Wurde die Thora verfälscht?

10 Antworten

Ja, man findet zahlreiche Wiedersprüche (Islamisch gesehen). Leute die die Thora studieren werden genug Wiedersprüche entdecken In Shaa Allah.

Da wäre mir jetzt nichts bekannt. Auch der Vorwurf einwr Verfälschung wäre mir neu.

Ist nicht jede menschliche Interpretation von kosmischer Wahrheit verfälscht? Ich denke darum, das es garantiert der Fall ist.


alex656 
Beitragsersteller
 11.11.2022, 15:43

Die biebel auch ?

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Die Juden

Sowenig wie die Römer konnten sich die Juden den Einflüssen der griechischen Kultur entziehen. Griechische Philosophie und jüdische Religion waren einander schon vor Christi Geburt begegnet. Der Alexanderzug hatte den Freiraum für die Annäherung der drei damals bekannten Kontinente eröffnet und damit Bedingungen und Möglichkeiten auch für eine Weltreligion geschaffen. Wohl nicht zufällig lernten die Griechen im 3.Jahrhundert erstmals in Alexandria die jüdische Religion kennen. Megasthenes, Hekataios von Abdera und Klearchos von Soloi, ein Schüler des Aristoteles, sahen in den Juden eine »philosophische Menschenart«. Der jüdische Philosoph Philon (geb. um _25 _v.Chr.)_sprach von der »Philosophie des Mose“, und der jüdische Historiker Josephus (geb. 37/38 n. Chr.) betrachtete die drei bekannten jüdischen Sekten der Sadduzäer, Pharisäer und Essener als philosophische Schulen. Zur Zeit des Josephus waren die Juden nicht nur in der Diaspora, sondern teilweise auch in Palästina weitgehend hellenisiert (»Hellenisten«). Um 200 v.Chr. entstand unter dem ägyptischen Herrscher Ptolemaios II. Philadelphos (308-246), der Alexandria zum Zentrum der hellenistischen Weltkultur machte, die erste und bedeutendste Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische, die von 72 Dolmetschern erarbeitete sogenannte Septuaginta. »Die Umwandlung der Bibel in ein hellenistisches Buch ist für die Ausweitung der jüdischen Ideenwelt von größter Bedeutung; durch sie ist ein wichtiges Instrument jüdischer und christlicher Propaganda geschaffen worden.«

Allerdings ist dabei sowohl zu berücksichtigen, dass die biblisch-jüdische Tradition - ebenso wie die griechische - vielschichtig ist, als auch dass der Annäherungsprozess zwischen jüdischem Glauben und griechischem Geist nicht ganz reibungslos verlief. Es gab schon in Alexandria Antisemitismus, nicht selten als Reaktion auf den strengen Ritualismus und die Exklusivität der jüdischen Religionspraxis. Hinzu kamen auch wirtschaftliche Interessengegensätze. Wer die jüdische Religion verstehen will, muss die jüdische Geschichte studieren; sie wird aus den geschichtlichen Erfahrungen der Juden verständlich.

Wie ein roter Faden durchzieht die Geschichte des jüdischen Volkes die Auflehnung gegen Fremdherrschaften: Auszug aus Ägypten; um 1000 Staatsgründung; schon bald der Zerfall in ein Südreich (Juda 925-587, Hauptstadt Jerusalem) und ein Nordreich (Israel 926-722, Hauptstadt Samaria); Zerstörung Samarias (722) durch Sargon II. (722-705), worauf Israel zu einer  assyrischen Provinz wurde; Zerstörung Jerusalems durch den babylonischen Herrscher Nebukadnezar II. (604-562); Zerstreuung der Juden (Diaspora); Babylonische Gefangenschaft (586-538). Nach der Eroberung des Neubabylonischen Reiches durch Kyros II. (559-529) war Palästina ein Teil des Perserreichs. Jerusalem wurde kultisches Zentrum (Hohepriester) und politischer Mittelpunkt der Provinz Juda. Von 332 an stand Palästina unter der Herrschaft Alexanders des Großen.

