wie merkt man borderline in beziehungen?

2 Antworten

Hey,

Ich selber leide an einer Kombinierten Persönlichkeitsstörungen, eine davon ist die BPS. Jeder Mensch mit der BPS ist ein Individueller Mensch deswegen gibt es kein 1+1 sondern jeder kann ganz Unterschiedlich sein.

die Borderline Persönlichkeitsstörung also die (Emotional Instabile Persönlichkeitsstörung - Borderline Typ) kann man als Laie oft nicht direkt erkennen, da es dafür Fachwissen braucht und dies sind meist Therapeuten oder Psychiater aber ich kann dir mal die Symptome Erklären (es ist länger Hoffe kannst dir die Zeit nehmen, dazu schreibe ich einmal das Symptom und beschreibe es. Danach schreibe ich kurz wie es sich in der Beziehung äußern könnte):

Die Borderline Persönlichkeitsstörung (emotional Instabile Persönlichkeitsstörung: Borderline Typ) ist eine Persönlichkeitsstörung die durch Instabilität von Stimmungen und Emotionen, der Identität und im zwischenmenschlichen, dazu gibt es eine starke Impulsivität.

  • F60.3 Emotional Instabiele Persönlichkeitsstörung
  • F60.30 Impulsiver Typ: Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle
  • F60.31 Borderline Typ: und ein Borderline- Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen. Hier zu sind untenmal die Diagnose Kriterien. https://www.icd-code.de/icd/code/F60.-.html

Also die Emotional Instabile PS (EIPS) wird in 2 Typen aufgeteilt wie oben geschrieben, den Impulsiven Typus und Borderline Typus

Personen mit dem Impulsiven Typus, können schnell Aggressive werden und haben Starke Stimmungsschwankungen. Dazu sind sie sehr Impulsive was sich in den Ausrastern wiederspiegeln kann, dazu kann sich die Impulsivität auch in Drogenmissrbauch äußern.

  1. Emotionale Instabilität: Schnelle Wechsel und intensive Ausprägungen von Gefühlszuständen
  2. Impulsivität: Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Impulsen, was zu plötzlichem und unüberlegtem Verhalten führt
  3. Aggressivität: Neigung zu Wutausbrüchen und körperlichen Auseinandersetzungen.
  4. Stimmungsschwankungen: Häufige und schnelle Stimmungswechsel
  5. Fehlende Voraussicht: Schwierigkeiten, die Konsequenzen des eigenen Verhaltens abzuschätzen und entsprechend zu handeln

Beim Borderline Typus gehe ich mal genauer drauf ein, hier gibt es im DSM-V (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) 9 Diagnose Kriterien.

