Wirtschaftsingenieur ohne Physikkenntnisse studieren?

6 Antworten

Für Wirtschaftsingenieurwesen musst du in erster Linie recht leidensfähig sein. Das Arbeitspensum ist doch recht hoch, der Frustratiosgrad daher teilweise auch. Wenn du aber wirklich entsprechend motiviert bist dann klappt das auch.

Englisch sollte wirklich halbwegs ordentlich sein da so ziemlich alles neuere an Literatur in den Wirtschaftswissenschaften auf Englisch ist. Je nach technischer Richtung wird das auch nicht besser. Ich würde dir empfehlen mal schnell bei Filmen und Serien von den Übersetzungen in die Originalfassungen zu wechseln, das verbessert das Englisch ungemein.

Was die Studienortswahl angeht kommt teilweise ja kein NC vor, wenn du besonders leidenswillig bist (ergo Rückschritte in den Freizeitmöglichkeiten annehmen wirst) - in Kaiserslautern wird jeder genommen.

Ob du jetzt an einer FH oder an einer Uni studieren willst solltest du dir überlegen, teilweise gibt es bei den FHs keine Diplomsstudiengänge - Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen sind aber bisher noch nicht wirklich ausgereift. Dazu kommt dass die FHs doch viel stärker verschult sind - bei einem kombinierten Studiengang wie Wirtschaftsingenieurwesen finde ich die Breite die an einer Uni geboten wird aber doch recht wichtig.

Physikkenntnisse sind nicht erforderlich!!!


AlexSiksallandr 
Beitragsersteller
 18.07.2014, 14:32

Englisch ist meine beste Sprache da mache ich mir wirklich GAR keine Gedanken, aber wie gesagt, dass mit Physik macht mir etwas Angst...

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Rein aus Interesse: Hattest du eine bestimmte Ausrichtung im Kopf?

Ich studiere seit letztem Oktober Wirtschaftsingenieurswesen/Technisches Management in der Ausrichtung Maschinenbau, hatte wie du in den letzten zwei Schuljahren kein Physik und bin durch die Theoriephasen der ersten beiden Semester problemlos durchgekommen.

Über den angesprochenen Stressfaktor/Zeitbedarf etc. kann ich nicht unbedingt etwas sagen, da es sich in meinem Fall um ein Duales Studium handelt, da ist der Zeitaufwand bzw. "workload" eh etwas höher... Wenn du die entsprechende Motivation mitbringst (wie bist du auf den Wi-Ing gekommen?) und dich für das Studium interessierst, dann kannst du das gut schaffen (was nicht heißt, dass du nichts lernen musst, sondern eher bedeutet, dass dir das Lernen nichts ausmacht..). Glücklicherweise bin ich mit technischem Verständnis und zumindest einem gewissen Grundinteresse für fast alle Studienfächer gesegnet, sodass ich die Entscheidung für dieses Studium keinesfalls bereue.

Anfangs habe ich mir genau die Gedanken gemacht, die du jetzt auch hast, dann aber nach der Schule dank Ferienjob, Urlaub und Wohnungssuche sogar auf den Mathe-Vorkurs verzichtet (der mir im Nachgang betrachtet allerdings auch nichts gebracht hätte, da die Schulthemen für mich kein Problem waren und die Mathematik in der Vorlesung sowieso ganz anders ist).

Mangelnde Begeisterung für Naturwissenschaften ist nicht unbedingt etwas, was dich für diesen Studiengang disqualifiziert, an sich taucht nur die Physik und etwas Chemie auf, bei mir bisher in den Fächern Werkstoffkunde (eher Chemie als Physik, allerdings auf niedrigem Level), Technische Mechanik (Mechanik macht man in Physik ja schon vor der Oberstufe, wie das dann in der Oberstufe aussieht, weiß ich auch nicht) und Konstruktionslehre, eher selten außerdem in Fertigungstechnik.

Wenn du noch weitere Fragen hast, gerne nachbohren, ich hoffe mal, dass ich alles abgedeckt habe, was für einen groben Überblick über das Studienfach notwendig ist.


