Eigentlich müsste schon das Schema an sich ein komplett unlogisches Paradox sein. Leider ist es nicht so, weder Privat noch in der Öffentlichkeit. In Schulen und anderen (Jugend-)Gruppen ist es seltsamerweise auch noch heftiger als in der "normalen" Öffentlichkeit. Warum? (Wenn du es nicht ausführlich wissen willst empfehle ich hier aufzuhören^^)

Das hat was mit einem falschen Blickwinkel zu tun - dass Leute, die sich schlampig kleiden oder ungepflegt aussehen schiefe Blicke auf sich ziehen ist schon immer so gewesen, man verbindet mit dem Äußeren einfach oft (ob zu Recht will ich hier nicht diskutieren) eine bestimmte Art Person, auch wenn das nicht so sein muss. Diese Art Leute zu sehen hat sozusagen abgefärbt und sich in der Jugend oftmals (auch nicht immer) als etwas anderes manifestiert: Als der "Trend". Schon in der Werbung wird immer und immer wieder gezeigt, dass es ganz normal wäre die "Topklamotten" zu besitzen und Leute die diese besitzen wunschlos glücklich sind. Das wird schon den Kindern heute systematisch eingetrichtert, so sehr, dass sie tatsächlich ein Stück weit diese Einstellung übernehmen und Leute, die nicht die Trendsachen tragen als "nicht normal" empfinden. Tragen sie selbst diese Klamotten empfinden sie sich als über den "Uncoolen" stehend, was natürlich falls man meint so etwas nötig zu haben ein sehr erhebendes Gefühl ist. Das sind schon zwei Gründe warum Mobbing und Ausschluss aus der Gemeinschaft allen Ernstes die Folge von falscher Kleidung sein kann.

Umgekehrt drehen sie sich damit aber selbst einen Strick, weil sie sich damit eben als "Normal" sowohl beweisen als auch gleichzeitig abstempeln. Denn normal sein kann jeder, jeder trägt diese Klamotten und jeder will "in" sein. Schon allein das Wort "in" zeigt es - hast du die Klamotten bist du in der Gruppe der "Normalen/Coolen", hast du sie nicht bist du draußen. Deshalb heißt die Masse dieser "Normalos" auch Mainstream. Sie sind eben alle gleich und ja nicht davon abgrenzen, sonst bist du draußen. Andererseits will jeder was Besonderes sein, sich von der Masse abheben und Bewunderung ernten. Aber wie? Dieses Bedürfnis hat die Wirtschaft hier mal einfach schamlos ausgenutzt um eine ebenso einfache wie idiotische Lösung zu bringen: Noch bessere Markenklamotten. Wer die besitzt fühlt sich in der Rangliste ganz oben und hält sich und die anderen Mitglieder dieser "Elite" für supercool und einzigartig. Aber die, die das Geld für diese Klamotten nicht haben finden es wären "Bonzen". Warum? Ganz einfach: Weil sie neidisch sind. Sie hätten auch gerne genug Geld für so etwas, aber solange sie es nicht haben beruhigen sie ihr Gewissen eben indem sie sich selbst und allen anderen ständig sagen: "Egal, der ist blos ne angeberische Bonze." Drück einem "Normalo" zweitausend Euro in die Hand und er wird am Nächsten Tag eine "Bonze" sein und trotzdem plötzlich bestreiten, dass es so wäre.

Seltsam nicht wahr? Aber so funktioniert es :) Leute die z.B. am Gymnasium sind bekommen das Konkurrenzdenken und den "Du-musst-besser-sein-Zwang" übrigens oft noch viel stärker aufgedrückt als andere, deshalb ist es an solchen Schulen oft besonders extrem.

