Wofür brauchen Firmen die Oracle Datenbanken?

2 Antworten

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Oracles Hauptgeschäft sind doch die Datenbanken für die Firmen oder?

Ja, der wohl größte Fokus liegt auf die Entwicklung/Bereitstellung von DBMS sowie dazugehöriger Management Tools (wie dem OEM).

Hinzu kommt der Vertrieb verschiedener Business-Anwendungen (CRMs, Anwendungen zur Ressourcenplanung, Finanzplanung, etc.).

Wenn ja, wofür brauchen Firmen gerade Oracle dafür (...)?

Oracle bietet gewisse Vorteile:

  • jahrelange, marktspezifische Erfahrung
  • je nach spezifischer Anforderung kann man sich ein kosteneffektives System (eine Edition) bereitstellen lassen, welches extrem performant, stabil und skalierbar ist
  • ein gut integriertes Ausfallsystem
  • PL/SQL-Support
  • im Detail liefert Oracle viel mehr Funktionen, als ein DBMS wie MySQL; z.B. die parallele Ausführung von SQL Queries, eine Datenverteilung auf verschiedene physische Standorte oder mehr Indexierungstypen wie Bitmap Indexes
  • Support verschiedener Backupstrategien und Monitoring
  • kompatibel mit verschiedenen Systemen (ob nun Windows, Linux oder weniger bekannten OS wie Solaris)
  • für mehrere Anwendungen (bspw. E-Commerce-Software) wirst du bereits existierende Schnittstellen finden

Sicherlich gibt es auch Unternehmen, die irgendwelche Eigenlösungen/Mittelwege nutzen. Konkurrenzdienstleister (wie Amazon, Microsoft oder IBM) gibt es da ja auch noch. Für manchen reicht ein freies System wie MySQL vielleicht sogar tatsächlich aus. Da muss jeder schauen, was am besten zu den eigenen Anforderungen passt.

Ein professioneller Dienstleister kann jedenfalls einiges an Arbeitslast verringern (man muss technische Kompetenzen zum Datenbankmanagement nicht selbst erlernen, bekommt viele benötigte Funktionen bereits gestellt und muss sich nicht um die Wartung kümmern), womit man letzten Endes auch ziemlich viel Geld einsparen kann.


troloxi 
Beitragsersteller
 21.12.2022, 03:26

Sehr gut, vielen Dank!

Da hätte ich direkt noch eine Frage, falls du das wei0t.

Wird Java einfach so entwickelt als eine "kostenlos" Leistung des Unternehmens, die sie z.B. entwickeln müssen für ihre eigenen Systeme und daher sie gratis für jedermann ist? Oder verdient Oracle irgendwie geld durch Java? Oder ist das einfach mehr so ein Projekt wofür sie zwar zur Entwicklung zahlen, Java aber so bekannt ist, dass sie es sozusagen nicht abschaffen können oder halt generell eine kostenlose Leistung?

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regex9  22.12.2022, 01:00
@troloxi
Wird Java einfach so entwickelt als eine "kostenlos" Leistung des Unternehmens, (...)

Oracle ist zwar der größte Entscheidungsträger bei der Weiterentwicklung von Java, doch insgesamt partizipieren noch etliche andere Parteien daran. Da wären (neben der freien Community) beispielsweise IBM, Red Hat, Bellsoft, Google, SAP oder die Eclipse Foundation.

Sie alle haben ein Interesse an der Weiterentwicklung von Java um zum einen Java im Markt stabil zu halten, als auch zur Wartung und Erweiterung ihrer Produkte / internen Anwendungen (Bsp.: Azul Platform, Bellsoft Liberica).

Der größte Teil (wie z.B. die Entwicklung von JRE und JDK) ist für den Endverbraucher kostenlos. Oracle profitiert davon, dass Java populär bleibt bzw. eine hohe Verbreitung erfährt.

Allerdings bietet Oracle auch zusätzliche (nicht-kostenlose) Dienstleistungen an. Zum Beispiel einen speziellen Support, der schnellere Fixes oder vorzeitige Featureimplementationen beinhaltet. Oder die GraalVM Enterprise Subscription (Premium-Support für eine verbesserte Java-VM).

(...) die sie z.B. entwickeln müssen für ihre eigenen Systeme (...)

Tatsächlich war das ein Grund, wieso sie damals Sun Microsystems übernommen haben. Sie fürchteten einen Markteinbruch von Sun sowie dessen Übernahme durch einen ihrer Konkurrenten (IBM).

Oder verdient Oracle irgendwie geld durch Java?

Oracle verdient an Java auch Geld. Neben den bereits erwähnten Supportleistungen für bestimmte Kunden verdienen sie ebenso an Lizenzen (z.B. der Möglichkeit, Java SE-Implementationen als SE kennzeichnen zu dürfen, der Zertifizierung von Entwicklern oder schlichten Lizenzklagen) und natürlich Software, die auf Java basiert bzw. auf der Java-Anwendungen betrieben werden können (Bsp.: WebLogic Applikationsserver, Oracle Cloud).

(...) Java aber so bekannt ist, dass sie es sozusagen nicht abschaffen können (...)

Wenn es Tendenzen gäbe, den Support / die Weiterentwicklung für Java wirklich viel mehr einzustellen, würde es sicherlich Drittparteien geben, die für Java in die Bresche springen. Vergleichsweise dazu könntest du ja einmal recherchieren, wie die Projektübergabe von Java EE an die Eclipse Foundation vonstatten ging (Stichwort: JakartaEE).

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Wird oft eher durch die genutzten Anwendungen und deren Schnittstellen vorgegeben.