Wieso sind alte Filme besser?

15 Antworten

Weil alles nur noch aufgewärmter Müll und an die breite Masse angepasst ist. Das ist aber bei allem so. Es gibt beispielsweise auch keine guten MMO's mehr. Inzwischen ist alles anfängerfreundlich, damit auch ja niemand eine Herausforderung hat, und alle schön brav zusammen spielen können wie kleine Kinder. Und keiner mehr etwas leisten muss. Viele kaufen sich lieber alles ein, damit sie auch ja nichts tun müssen. Und dann stehen sie afk (away from keyboard) herum. Macht ja echt viel Sinn ein Game zu spielen.

Und bei Filmen ist es genauso. Umso mehr Brutalität, Sex, Drogen, umso mehr zieht es die Leute an. Ich schaue mir schon gar keine neuen Filme mehr an, weil sie mich nur noch verstören. Ein "harmloses" Beispiel wäre ein neuerer Film von Sandra Bullock - The Lost City. Ich hatte mich total auf einen Liebesfilm gefreut, weil inzwischen kommen ja keine mehr raus. Und Sandra Bullock find ich sowieso klasse. Der Anfang war ein super Einstieg, es hatte Charme, es war spannend und aufregend - ich dachte jetzt gibt es endlich mal wieder einen guten Film. Naja und was war dann? Nach schätzungsweise 20 Minuten von dem Film, sah man schon wie jemand abgeknallt wird, voll ins Gesicht, und das ganze Blut ist herumgespritzt. Super. Sowas wollte ich als Romance Fan unbedingt sehen. Der Rest des Films war auch total sinnlos. Die Story ergab keinen Sinn, es hat nichts zusammen gepasst. Und man hat sich gefragt "was schau ich da eigentlich grad?"

Es muss überall irgendwas brutales eingefügt werden, aber so unpassend und schlecht gemacht, das es einfach nur gezwungen wirkt. Und das nervt. Klar gab es früher genügend brutale Filme, ich will auch nicht behaupten das die harmloser waren. Aber da hat es einfach zusammen gepasst. Die Stimmung, der Charme, es ging um viel mehr und es baute Spannung auf. Inzwischen ist das alles nur noch um die Einschaltquoten hochzuhalten, und das ist echt schade.

Effekte schön und gut, bessere Qualität schön und gut, aber es hat seinen Charme verloren.


Himenokoori  18.02.2023, 08:37

Ich bin etwas überrascht von deiner Einschätzung zu Games. Titel wie Elden Ring würde ich klar nicht zu Anfänger-Titeln zählen. Diese Art von Spiel benötigt mehr Zeit, daher gibt es weniger davon mit grösseren Abständen. Aber sie ausklammern sollte man nicht, vor allem weil sie viel mehr Spielzeit beinhalten.

YaoiFan500  18.02.2023, 09:13
@Himenokoori

Ich hab das eher auf MMo's bezogen, Elden Ring ist ein super Game das stimmt (: Hat zwar auch bisschen Online Modus, aber ist kein MMo. Ich hab meine Antwort korrigiert, danke dir!

Himenokoori  18.02.2023, 09:32
@YaoiFan500

Verstehe. Ich spiele seit einigen Jahren keine MMO Games mehr, daher kenne ich die aktuellen nicht.

YaoiFan500  18.02.2023, 09:40
@Himenokoori

Es sind eher die alten, wie beispielsweise Final Fantasy 14, die immer langweiliger und anspruchsloser werden. Für langjährige Spieler ist das keine so schöne Entwicklung. Für jemanden der neu anfängt, ist das natürlich wieder eine andere Sichtweise.

Ich glaube, dass man zum einen früher als Zuschauer leichter zu beeindrucken war, während man ja heute, gefühlt schon alles mal gesehen hat und nichts mehr unverfilmbar (das Wort gab es früher tatsächlich!) war.

Zum anderen ist man in Hollywood für meinen Geschmack nicht mehr mutig genug. Deine Beispiele waren damals alle irgendwie einzigartig auf ihre eigene Art.

Heute müssen Filme ein finanzieller (Mega-)Erfolg werden und werden entsprechend produziert (Stichwort: chinesischer Markt) und beworben (Mockingbird). Man setzt in den letzten Jahren viel mehr auf Altbekanntes, Fortsetzungen und Verfilmungen bekannter Romane (und Comics).

Und CGI hat ja so eine Überpräsenz, gerade in Blockbustern, dass die Studios scheinbar gar nicht mehr nachkommen und das Ergebnis ein bisschen hingeschludert wird (Marvel). Ich bin dann genervt von diesem wilden Brei, den ich auf der Leinwand sehe, und gehe mit einem Okay-so-lala-3-von-5-Sternen-Gefühl aus dem Lichtspielhaus.

Hauptgrund wird wohl das verstärkte Profitstreben sein - was sich als Erfolg erwiesen hat, wird wiederholt (in abgewandelter Form) - das Auswählen von Themen, das Planen des Films, Schreiben des Drehbuchs, Zusammenstellen der Crew - alles wird im Eiltempo durchgezogen, die Kapitaleigner der Filmgesellschaften wollen Gewinn sehen - alles andere interessiert sie nicht. Deshalb vermeidet man allzu große Risiken - man geht auf "Nummer sicher".

Es gibt auch jede Menge Flops unter den alten Filmen, dann gibt es reine Unterhaltungsfilme (nett anzusehen, aber nicht mehr) und dann gibt es eben noch die wirklich guten Filme. Bei den wirklich guten Filmen schaue ich mir auf der Filmdatenbank imdb oder bei AFI alle Infos an, die über diese Filme verfügbar sind, also z. B. Drehbuchautor, Regisseur, Schauspieler, Produzent/Filmgesellschaft und ich stelle immer wieder fest: richtig gute Filme entstanden dann, wenn die Zusammenstellung der Filmcrew optimal war - einige Regisseure konnten sich nämlich ihre Schauspieler aussuchen und wussten oft auch genau, wer für welche Rolle am optimalsten geeignet war.

die Studios liehen auch manchmal Schauspieler/Regisseure usw. an andere Studios aus (manchmal auch aus weniger erfreulichen Gründen, für die "Ausgeliehenen" meine ich) - und dann gab es zu diesen Zeiten noch regelrechte Künstlerkreise : Schriftsteller, Musiker ...., die erstklassige Werke ablieferten.

All dies ist anscheinend nicht mehr ausreichend vorhanden - Ausnahmen gibt es natürlich immer noch.

Aber im Großen und Ganzen kann man sagen: aus der Traumfabrik ist eine reine Herstellfabrik geworden - was früher ein Maßschneider mit jedem Einzelstück leistete, wird heute durch Massenkonfektion abgeliefert.

Ich bin da zwiegespalten. An die Art der alten Filme und vor allem deren Storytelling kommt irgendwie nichts ran. Bei vielen neueren Filmen hat man aber eher das Gefühl dass sie Massenware sind und die Story eher dahingeschludert ist. Es gibt aber auch Ausnahmen. The Book of Eli zum Beispiel, oder Passangers.

Bei alten Filmen war es oft Pionierarbeit, die Filmemacher mussten für die Umsetzung richtig kreativ werden, heutzutage wird ja alles am Computer designed. Da muss man auch viel können und manches erst erfinden, aber es hat gefühlt weniger Charme.

Sind sie nicht. Alte Menschen sehnen sich nur gerne in ihre Zeit zurück als sie Jung waren und die Filme erinnern sie daran.