Hoffe das war es was du wissen wolltest

LG 22anonym22

Für alle die es interessiert: Warum funktioniert das weiterhin?! Nun, das Bescheuerte an dem System ist, dass man um die Spitze zu erreichen immer noch mehr und immer noch teurere Markensachen braucht, das gilt nicht nur für Kleidung. Aber solange es Geld bringt und es genug Leute gibt die selbiges bereitwillig ausgeben macht die Wirtschaft weiter. Immer neue Werbung, immer noch mehr Produkte die man braucht um "in" zu sein. Das ist auch der Grund warum dieser "Trend" in der Jugend so stark ist - keine Generation wurde jemals so stark mit Werbung bombardiert wie unsere, von klein auf sehen überall um uns herum die großen Vorbilder denen wir nacheifern sollen, der perfekte Körper, die perfekte Schminke, die perfekten Klamotten. Fakt ist, wir können sie nicht erreichen. Kein Mensch, auch nicht das beste Topmodel hat den perfekten Körper oder die perfekte Schönheit. Werbungsmodels sitzen für ein einziges Foto stundenlang beim Schminken. Auch die Stars haben Makel, auch die berühmtesten Fußballspieler sind keine Götter, auch die beste Sängerin ist und bleibt ein Mensch. Das ist es was viele nicht begreifen und im Pechfall sagt es ihnen auch nie jemand. So bleibt der Kreislauf bestehen. Das ist es warum so viele Leute heutzutage ausgegrenzt werden, weil unsere Vorstellung von "Normal" das normale längst hinter sich gelassen hat. Normal zu sein heißt heute im negativsten Sinn das Streben nach Perfektion ohne die Einsicht, dass Menschen nun einmal unterschiedlich sind und immer bleiben werden, egal wie sehr wir versuchen uns anzupassen.

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Sind manche Sünden schlimmer als andere?

Tja, ich frage micht schon seit langem wie viele Sünden Gott wohl tolerieren kann, ich habe die Bibel zwar gelesen, aber die ist da sehr verwirrend. Einen Satz fand ich allerdings recht klar: "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als das einer von euch in den Himmel käme." Jetzt ist für mich die Frage: Ab wann ist man ein Sünder? Reicht es zu sagen "ich bereue es." und schon kommt man in den Himmel? Oder wird jeder nach dem Ausmaß seiner Taten beurteilt? Ist es schlimmer wenn man Sünden wiederholt und wissentlich begeht (z. B. stehlen)? Oder zählt am Schluss doch nur der "wahre" Glauben? Und kann man Sünden überhaupt "wieder gut machen"?

Ich hoffe ihr haltet mich jetzt nicht für einen komischen Freak, aber diese Frage beschäftigt mich sehr, da ich obwohl gerade einmal 15 Jahre alt, bereits viel zu viele Fehler gemacht habe und eigentlich nicht mehr wirklich glaube, dass es "Gott" gibt. Falls es ihn tatsächlich geben sollte scheint er sich in letzter Zeit in keinster Weise für mein Leben zu interessieren - ich frage mich langsam ehrlich was ich tun soll, denn so weitergehen wie jetzt kann es nicht. Ich tue wirklich viel dafür wieder in ein "normales" Leben zurück zu finden und habe auch schon Fortschritte gemacht. Aber immer wieder denke ich mir "Ich habe schon so viel falsch gemacht, kann ich das je wieder gut machen?" Diese Schuldgefühle scheinen jetzt vielleicht kindisch oder übertrieben, aber sie gehen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Daher diese Frage. Ich hoffe ihr versteht das.

LG 22anonym22

P.S.: Auf blöde Kommentare kann ich verzichten, wenn ihr euch die Mühe macht zu antworten dann bitte ernsthaft. Für mich ist das ein ernstes Thema und ich kann in keinster Weise verstehen was man daran komisch finden kann.

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Besonders an Zwischenton: Vielen Dank für die lieben Worte, ich werde sie bestimmt beherzigen! Überhaupt ein ganz großes Dankeschön an alle die hier gepostet haben, es hat mir wirklich sehr weitergeholfen (ich habe auch viele der genannten Bibelstellen selbst nachgelesen).

ich werde sicherlich versuchen noch einmal mit meinen Eltern zu sprechen, obwohl ich nicht glaube, dass ich jemals in der Lage sein werde ihnen die volle Wahrheit zu erzählen. Ich habe mir nämlich fest vorgenommen sie nie wieder zu enttäuschen - die Probezeit an der FOS habe ich ja schonmal (wie ich soeben per email erfahren habe) bestanden, das ist doch ein guter Anfang oder?

Noch mal vielen lieben Dank an euch alle!!!

euer 22anonym22

P.S.: Ich glaube coppa hat da was falsch verstanden: ich habe niemals außerhalb der Familie gestohlen (um genau zu sein nur bei meinen Eltern). Und als ich dann darüber nachdachte es doch zu tun habe ich die Bremse reingehauen. Mittlerweile lege ich übrigens jedesmal wenn ich Taschengeld bekomme die Hälfte wieder in den Geldbeutel meines Dads zurück - ich hoffe eines Tages kann ich damit wenigstens ein bisschen was ausgleichen.

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