Wieso hat sich die Jeans als "Alltagshose" durchgesetzt und nicht die Jogginghose?
Ich bekomme von vielen Personen oft zu hören: "schau mal Person X/Y an, der trägt eine Jogginghose." oder ähnliches. Seit mehreren Jahren gilt die Jeans als "die" Hose schlecht hin. Sie wird zur Arbeit angezogen, zu Dates, zu Veranstaltungen sogar teilweise zum Sport. Sie gibt es in verschiedenen Arten, Designmöglichkeiten und vieles mehr. Sie wird von der Allgemeinheit als gängiges Mittel für den Alltag angesehen. Doch: wieso trifft dies für viele Menschen nicht auch für die Jogginghose zu?
Auch sie gibt es in vielen Arten, Designmöglichkeiten und Preisklassen. Auch diese muss nicht immer wie eine "0815" Jogginghose aussehen und dennoch bleibt es oft dabei: sie gilt als "assi".
Bereits Karl Lagerfeld sagte "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren."
Weshalb wird diese Hose so verachtet? Weshalb hat sie sich nicht als Alltagshose durchgesetzt? Wieso wird es als "unattraktiv / assi" gesehen, wenn man damit auf die öffentliche Straße, zur Arbeit oder zu Veranstaltungen geht? Und vor allem: Wieso ist die Jogginghose dann wieder akzeptabel, sobald sie wie eine Jeans aussieht?
7 Antworten
Jeans gibts bei uns schon viel länger und war nie eine Asi-Kleidung, sondern Teil einer amerikanisch insprierten Jugendkultur der Nachkriegszeit.
Jogginghosen sind und waren in Deutschland ein Kleidungsstück, welches vorwiegend von der sog. "Unterschicht" getragen wurden. Unvergessen der besoffene Rassist mit vollgepisster Jogginghose, dessen Bild vor ca 25 Jahren durch die Medien ging.
Später trugen viele Flüchtlinge aus den Balkankriegen Jogginghosen, was auch nicht unbedingt zum Ansehen der Jogginghose beitrug.
Oder kurz: Was als schick gilt, orientiert sich halt meist nach oben und seltener nach unten.
Jeans gibts bei uns schon viel länger und war nie eine Asi-Kleidung,
Ich habe Jeans auch nicht als assi beschrieben.
Jogginghosen sind und waren in Deutschland ein Kleidungsstück, welches vorwiegend von der sog. "Unterschicht" getragen wurden.
Ja leider trug das dazu bei, dass Jogginghosen einen schlechten Ruf geerntet haben.
Jogginghose sind ein Zeichen für Bequemlichkeit und Faulheit. Einfach hochziehen - Fertig.
Weiter sind Jeans weitaus robuster als Stoffhosen.
Die Jeans hat eine lange Geschichte - von der Arbeiterhose bis zum Symbol für die Emanzipation der Frau.
Ich verstehe deinen Punkt mit der Jogginghose, aber bin der Meinung, dass dieses "Assi-Vorurteil" in den letzten Jahren abgenommen hat. Jogginghosen gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Farben/Mustern/Schnitten. Oft werden diese jetzt auch mit Blusen kombiniert und man sieht der Jogginghose nicht mal an, dass sie eine Jogginghose ist (ist auch ein Vorteil, wenn man zum Beispiel im Restaurant essen geht & der Bauch nicht zu eingequetscht wird :D)
Ich denke auch, dass das "Assi-Vorurteil" abgenommen hat, leider bemerke ich es oft noch. Ich kann es verstehen, wenn man diesen Begriff mit einer alten, geflickten und teilweise zerrissenen Jogginghose verbindet (wobei bei Jeans das ja wieder ein "Modetrend" ist, welchen ich auch nicht ganz verstehe...).
man sieht der Jogginghose nicht mal an, dass sie eine Jogginghose ist
Darüber bin ich recht froh.
Die Jeans wird aus Segelstoff hergestellt und wurde in der Vergangenheit als Arbeitskleidung genutzt. Später war es praktisch auch in der Freizeit eine Jeans zu tragen.
Bei der Jogginghose ist das ganz anders, es ist entweder eine Sportkleidung oder es tragen in der Freizeit häufig faule unsportliche Menschen eine Jogginghose.
Das mit der Arbeitskleidung ist verständlich. So könnte ich mir natürlich auch erklären, weshalb sich die Jeans in den Vordergrund der Masse gedrungen hat.
Der Deutsche Jude Levi Strauss erwarb einen Ballen Segeltuch und fertigte daraus robuste Arbeitshosen für Hafenarbeiter, damit es schneller ging wurden sie nicht nur vernäht sondern auch vernietet. So entstand die Jeans, meine Großmutter nannte sie noch Nietenhosen. Es gab sie in Deutschland lange vor der amerikanischen Besatzung nach '45.
Es handelt sich um stabile robuste Hosen welche nicht nur als Arbeitskleidung taugen. Die "Jogging" - Mode und die "Jogging" - Hosen kamen sehr viel später. Und gerade die faulen NICHT - Jogger, die Bier-und Fernseh-Assis entdeckten diese bequeme Schlabberhose für sich, sie wurde das Markenzeichen derer welche auf sich und ihre Bekleidung keinerlei Wert legen.
Eine Jeans steht für einen arbeitenden, aktiven Menschen und wer außerhalb der sportlichen Aktivität damit herumläuft zeigt deutlich das er sich in einer permanenten Freizeit bewegt - und das steht für faul und assi.
Aber das erklärt sich für mich nicht, weshalb sich diese nicht in der Gesellschaft etabliert haben. Natürlich sind Jeans robuster, aber ist das wirklich der einzige Grund weshalb diese sich gegenüber den Jogginghosen durchgesetzt haben?