Wie sicherten die Römer ihr Herrschaft in Italien?

1 Antwort

Durch territorialintegrative Herrschaft: Die einheimische Bevölkerung wurde nach der Eroberung getötet oder versklavt und auf dem eroberten Gebiet anschließend Römer angesiedelt.

Außerdem durch integrative Direktherrschaft: Die Bevölkerung des eroberten Gebietes blieb bestehen und in die römische Bevölkerung integriert, indem man ihr das Bürgerrecht verlieh.

Weiter durch teilintegrative Direktherrschaft: Hierbei blieb das eroberte Gebiet zwar formal autonom, wurde aber nicht als eigener Staat von Rom anerkannt, sondern als römisches Gebiet. Seine Bewohner hatten kein Bürgerrecht, waren aber zum Militärdienst in der römischen Armee verpflichtet.

Durch territorialintegrative Indirekte Herrschaft: Das eroberte Gebiet wurde wie im ersten Beispiel mit Römern besiedelt, die aber einen neuen Staat mit eigener Autonomie gründeten (wie eine Kolonie). Diese Staaten hatten nur die Pflicht, Rom Truppen zu stellen.

Zuletzt durch teilintegrative indirekte Direktherrschaft: Hier war meist keine militärische Auseinandersetzung vorausgegangen, sondern eher ein Zweck- oder Verteidigungsbündnis mit einem autonomen Staat. Die Römer schufen sich so von ihnen abhängige Vasallenstaaten und Protektorate, über die sie indirekt herrschten.

Durch diese Herrschaftformen schufen die Römer ein stabiles Bundesgenossensystem, was ihnen besonders während der Zeit der punischen Kriege zugute kam (Die Bundesgenossen stellten den größten Teil des römischen Heeres dar). In den letzten jahren der römischen Republik und der frühen Kaiserzeit wurden immer mehr politische Forderungen laut, den Bundesgenossen das Bürgerrecht zu gewähren, was in einigen Fällen auch geschah, meist jedoch blieb es bloße politische Propaganda und bei leeren Versprechungen. Erst im Jahre 202 n. Chr. wurde allen auf römischen Herrschaftsgebiet lebenden Menschen das römische Bürgerrecht zugesprochen.


MondKindLuna 
Beitragsersteller
 05.03.2016, 15:30

Danke

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