AlexSiksallandr 
Beitragsersteller
 20.07.2014, 01:56

Also ich habe mien abi in 2013 absolviert. Ich habe lange nach passenden studiengängen gesucht und konnte letzlich nur zwischen BWL und WIRTschaftsing entscheiden. Da man für BWL einen sehr guten durchschnitt braucht wurde ich nur an der rwth aachen als wirtschaftsingenieur fachrichtung bauingenieur angenommen für WS2013. Ich habs aber nach paar monaten aufgegeben da ich die Module von Bauwesen einfach gehasst habe und nur mit den BWL Fächern klarkam. daher möchte ich nun mich erneut bewerben , aber diesmal nur für wirting und keine andere fachrichtung. Auch für duale Studiengänge habe ich Interesse, aber ich würde NUR in der Autoindustrie ein duales STUdium machen und zwar entweder BMW oder Mercedes, habe aber gehört dass man da sehr flexibel sein muss mit der Wohnungssuche, Geldprobleme und natürlich der hohe Stress... Wie läufts bei dir so ? :)

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Raketenfritze  20.07.2014, 03:34
@AlexSiksallandr

Aus welchem Bundesland kommst du denn?

Inwiefern Bauwesen jetzt mit Maschinenbau vergleichbar ist, kann ich leider nicht beurteilen, allerdings stelle ich es mir recht schwierig vor, als Wirtschaftsingenieur eine Fachrichtung zu vermeiden (grade in der Automobilindustrie, bei mir im Kurs gibt es eine nicht geringe Anzahl von Studenten, die bei Automobilzulieferern angestellt sind), da neben den (wohl recht ähnlichen) wirtschaftlichen Fächern natürlich auch technische auftauchen und da ist die Bandbreite ja relativ breit (Maschinenbau, Bauingenieurswesen, Elektrotechnik,...). Eine kurze Internetrecherche ergibt, dass es den Wirtschaftsingenieur auch als allgemeinen Studiengang gibt, aber wie gesagt wohl nicht als Duales Studium. Beim regulären Studium würde ich persönlich noch eine (anschließende) weiterführende Spezialisierung empfehlen, sonst ist der Vorteil eines breit gefächerten Studiums einfach überreizt und die Berufschancen vermutlich weit vom Optimum entfernt.

Die Wohnungssuche hängt von deiner persönlichen Situation ab, vor allem der Entfernung deines bisherigen Wohnorts zur Arbeitsstelle und zur Hochschule. Da du nicht einfach zu einem Unternehmen um die Ecke willst, sondern eine bestimmte Industrie anstrebst, ist es wahrscheinlich, dass du umziehen musst, je nach Entfernung zwischen Arbeit und Hochschule kannst du Theorie- und Praxisphasen von einem Wohnort aus abdecken, evtl. ist auch hierfür ein Wohnungswechsel nötig.

Über Geldprobleme kann ich persönlich nicht klagen, das würde ich für den entsprechenden Arbeitsaufwand und das nötige Engagement auch etwas schade finden. Das ist allerdings auch immer davon abhängig, welchen Lebensstil man pflegt bzw. pflegen möchte (auch ein dualer Student lebt nicht unbedingt in einem 120m²-Loft in der Innenstadt) und der Unterstützung, die man evtl. von den Eltern bekommt sowie natürlich den vorhandenen Ersparnissen oder eventuellen Nebenjobs (muss man natürlich mit dem Arbeitgeber abklären, kostet zusätzliche Zeit und kollidiert evtl. mit Lernzielen).

Etwas überrascht hat mich allerdings, wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Firmen sind, da lohnt es sich auf jeden Fall, beim Bewerbungsgespräch auch das zur Sprache zu bringen.

Der Stressfaktor ist natürlich von der Belastbarkeit, dem Lernstil bzw. der Aufnahmefähigkeit, evtl. vorhandenem Vorwissen (z.B. dank Ausbildung oder einem bereits begonnenen Studium) und der Motivation bzw. dem Interesse abhängig, kurzum also von vielen individuellen Faktoren. Ein Versuch, diese zu beurteilen, kann keinesfalls schaden, vielleicht klappt das ja schon im Gespräch mit Eltern oder Freunden (die können einem vielleicht Dinge sagen, die man selber nicht registriert oder an die man nicht unbedingt denkt).