  1. Verzweifelte Bemühungen zu vermeiden verlassen zu werden (tatsächliche oder vermeintliche): Hier kann nur ein kleiner gedanke ausreichen. Und wenn andere komisch reagieren führt dies zu einem Gefühl von Ablehnung, was zu starken reaktionen aufgrund von Verlustangst führt. Bei Personen mit einer BPS führt diese Angst zu starken reaktionen und bringt sie in eine schwere Depression. Außerdem berichten viele Betroffene davon das diese Angst sie auch Psychosomatisch beeinträchtigt. Diese Angst führt bei mir, auch zu starken Dissoziativen Symptomen (nicht mehr ansprechbar, nehme nichts mehr war, und reagiere fasst auf nichts). In Beziehungen zeigt sich dies durch übermäßige Angst vor dem Verlassenwerden, die zu extremem Verhalten führen kann, wie etwa klammerndem Verhalten oder drastischen Maßnahmen, um die Beziehung aufrechtzuerhalten. Betroffene könnten übermäßig viel Aufmerksamkeit oder Bestätigung suchen und überreagieren, wenn sie sich vernachlässigt fühlen
  2. Instabile, intensive Beziehungen, die zwischen Idealisierung und Abwertung der anderen Person wechseln: Hier ist die Spaltung gemeint, ein Frühkindlicher Abwehrmechanismus, hierbei Spaltet die Person deren Umwelt und sich selbst. Ähnlich wie ein Kind was zum beispiel: Die Mutter nach einem Eis fragt und die Mutter gibt dem Kind ein Eis, das Kind Idealisiert die Mutter (du bist die Beste/Ich Liebe dich). Eine Stunde später will dieses Kind wieder ein Eis, nur dieses mal verneint die Mutter, dann wird die Mutter Entwertet, da das Kind es komplett aus dem Kopf streicht, dass es schon ein Eis bekommen hat (du bist scheiße/ ich hasse dich). Früh ist dies Normal, aber wenn das Kind Älter wird lernt es das jemand Gut und auch Schlechte eigentschaften haben kann. Bei einer Traumatisierenden Kindheit ist dies meistens nicht der Fall. Hierbei liebt er seinen Partner und kann in schnellen abständen zum Hassen wechseln. Dies kann für jede Person äußerst schwer sein, da man von einem Lieblingsmensch schnell zur Hassfigur wechseln kann. In Beziehungen zeigt sich dies durch häufig wechselnde Ansichten über den Partner, bei denen der Betroffene ihn abwechselnd als perfekt oder völlig enttäuschend sieht. Solche extremen Schwankungen können zu ständigen Konflikten und Unsicherheit führen
  3. Ein instabiles Selbstbild oder Selbstwertgefühl: Hiermit meint man, dass die Person keine Ahnung von sich selbst hat (wer bin ich, was mag ich, wer will ich sein, was sind meine Interessen?) dieses wechselt, meist Situationsbasiert. Das Ich wird hier meist nicht normal wahrgenommen sondern als Vorübergehende Eigendschaft, zum beispiel kann ein Borderliner sich sehr schlau fühlen nach einem Guten IQ-Test, macht er aber einen Fehler oder sieht einen schlaueren, Empfindet sich die Person wieder als Dumm
  4. Impulsivität in ≥ 2 Bereichen, die ihnen schaden könnte (z. B. ungeschützter Sex, Binge-eating, rücksichtsloses Fahren): Bei Anspannung kommt es meist zu Selbstzerstörerischen Verhalten, was auf lange Zeit schädigt. Zum beispiel kann ein Betroffener bei einem Streit mit dem Partner auf dem Rückweg nach Hause auf der Autobahn Rasen was zu Potenziel gefährlichen Situation kommen kann. (Beispiel bei mir: ich Streite mich mit meiner Partnerin, Trinke daraufhin viel Alkohol und mische den Hohen Konsum noch mit großen Mengen an Schlaftabletten, was gerne dazu führt das man mich nicht Wachbekommt.) Dazu sieht man bei betroffenen häufiger eine Promiskuität, heißt häufig wechselnde Partner oder Sexuelle Kontakte was oft mit Ungeschützten Sex einhergeht, aufgrund der Impulsivität kann es auch zu Fremdgehen kommen.
  5. Wiederholtes suizidales Verhalten und/oder Handlungen oder Drohungen oder Selbstverstümmelung: Hierzu zählen wiederholte Suizidversuche, Suizidandrohungen "Wenn du mich verlässt dann bring ich mich um", Suizidandeutungen und Selbstverletzung. Selbstverletzung steht oft in Verbindung mit der BPS (ABER nicht jeder der sich selbstverletzt ist Borderliner, und nicht jeder Borderliner Verletzt sich selbst). Dazu kommt es oft zu einem Hilferuf, wenn ich mit meiner Therapeutin über eine Situation redete wo es dazu kam, meinte sie "dein Ich bring mich um ist eher nicht wie ein "ICH BRING MICH UM" zu verstehen sondern wie ein "BITTE HILF MIR" ". Aber durch die Impulsivität kann es schnell zur umsetzung kommen. In Beziehungen zeigt sich dies durch häufige Andeutungen oder Drohungen, sich selbst zu verletzen, oder tatsächliche selbstschädigende Handlungen, besonders in emotional belastenden Situationen
  6. Schnelle Veränderungen in der Stimmung, dauern in der Regel nur wenige Stunden und nur selten mehr als ein paar Tage: Hier wechselt die Person schnell zwischen Wut, Angst, Leere, Freude und anderen Emotionen. Diese sind äußerst reaktive von der Umwelt, somit können einen kleinigkeiten zu starken Stimmungswechseln führen, z.B Von Freude zu Wut, oder Umgekehrt. In Beziehungen zeigt sich dies durch plötzliche und intensive Stimmungsschwankungen, die oft auf geringfügige Auslöser folgen. Betroffene können schnell zwischen extremer Freude, Wut, Traurigkeit oder Angst wechseln
  7. Anhaltendes Gefühl der Leere: Dieses Symptom wird oft als Quälend beschrieben. Obwohl hier jeder das Gefühl anders wahrnimmt. Hierbei werden auch die meisten Suizidversuche gemacht. Man bringt die Leere mit fehlenden Bezugspersonen in Verbindung, da der Betroffene ohne eine Person die er mag, sich oft nicht Existent fühlt (Aufgrund des Fehlenden Ichs). In Beziehungen kann sich dies durch anhaltende Langeweile, Gefühl innerer Leere und das Bedürfnis nach ständiger Bestätigung oder Ablenkung zeigen. Betroffene könnten sich oft emotional distanziert oder unerfüllt fühlen, trotz der Nähe zum Partner
  8. Unpassend intensiver Ärger oder Probleme, die Wut zu steuern: Ist glaube selbsterklärend, die Person kann Stunden oder Tagelang extreme Wut aufweisen. Dazu kommt es oft zu Verbalen ausbrüchen sowie, wiederholten Körperlichen auseinandersetzungen. In Beziehungen zeigt sich dies durch häufige, heftige Wutausbrüche auf kleine Auslöser, ständige Gereiztheit und aggressive Reaktionen. Betroffene können unverhältnismäßig stark auf scheinbare Kritik oder Zurückweisung reagieren.
  9. Temporäre paranoide Gedanken oder schwere dissoziative Symptome, ausgelöst durch Stress ausgelöst: Hier kommt es unter Extremen Stess, zu einer sogannten mini-Psychose, wo es zu Paranoiden Vorstellungen kommt. Zum beispiel kann man denken Leute schauen einen an und wollen einen was antuen. Dazu kommt es zu Misstrauen zu manchen Personen (ich hatte Stress mit meiner Partnerin bin ihr gegenüber Paranoid geworden, aber auch gegenüber Ihrer Schwester, Mutter, und jeglichen Freunden). Dazu kann es auch zu Halluzinationen kommen, wie Schatten Gestalten usw. In Beziehungen kann sich dies durch extremes Misstrauen, unbegründete Verdächtigungen und die Fehlinterpretation von Handlungen des Partners äußern. Betroffene könnten ständige Fragen zur Loyalität stellen oder das Gefühl haben, dass die Umgebung unwirklich ist.

