Wie stehen die Evangelischen zum Rosenkranz?

12 Antworten

Hallo cx,

wenn du mal unter den beiden Begriffen googelst, kannst du feststellen, dass es zur Zeit der Evangelisten (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes) noch keinen Rosenkranz gab.

Wenn du "Evangelische" meinst: Die evangelische Kirche hat keine Heiligen- oder Marienverehrung. Sie hat also auch keinen Rosenkranz.

Wie sie dazu steht? Warum sollte sie überhaupt zu etwas stehen, was nicht ihr Gebiet ist?

Manche evangelische Christen beten den Rosenkranz, die meisten nicht. Es gibt protestantische Abwandlungen des Rosenkranzes wie beispielsweise den Christusrosenkranz und die "Perlen des Glaubens".

Evangelisten gibt es nur vier - und das sind die, ein Evangelium geschrieben haben. 

Protestanten (also jene welche  ein evangelisches Glaubensbekenntnis haben) besitzten kein Rosenkranz. Soweit ich es von den Katholiken erfahren habe, ist er ja dazu da, Sünden vergeben zu lassen, indem man das Ave Marie aufsagt.

Wir glauben wohl an die Vergebung der Sünden, aber wir müssen nichts weiteres machen, als diese zu bereuen und versuchen uns zu verbessern.

Ich kann jedoch nur die allgemeine österreichische Meinung dazu sagen - in Deutschland und andere Länder, in welcher der Großteil evangelisch ist, sind sie in vielen Hinsichten schon sehr katholisch unterwegs.

PS Deshalb wird du auch keinen Beichtstuhl in einer evang. Kirche finden.


Nadelwald75  05.10.2016, 20:23

Hallo JoiMM,

....Soweit ich es von den Katholiken erfahren habe, ist er ja dazu da, Sünden vergeben zu lassen, indem man das Ave Marie aufsagt....

Toll! Habe ich noch nie gehört. - Ich bin katholisch.

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Die Evangelisten sind die Autoren von vier Büchern der Bibeln, den Evangelien. Falls du die tatsächlich meinst: Die äußern sich gar nicht zum Rosenkranz, den gab es nämlich damals noch nicht.

Trotzdem könnte man den Rosenkranz mit Hilfe der von den Evangelisten geschriebenen Bücher bewerten: Zum Rosenkranz gehören grob gesagt drei Gebete: Vater unser, Ehre sei dem Vater und Ave Maria.

Das Vater Unser ist biblisch begründet, das hat Jesus seinen Jüngern beigebracht, kann man in den Evangelien nachlesen.

Das Ehre sei dem Vater (und dem Sohn und dem heiligen Geist) kann insofern biblisch gerechtfertigt werden, als z.b. Jesus bei der Aussendung der Jünger nach seinem Tod sagt, sie sollen auf im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes taufen, damit ist zumindestens diese Dreigliederung begründet)

Und das Ave Maria lässt sich zwar biblisch damit begründen, dass es mit den Worten des Engels Gabriel an Maria anfängt. Aber die Marienfrömmigkeit in der katholischen Kirche ist so ein Thema für sich: Die evangelischen Christen sagen z.B. dass es nicht in Ordnung ist, Maria im Gebet anzusprechen und so quasi zwischen sich und Jesus als Mittlerin zu stellen (biblische Begründung: Es ist den Menschen kein Name im Himmel und auf der Erde gegeben durch den sie selig werden können außer dem Namen Jesu Christi (oder so ähnlich)) und sagen auch, dass Maria für die ganze Geschichte jetzt nicht so wichtig war, weil Jesus z.B. mal gesagt hat, dass seine wahren Geschwister und seine wahre Mutter die sind, die den Willen seines Vaters im Himmel tun und nicht die, von denen er abstammt.

(Das gehört nicht zu deiner Hausaufgabe, aber der Katholizismus hält z.B.dagegen, dass eines von Jesu letzten Worten am Kreuz war, dass er zu seinem Jünger Johannes gesagt hat "Siehe, deine Mutter" und zu Maria "Siehe, dein Sohn" und dass Jesus damit Maria als Mutter seiner Jünger und daher als Mutter der Kirche eingesetzt hat und dass Maria deshalb als Fürsprecherin für die Christenheit eintreten kann, auch wenn natürlich Christus der alles entscheidende ist. Maria ist auch im Katholizismus einfach nur eine Möglichkeit, sich Jesus Christus zu nähern, sie ist quasi nur ein Weg, aber nicht das Ziel. )