Alles in allem ist Flexibilität sicherlich mehr gefragt als beim regulären Studium, außerdem wohl auch ein gewisses Durchhaltevermögen (wenn andere monatelang Semesterferien haben, kann man durchaus froh sein, nach einer Theoriephase mal ein paar Wochen Sommerurlaub nehmen zu können, wenn das nicht gerade mit der betriebsinternen Ausbildungsplanung kollidiert, bei mir dieses Jahr so geschehen).

Bei mir läuft es gut, ich würde mich auf jeden Fall wieder so entscheiden, weil ich zum Einen nicht das machen will, was jeder macht, des Weiteren gewisse Ziele erreichen will und außerdem gerne eine Herausforderung habe.

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AlexSiksallandr 
Beitragsersteller
 20.07.2014, 12:49
@Raketenfritze

Ich bin aus NRW, habe mich mittlerweile an vielen Unis bzw Hochschulen beworben; und gestern auch bei Daimler ( Business Administrarion Bachelor of Arts. Würdest du persönlich diesen dualen Studiengang einem Studium an der Uni vorziehen ?

Zu der Sache mit Vergütung: Meine Eltern werden mich kaum finanziell unterstütztn können, daher macht mir auch die ganze Sache mit der Mietezahlung + weitere Kosten etwas Angst.

Wie sah es mit deiner Freizeit aus ? Konntest du beispielsweise im Jahr mal für paar Wochen mal weg , oder kam das gar nicht in Frage?

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Raketenfritze  20.07.2014, 20:55
@AlexSiksallandr

Der Studiengang klingt auf jeden Fall interessant und scheint zu deinen Vorlieben zu passen. Grundsätzlich würde ich wie gesagt für mich persönlich einen dualen Studiengang nach meinen bisherigen Erfahrungen immer vorziehen.

Die Unterstützung durch die Eltern ist nicht zwingend notwendig, sondern trägt eben dazu bei, einen gewissen höheren Lebensstandard zu ermöglichen, das hängt aber aber von sehr vielen anderen Faktoren ab... Je nach (Wohn-)Gegend kann es sein, dass du wenig Geld für die Miete zahlst und dir dadurch auch ohne Eltern einen guten Lebensstil leisten kannst... Dafür am besten mal voraussichtliche Kosten durchgehen und kalkulieren, wie viel Geld du denn bräuchtest, dann kannst du mit der Zahl, die du in einem Bewerbungsgespräch bekommst, gleich viel mehr anfangen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass man beim dualen Studium mit einem vernünftigen Lebensstil bei normalen Bedingungen Geldsorgen haben muss... Wer natürlich als dualer Student alleine in einer 80m²-Wohnung in der Innenstadt von München leben will oder jedes Wochenende 100€ für Alkohol und Parties ausgibt, der wird sicherlich schnell ein leeres Konto haben.

Freizeit hat man durchaus, je nach Person ist es halt ein beträchtlicher Lernaufwand in den Theoriephasen, aber auch da kann man es am Anfang noch entspannt angehen lassen (was nicht heißt, dass man gar nichts macht) und dann rechtzeitig vor den Prüfungen anziehen (bedeutet dann, dass außer Vorlesungen, Lernen und den alltäglichen Notwendigkeiten außer einer Runde Sport zum Runterkommen nicht viel drin ist). In den Praxisphasen ist nach Feierabend meistens Schluss, natürlich gibt es auch da entsprechende Projektarbeiten, die erledigt werden wollen, da geht aber sicher auch was während der Arbeitszeit (bin grade am Anfang meiner ersten Arbeit, kann also noch nicht so viel dazu sagen).

Ansonsten hat man natürlich ganz normal eine gewisse Anzahl an Urlaubstagen pro Jahr, die man während der Praxisphase nimmt, also gar kein Problem, mal ein paar Wochen wegzugehen, aber eben weniger Zeit als bei einem regulären Studium.

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Also wenn ich eines an der Uni erlebt habe, dann das die Grundlagen aus der Oberstufe gerne mal in zwei Stunden "überflogen" werden und in dem Tempo ging es dann auch weiter. Aber heutzutage gibt es soviele Videos, Literatur und Co oder meinetwegen auch Nachhilfe, um sich das derzeit (du hast ja noch den halben Juli, August, September und den halben Oktober) um dich da mal reinzulesen.


