Wie schafft es die Polizei bei Demos nicht unterbesetzt zu sein?

Es sind schlichtweg andere Polizisten, die bei Demos und Veranstaltungen absichern, als jene die für die allgemeine Sicherheit verantwortlich sind.

Zur Absicherung von Demonstrationen wird Bereitschaftspolizei aufgefahren. Das sind zentrale Polizeieinheiten des Landes, die nichts mit der sonst Dienst tuenden Schutzpolizei zu tun hat. Teilweise rekrutieren sich Bereitschaftspolizeien aus Polizei-Auszubildenden und kommen dementsprechend von den Polizeischulen. Für große Sachen werden auch Bereitschaftspolizisten aus anderen Bundesländern geholt.

Heißt: Nur weil bei einer Demo oder einem Fußballspiel 200 Bereitschaftspolizisten rumstehen, sind deshalb nicht weniger Schutzpolizisten anderswo unterwegs.

wie reagiert die Polizei z.B. bei einem großen Ereignis wie Banküberfall?

Die Polizisten, die für die Veranstaltung der Demo zuständig sind, passen weiterhin auf die Demo auf... sie hätten mit einem Banküberfall auch dann nichts zu tun, wenn sie gerade frei wären.

Die Schutz- und Kriminalpolizisten und Sondereinheiten, in deren Aufgabenbereich ein Banküberfall fällt, befassen sich mit dem Banküberfall... sie hätten auch dann nichts mit der Demo zu tun, wenn kein Banküberfall wäre.

Demoauflösung?

Nur, wenn sich aus dem Banküberfall ein Gefahrenpotential für den Demonstrationszug ergäbe.

Ab wann ist in Deiner Welt die Polizei "unterbesetzt"?

Die Polizei ist derzeit generell unterbesetzt, d.h. es sind mehr Polizeistellen frei als besetzt sind, deshalb können in einigen Ländern die Beamten ihre Pensionierung freiwillig nach hinten schieben.

Um auf eine spontane Demo oder einen Überfall trotzdem reagieren zu können, gibt es verschiedene Ansätze zum Einen die Bereitschaftspolizei, die wird wenn die Demo adhoc auf dem Plan steht aktiviert, die Länder und der Bund unterstützen sich dann gegenseitig, so das mehr oder weniger schnell der Einsatz bewältigt wird.

Bei sonstigen Lagen Überfall, Großschaden oder BePo ist schon ausgelastet...

1. Werden Einsätze priorisiert, d.h. alles was Kleinkram ist bleibt liegen, Ruhestörung, Verkehrsunfälle, Einbrüche... werden auf später verschoben, die Leute müssen warten also im Prinzip wie eine Triage...
2. Da Polizisten Beamte sind, hat das den Vorteil, daß Überstunden oder auch Dienste bis zur körperlichen Erschöpfung je nach Lage zulässig sind. Das wird gern vergessen, wenns um "Beamtenprivilegien" geht. D.h. wenn die 20ig Polizisten die gerade im Dienst sind um 14.00Uhr Dienstende haben, werden die ja vorher durch 20ig abgelöst. Bei Bedarf machen die 20ig aber eben nicht Dienstschluss sondern bleiben bis 18.00Uhr oder 20.00 uhr, Notfalls werden die Beamten der Nachtschicht benachrichtigt, dass diese früher den Dienst antreten. Damit stehen dann kurzfristig mehr Einsatzkräfte zur Verfügung und es wird die Zeit überbrückt. Notfalls werden dann auch Kräfte innerhalb des jeweiligen Bundeslandes kurzfristig verschoben. D.h. z.B. in Schwerin oder dem ländlichen Umland werden alle verfügbaren Kräfte nach Rostock geschickt.. vor Ort bleibt nur eine Notbesetzung!
3. Das heißt um alle diese Lagen zu bewältigen wird das Personal zum Teil bis an die Grenze belastet, ein Überstundenkonto mit mehr als 100h ist daher keine Seltenheit!

Die Demo muss angemeldet sein und da muss man auch angeben wie viele Teilnehmer dabei sind

Die Polizei ist immer bei Demos unterbesetzt

Beispiel 1000 Demostranten kommen 100 BP

Sie bekommen Unterstützung aus anderen Bundesländern. Ausserdem haben sie ihre Bereitschaftspolizei.