Wie sieht der Tagesablauf eines Mädchen aus dem alten Germanien aus?

5 Antworten

Es gibt sehr wenig Quellen in diesem Bereich, da die Germanen nix aufgeschrieben haben. Es gibt allerdings römische Quellen, die aber halt römisch sind und deswegen eine Beschreibung von außen sind, also auch einen politischen Hintergrund haben.

Einige Funde gibt es, die könnten auch etwas über den Alltag aussagen, aber so im Detail weiß man nicht viel.

Wenn sie nicht zu den wenigen Adligen gehörte, war sie ein Bauernmädchen. Ab vier Jahren erledigte sie einfache Hilfsarbeiten, später schleppte sie Wasser, fütterte Hühner, Schweine und Rinder, hütete Vieh, mistete den Stall, half beim Mähen, Dreschen, je nach Jahreszeit, half beim Backen, Kochen, passte auf kleinere Geschwister auf, brachte Vesper auf die Felder. Abends saß man oft zusammen, es wurde gesponnen, gewoben, genäht, gesungen, erzählt.

Jahreszeitenfeste wie Frühlingsbeginn, Mittsommer, Erntedank sowie religiöse Feste unterbrachen den Alltag.

Welche soziale Schicht? Da gibts massive Unterschiede.

Kindheit gabs kaum und Jugend gabs damals gar nicht, man hat früh geholfen (Vieh hüten, Getreide stampfen, weben etc.)

Man hat früh geheiratet und war mit allerspätensten 15 Mutter.

Die germanischen Stämme der Bronze- und Eisenzeit waren überwiegend Bauern, die in fensterlosen Langhäusern wohnten. In diesen Wohnstallhäusern lebten Menschen und Vieh unter einem Dach. Die jungen Mädchen mussten damals im bäuerlichen Haushalt mithelfen und alle möglichen Arbeiten verrichten. Dazu gehörten Kochen und Putzen, aber auch Vieh hüten, Mithilfe bei der Ernte u.a. Sie waren also Mägde, die alle anfallenden Arbeiten erledigen mussten.

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Nur einige adlige Frauen wie die berühmte Thusnelda (spätere Ehefrau des Arminius) hatten Sonderrechte und durften sich bedienen lassen. Von Thusnelda leitet sich der heute zumeist als Schimpfwort gebrauchte Begriff „Tussi“ ab.

https://de.wikipedia.org/wiki/Thusnelda

 - (Geschichte, Germanien)