel findbar in der Tollkirsche, botanisch Atropa belladonna. Belladonna heisst schöne Frau und deutet auf die Nutzung als Aphrodisiakum hin, während das Atropa auf den Hauptwirkstoff verweist, Atropin.

Nach meinem Wissen und auch Erfahrung mit dem Konsum der Pflanze Physalis peruviana, kann ich sagen, dass sie psychoaktiv ist. Die Wirkstoffe sind wahrscheinlich Atropin, Hyoscyamin und Scolopamin, welches im Körper aber zu Atropin verstoffwechselt wird. Die grösste Konzentration ist in den Kronblättern, dieser Hülle um die Beeren, aber auch im Kraut und der Wurzel sind Alkaloide. Die Beeren sind soweit sicher, iss aber nicht zu viel davon, da wird einem schnell mal schlecht.

Abschiessend lässt sich sagen, ja man darf mit Physalis experimentieren, ABER sei dir der Gefahren bewusst. Tropanalkaloide sind starke Halluzinogene und sind nicht auf dem selben Level wie Cannabis. Erwarte also kein High, der Physalis Rausch ist völlig anders, eher delirant. Ebenso gilt, dass man mit kleinen Dosen anfangen soll und nichts überstürzen, das kann sehr gefährlich sein. Auch sollte man nie die im Laden gekauften Früchte rauchen, denn diese können mit diversen Mitteln recht ungesunder Natur behandelt sein. Physalis lässt sich aber sehr leicht selbst ziehen und es ist auch einfach nur eine schöne Pflanze und die Beeren schmecken super.

Wer sich für Psychoaktive Pflanzen interessiert, dem möchte ich raten nicht leichtfertig vorzugehen und sich gut zu informieren. Ich empfehle als Nachschagewerk „Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen“ von Christian Rätsch, aber auch das Buch „Giftpflanzen und Pflanzengifte“ von Roth et al.

Zum Schluss muss ich noch sagen, dass ich niemanden zum Drogenkonsum anregen möchte und hier nur Aufklärung betreibe in der Hoffnung Schaden abwenden zu können. Ebenso möchte ich die Gefahren nicht verharmlosen, sondern zur äussersten Vorsicht raten.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.