Wirtschaftsingenieurstudium machbar?
Hallo,
Mein Freund (25) hat einen Realschulabschluss und dann eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker gemacht. Daraufhin hat er neben dem Vollzeitjob eine Weiterbildung zum Maschinenbautechniker absolviert und diesen mit 1,3 abgeschlossen. Insgesamt hat er 8 Jahre Berufserfahrung, sowohl als Werkzeugmechaniker, als auch in der Arbeitsvorbereitung, Prozessoptimierung etc.
Er hat nun schon viel technische Erfahrung gesammelt und möchte sich jetzt auch noch wirtschaftliche, bzw. kaufmännische Fähigkeiten aneignen.
Sein Ziel ist es mal in Richtung Projektmanagment zu gehen. Nun ist er kurz davor ein Vollzeitstudium in Wirtschaftsingenieurswesen anzutreten. Er zweifelt aber, aus Angst dass z.B. Fächer wie Mathematik zu anspruchsvoll sein könnten (man hört ja oft das Mathe in Maschinenbau etc sehr anspruchsvoll sein soll). Er hat beim Techniker mit Mathe teilweise leichte Probleme gehabt aber nichts gravierendes. Dort hatte er ja nichtmal Vorlesungen, er musste sich alles selbst beibringen und hatte dann acuh top Noten in allen Fächern.
Außerdem hält ihn sein Alter (25 Jahre) zurück. Was für mich überhaupt kein Grund ist ?!
Hat jemand Erfahrung in diesem Bereich oder irgendwelche Tipps?
LG
6 Antworten
Also… Mathe in Studium ist natürlich deutlich anspruchsvoller als in der Schule oder bei einer Ausbildung, insbesondere in naturwissenschaftlichen oder technischen Studiengängen. Beim WING Studium kommt es aber sehr auf die Uni/FH an, da hier teils das Wirtschafts- oder das Ing.- Mathe genommen wird. Ersteres ist deutlich entspannter. Dennoch sollte er sich nicht davon abschrecken lassen. Auch das alter ist egal. An ner FH wären die meisten sogar eher in seinem Alter, an einer Uni sind es weniger aber auch da wird man weder belächelt noch sonst was. Ich hatte damals auch einen 40jährigen Kommilitonen, der keine Lust mehr hatte sich was von Ing. Sagen zu lassen und deswegen selber das Studium gemacht hat…
also nur zu und ab ins Studium :)
Zu wenig Info. Hat er eine (eingeschr.) HS-Reife, die zu seinem Studienwunsch passt?
Zwischen Mathe z. B. als Elektriker-Meister (und vermutl. auch in seinem Metall-Beruf) und Ing./Inf. dürften Welten liegen. Eine eingeschr. HS-Reife kann man z. B. in 3 Jahren Abendschule während der Ausbildung (ok, bei ihm zu spät ;-)) oder danach in 1 Jahr Vollzeit machen (oder wenn's vom Alter her noch passt auch allg. HS-Reife oder FH-Reife, gibt einen Altersbonus bei abgeschl. Berufsausbildung). Ohne wird das mit dem Studium zieml. zum Scheitern verurteilt sein, selbst wenn er noch vorher einen Meister macht.
notting
Dort hatte er ja nichtmal Vorlesungen, er musste sich alles selbst beibringen und hatte dann acuh top Noten in allen Fächern.
Hahaha.. in Vorlesung ballert dir der Prof zwar die Theorie/Herleitungen rein, aber lernen musst du es immernoch selber. Ist nochmal deutlich aufwendiger als in der Schule.
Außerdem hält ihn sein Alter (25 Jahre) zurück. Was für mich überhaupt kein Grund ist ?!
Juckt keinen, kenne welche die haben mit 30+ Jahren erst angefangen zu studieren. Einer in meiner Studiengruppe hat auch erst mit 25 Jahren angefangen, weil er davor Meister gemacht und noch ein bisschen gearbeitet hat.
Hat jemand Erfahrung in diesem Bereich oder irgendwelche Tipps?
Durchziehen und am Ball bleiben.
Sein Ziel ist es mal in Richtung Projektmanagment
Theoretisch kann er auch in einem mehr Wirtschaftlichen Studiengang gehen, obwohl Wirtschaftsingenieurswesen doch schon ganz passend wäre.
Fächer wie Mathematik zu anspruchsvoll sein könnten (man hört ja oft das Mathe in Maschinenbau etc sehr anspruchsvoll sein soll).
Je nach Uni und Prof, mehr oder weniger leicht. Aufjedenfall anspruchsvoll. Wenn man lernt kommt man aber schon spätestens im 3 Versuch durch, haha.
der Maschinenbauanteil vom Studium ist aber an sich schon viel Mathe, das sollte ihm bewusst sein. Damit meine ich, dass er zumindest halbwegs was mit Mathe anfangen kann und es nicht hasst.
Vom Alter her passt es noch sehr gut, da ja vor dem Studium genug Berufspraxis vorhanden ist. Da sich vieles im Studium wiederholt, dürften die Matheprobleme sich beheben lassen.
Aber wird er überhaupt zu einem Studium an einer Fachhochschule zugelassen, da er ja nur den Realschulabschluss hat und nicht das Abitur oder die Fachhochschulreife.
Erstmal danke für deine Antwort! Ja mit einer Weiterbildung zum Techniker hat er eine Hochschulzugangsberechtigung
Es gibt FHs die bspw. Nach 6 Jahren Arbeitserfahrung Leute zum Studium zulassen. Grundsätzlich gibt es also Möglichkeiten ohne Abi zu studieren.
Mathe ist nur die unentbehrliche Grundlage, die in zahlreichen weiteren Fächern des Studiums benötigt wird. Wenn es da hapert, wird es generell schwierig.
Und es ist davon auszugehen, dass die Anforderungen in einem Studium deutlich höher angesiedelt sind als bei der Technikerausbildung.
Aber letztlich wird er nicht wissen, ob es machbar ist, wenn er es nicht versucht. Er sollte sich aber einen Plan B zurechtlegen für den Fall, dass das Studium doch nichts für ihn ist.