Wie reagieren Dunkelhäutige Menschen eig. auf den Rassismus, welches von 'Weißen Idioten' ausgeht?

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Ehrlich gesagt finde ich das Thema total überbewertet. Ja, Rassismus ist shice und gerade in den USA kommt das immer wieder vor. Trotzdem begegne ich Rassismus hier in Deutschland so gut wie nie.

Man muss halt auch immer unterscheiden. Wenn ich sage: "Schwarze gehören auf die Baumwollplantage", dann ist das eine eindeutig rassistische Äußerung. Wenn ich aber sage, dass Schwarze statistisch gesehen häufiger kriminell werden, dann ist das eine auf Fakten basierende Feststellung. Klar kann man sich dadurch angegriffen fühlen, das ist aber nicht meine Intention. Außerdem denke ich, dass die Hautfarbe recht wenig mit alledem zu tun hat. Die meisten Aussagen, die für rassistisch gehalten werden, entspringen in Wahrheit einem kulturellen Hintergrund. Dass die Kriminalität unter Ausländern prozentual an der Bevölkerungszahl gesehen weit höher ist, hat nichts mit der Hautfarbe zu tun, oder wo man geboren wurde. Es hat was mit kulturellen Einflüssen zu tun. Nicht unbedingt mit traditionellen kulturellen Prägungen, sondern mit dem persönlichen Umfeld, in dem diese Menschen leben.

In den USA ist es z.B. so, dass die schwarze Bevölkerung irgendwo ihr eigenes Problem darstellt. Durch die hohe Kriminalitätsrate sind viele Männer im Gefängnis und Frauen sind oft schwanger oder alleinerziehende Mütter, die irgendwie über die Runden kommen müssen und keine Möglichkeit haben, in die eigene oder die Bildung ihrer Kinder zu investieren. Dadurch geraten die Kinder vermehrt auf die schiefe Bahn. Das ist kein Problem der Hautfarbe, sondern hat mit dem kulturellen Umfeld zu tun. Wenn man selbst in einer Gegend aufwächst, in der eine hohe Kriminalität herracht, gerät man durch Freunde und Familie schneller und einfacher ebenfalls in solche Kreise. Und das führt wieder dazu, dass die Familien auseinander gerissen werden, keine Vaterfiguren da sind, die einem den rechten Weg aufzeigen und kein Geld für die Bildung vorhanden ist. Entsprechend haben diese Personen es im Leben echt verdammt schwer, es zu etwas zu bringen.

Was heute aber völliger Quatsch ist, das ist der Glaube vieler Schwarzer und Ausländer, dass das etablierte System der "priviligierten Weißen" sie ihrer Chancen beraube. Es ist gesetzlich verankert, dass jeder Mensch gleich behandelt wird. Tut man das nicht, ist das strafbar und 99% der Menschen, die ich kenne, halten sich auch daran. Die meisten haben eher Angst davor, als Rassist hingestellt zu werden und tun alles, um das zu verhindern, was vereinzelt sogar zu einer Bevorzugung reicht, aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich denke dieser Glaube hält sich deshalb so gut, weil wir Menschen einfache Antworten nun einmal den komplexen vorziehen. Statt sich den kulturellen Gegebenheiten zu stellen und den Kreislauf zu durchbrechen, ist es einfacher sich mit anderen zusammen zu schließen, eine Art Opferrolle einzunehmen und ein Feindbild aufzubauen, das eig. gar nicht da ist. Und auch hier möchte ich anmerken, dass das keineswegs böse gemeint ist. Das ist eine ganz menschliche Reaktion, vor der niemand von uns gefeit ist. Ich denke jeder von uns hat in seinem Leben Menschen kennen gelernt, die einen dazu gebracht haben, ganze Gruppierungen zu verachten. Für mache sind das die priviligierten Weißen, für andere sind das die Beamten. Für wieder andere sind das Ausländer oder Muslime und für wieder andere sind das die Fans vom FCB, AfD-Wähler oder Putin-Sympatisanten.

Morgan Freeman hat mal so schön gesagt, der schnellste Weg, um Rassismus zu beenden, ist aufzuhören, darüber zu reden. Und das gilt für weiße, wie auch für schwarze Personen, sowie für alle anderen auch. Das Problem des Rassismus wird lediglich durch unser eigenes Interesse daran künstlich am Leben gehalten. Nur weil wir das Problem jeden Tag aufs Neue nähren, den Medien Futter geben und ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken, gelangen wir zu der vermeintlichen Erkenntnis, dass das Problem viel größer sei, als es eigentlich ist.

Und statt über Rsssismus zu reden, sollten wir lieber darüber reden, wie wir es schaffen, die Leute davor zu bewahren kriminell zu werden und ins Gefängnis zu gehen. Wir sollten darüber reden, wie wir es hin bekommen, betroffende Kinder in der Schule besser zu fördern, eileinerziehende Elternteile unterstützen, damit ihre Kinder eine bessere Zukunft haben. Das sind die Themen, über die wir uns unterhalten sollten.