Die Samaritaner trennten sich von den Juden, und in Alexandria entstand ein neues Zentrum jüdischen Lebens. Die Hellenisten trennten sich von den konservativ-orthodoxen Juden. Ab 198 v. Chr. kamen die Juden unter die Herrschaft der Syrer und gerieten damit in den Konfliktbereich zwischen den Großmächten Ägypten (Lagiden) und Syrien (Seleukiden). Das Reformjudentum ging den Weg der Anpassung, Öffnung und Hellenisierung, die Orthodoxen wählten den Widerstand: Aufstand (168) und Königtum (140-137) der Hasmonäer, Trennung von Konservativen (Sadduzäer), die sich jeder Neuerung verschlossen, gesetzestreuen Fortschrittlichen (Pharisäer), die zur Öffnung bereit waren, und radikalen »Aussteigen« und Asketen (Essener), die das Reich Gottes schon hier und jetzt verwirklichen wollten. Jesus von Nazareth gehörte wenn überhaupt zu einer dieser Gruppen, so am ehesten zu den Pharisäern. Pompeius gliederte 63 v. Chr. Palästina in das römische Reich ein. Der vom römischen Senat zum jüdischen König ernannte Herodes rottete das Geschlecht der Hasmonäer aus und nahm Jerusalem ein. Einen letzten großen Aufstand der Juden (66-70 n. Chr.) schlug der spätere Kaiser Titus (79-81) nieder und ließ den Tempel von Jerusalem zerstören. Seines religiösen Mittelpunktes beraubt, erlosch das religiös-politisch aktive Judentum allmählich.

Die Einstellung der römischen Herrscher zu den Juden war indessen durchaus nicht immer negativ. Schon Pompeius hatte seinen jüdischen Freigelassenen das römische Bürgerrecht verliehen und Juden erhielten römische Staatsämter. »Unter Caesar und Augustus spielen Juden eine große Rolle im Staatsleben, dann verfolgt sie Sejan unter Tiberius, Claudius vertreibt sie überhaupt. aus der Stadt, aber am Hofe Neros sind sie wieder da. Vespasian bedient sich des Josephus als eines Propagandaleiters, Titus will die Jüdin Berenike heiraten aber das Volk verhindert es, und zur Zeit Trajans ist der Senat >voll von gottlosen Juden<. Die antijüdıschen Gesetze Hadrians hob Antonius Pius wieder auf. Alexander Severus, in dessen Geburtsstadt Arca Caesarea eine von Römern besuchte Synagoge bezeugt ist, nimmt den Titel eines Archisynagogos an. Zuletzt hat Julian noch einmal aus Christengegnerschaft und unter Einfluss judenfreundlicher Neuplatoniker das Judentum begünstigt « Ohne die Ausbreitung der jüdischen Diasporagemeinden nahezu über das gesamte römische Weltreich, ohne das Netz ihrer Missionsstatıonen und ohne die Vorarbeit der jüdischen Apostel wäre jedenfalls der Übergang von der jüdischen Volksreligion zur christlichen Weltreligion und die unglaublich schnelle Ausbreitung des Christentums - ein natürlicher Vorgang, kein Wunder - nicht möglich gewesen.

Überschaut man die jüdische Geschichte insgesamt, erscheint die hoffnungslose Unterlegenheit und Abhängigkeit eines kleinen Volkes gegenüber viel größeren und viel mächtigeren Nachbarvölkern als ein durchgehender Zug. Dadurch gewann der Problem der Selbsterhaltung, der Selbstbehauptung, kurz des Überlebens, im jüdischen Denken einen sehr hohen Stellenwert. Weil die Juden den Ernst ihrer Lage nicht unterschätzten, gelang es ihnen, eine wirksame Überlebensstrategie zu entwickeln und Probleme zu bewältigen, an denen andere Völker scheiterten. In ihrer wechsel- und leidvollen Geschichte konnten die Juden immer wieder beobachten, dass die großen und mächtigen Reiche ihrer Gegner untergingen, ihr eigenes Volk dagegen alle widrigen Ereignisse und Schicksale überstand. So begannen sie, an ihre Mission in der Welt zu glauben und an die Existenz eines übermächtigen, wenn auch unsichtbaren Verbündeten, der sie letzten Endes aus allen Nöten befreit. Die Nöte aber empfanden sie als Fügungen Gottes, als Heimsuchungen und Strafen für ihre Sünden, für Untreue und Ungehorsam gegenüber dem Herren aller Herren. Damit war das Grundmuster jüdischen Glaubens, der strenge Monotheismus, das große jüdische Erbe des Christentums, festgelegt, ebenso die Ausrichtung des Lebens nach Gesetz und Moral. Untrennbar mit diesem Glauben verbunden war die Liebe, als Wechselbeziehung zwischen Gott und Mensch verstanden, sowie die Hoffnung auf eine große Zukunft des jüdischen Volkes ohne Fremdherrschaft, Unterdrückung und Abhängigkeit, die Hoffnung auf Freiheit. Wesentliche Bestandteile dieser Geschichtserfahrung, Religion und Moral hat das Christentum übernommen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die religiöse Tradition der Juden selbst vielschichtig war, dass mannigfache und widersprüchliche geschichtliche Erfahrungen die religiösen Vorstellungen beeinflusst haben und dass nicht einmal der scheinbar so einheitliche jüdische Gottesbegriff eindeutig ist.