AlexSiksallandr 
Beitragsersteller
 19.07.2014, 18:49

super danke dir

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An der FH ist das gar kein Thema, wenn es ein Fach mit sehr hoher Durchfallquote sein sollte, dann wird man ein Tutorium anbieten. Natürlich musst du dann trotzdem viel nachholen, so wie ich das erlebt habe, rastet der Professor einfach nur aus und haut dir alles um die Ohren wie es nur geht, aber mit regelmäßigem üben ist das machbar.

Was ich an Physik schön finde (zumindest war es bei mir in Studiengang so) ist, dass du die Praktika verstanden haben musst und die Aufgaben rechnen können musst. Das eine kannst du üben und das andere musst du lernen.

Die Frage die sich immer stellt ist selbstverständlich mit welchen Fächern wird gesiebt. Ist Physik an der jeweiligen Fakultät ein Fach mit dem gesiebt wird, könnte es sogar problematisch werden, doch mit viel Fleiß könnte auch das ohne weiteres zu schaffen sein. Vielleicht kannst du über irgend welche Wege an Informationen über die Professoren gelangen und welche Fächer schwer sind.


AlexSiksallandr 
Beitragsersteller
 18.07.2014, 23:56

Danke aber ich habe den ersten Satz nicht so ganz verstanden. ,, An der FH ist das gar kein Thema...´´ Heisst das also das es an der FH noch anspruchsvoller ist als bei einer UNI?

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deletedname  19.07.2014, 07:05
@AlexSiksallandr

Nein, das bedeutet, dass es an der FH kein Thema im Sinne von kein Problem ist, die unternehmen was gegen hohe Durchfallquoten und bieten beispielsweise Vorkurse und Tutorien an. Zudem ist das Lernpensum an der FH geringer (bei im Falle eines Bachelors besseren Berufsaussichten, da man einen stärkeren praktischen Bezug hat).

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Damit du das nicht falsch verstehst, ich wollte dir keine Angst machen. Ich kann wirklich nur sagen: Das Studium hat weniger mit Intelligenz zu tun sondern vielmehr damit ob ich bereit bin meinen Ah auf den Boden zu setzen und mich reinzuknien. ich weis wovon ich rede! Ich bin gelernte Friseurin. Wollte schließlich mehr aus meinem Leben machen und habe nach der Ausbildung ein kaufmännisches Abitur gemacht. ich habe Blut geleckt und jetzt studiere ich BWL wobei ich mich grad bei meiner Bachelorarbeit befinde. Ich war in Mathe eigentlich eher recht schlecht. Außer in der kaufmännischen Mathematik. Da weis man ja was man rechnet und für mich hat das alles vielmehr Sinn ergeben :D Aber egal! Im Studium kam dann natürlich 3 Semester Mathematik! Aber knallharte! Mathe 1 65% Durchfallquote! Ich dachte nach 2 Vorlesungen, dass ich alles hinschmeiße und dass das ja gar keinen Sinn hat. Dann habe ich aber tolle Leute getroffen mit denen ich eine Lerngruppe gebildet habe. 8 Wochen! Jeden Tag! 7 Std lernen! Ende vom Lied. Bestanden beim ersten Versuch mit 2,0. Also gib nicht auf! Setz dich auf den Ah und such dir tolle Leute! Dann macht das lernen spaß und das Studium wird ein Erfolg


AlexSiksallandr 
Beitragsersteller
 18.07.2014, 14:42

Vielen Dank und Glückwunsch für deine Leistung :) Wie gesagt, ich war auf nem Gymnasium und war nicht der beste und naturwissenschaftliche Fächer habe ich gehasst und da ich WIRTSCHaftsingenieurwesen studieren möchte macht mir das mit Physik etwas Angst da ich es bisher noch nie hatte. An welcher Uni studierst du wenn ich fragen darf ? :P

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Mimisita  18.07.2014, 16:01
@AlexSiksallandr

An einer Fachhochschule in einem recht unbekannten Ort in der nähe von Bielefeld. Wenn es an einer Sache liegt ist das, denke ich, durch lernen sehr gut auszubügeln. Es gibt auch gerade für Wirtschaftler super Internetseiten, die einem Dinge in "normalem Deutsch" erklären. z.B. wirtschaftslexikon24.net

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