Auch er verwandelte sich im Lauf der Zeit. Aus dem Gott der Familie, dem liebenden Vater, wurde Gott der Weltschöpfer, daraus wieder ein Volks- und Staatsgott, ein Herrschergott, der König aller Könige, der schließlich im römischen Reich mit dem Gottkaiser in Konkurrenz trat und diesen besiegte. Die Stärke des jüdischen Gottes lag in der Vereinigung aller Kräfte und Funktionen in einer überragenden gestaltlosen Gestalt: Schöpfer der ganzen Welt, Lenker der ganzen Welt und dereinst Richter über die ganze Welt. Die letzte Weisheit des Alten Testaments heißt daher Gottesfurcht: Unterwerfung unter seinen Willen bedeutet Auflehnung gegen alle Menschen, die die Welt beherrschen, sie Gott entwenden wollen. Nach Perioden eigener Königsherrlichkeit fand Israel immer wieder zu der ihm eigenen Regierungsform zurück, der Theokratie, dem Bund zwischen dem Allherrscher und seinem (auserwählten) Volk. Die innige Verbindung der Juden mit ihrem Gott nahm gegenüber anderen Völkern, Staaten und Religionen exklusive Züge an. Die Frömmigkeit der Juden, ihr Überlebenskonzept wurde zum Stein des Anstoßes für die anderen. Sie hielten die Juden für hochmütig, Feinde aller übrigen Menschen, für gottlos - eine wahrhaft tragische Verkennung, beruhend auf einem Missverständnis, für das die eine Seite die andere verantwortlich machte. Durch ständige innere und äußere Konflikte erschöpft, durch fehlgeschlagene Reichsgründungen entmutigt und voller Zweifel an den Prämissen seiner Existenz, geriet das Spätjudentum in eine schwere religiös-moralische Krise zwischen der Anpassung an eine übermächtige Weltkultur und weiterer, tieferer, strengerer Isolation und Absonderung. An diesem Zwiespalt leidet das Judentum damals wie heute. Die jüdische Religion war zwar allen anderen Religionen an Dynamik und Reinheit überlegen, aber sie hatte in den letzten beiden Jahrhunderten vor Christus doch an innerer Kraft eingebüßt, verlor sich in theologischen Streitigkeiten, erlag der Macht der Gewohnheit und erstarrte in Regeln, Ritualen und Zeremonien. ln einem Zeitalter universaler Weltöffnung war sie als Volksreligion überlebt. War sie den Herausforderungen des hellenischen Geistes überhaupt gewachsen?

Zur Zeit von Christi Geburt waren die äußeren Umstände einer Öffnung des Judentums günstiger als je zuvor, aber es fehlten die innere Bereitschaft, die Kraft, der Mut. Sowenig das jüdische Volk Weltgeschichte im Sinne der Perser, Griechen und Römer machte, sowenig zeigte es sich der welthistorischen Aufgabe gewachsen, seine Volksreligion zur Weltreligion umzugestalten. Der Jude, der dennoch das scheinbar Unmögliche vollbrachte - die große Öffnung in einer Zeit der inneren Verschließung -, scheiterte in seinem Heimatland - wie Sokrates in Athen. Als Christus wurde Jesus zur Brücke zwischen Israel und dem Rest der Welt, zwischen Volks- und Weltreligion, zwischen dem Gott der Vergeltung und des Gesetzes und dem Gott der Liebe. Jesus von Nazareth war dieser Funke göttlicher Liebe, der zwar in Israel keinen Zündstoff mehr fand und daher verglimmte, die nichtjüdische, nach Liebe dürstende Welt aber in einer ans Wunderbare grenzenden »Kettenreaktıon« erfasste, entflammte und wandelte.

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Inwiefern ? Wo war da Hanndlungsbedarf ? Außerdem besteht auch diese aus vielen Schriften vieler Autoren welche diese über hunderte von Jahren gestalteten.