Also es kann natürlich auch fehler beinhalten, da es aus Recherche und eigener Erfahrung zusammengestellt ist.

Ich wurde immer so beschrieben "du kannst richtig cool und Nett sein, aber dann aus dem nichts bis du der größte H*****ohn"

Bei der BPS kommt es auch zu einem Diffusen nähe/distanz Problem, die Person wechselt immer zwischen Intensiver Nähe oder auch Absoluten Ignorieren/ aus dem Weg gehen.

Dazu hat Borderline auch eine Neurologische Herkunft:

Bei Borderlinern ist die Amygdala verkleinert und Hyperaktiv:

"Die Amygdala ist an der Entstehung von emotionalen Reaktionen, vor allem motorischen Abläufen, sowie der Speicherung von Gedächtnisinhalten beteiligt."
Quelle: https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/amygdala

Hier werden Traumatische Erfahrungen Verarbeitet, und bei einem Borderliner ist diese bei Ablehnung (was zu Angst vor dem Verlassenwerden führt) Hyperaktiv. Dies konnte man auch bei einem Scan von Kopf messen.

"Zudem wurde belegt, dass bei Borderline-Patienten – ebenso wie bei Patienten mit anderen Persönlichkeitsstörungen – die Aktivität des serotonergen Systems vermindert ist, das cholinerge System sowie die hypothalamisch-hypophysiäre Stressachse empfindlicher reagiert."
Quelle: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/borderline-stoerung/ursachen/

Ich hoffe es hat dir irgendwie geholfen.

(es kann wie oben geschrieben auch fehler enthalten muss also nicht Perfekt sein) zu der BPS empfehle ich das Buch "Ich hasse dich | Verlass mich nicht: Jerold J. Kreisman, Hal Straus" dort wird es ziemlich Gut aufgearbeitet und beschrieben.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe seit Jahren mit diversen Psychischen erkrankungen

Borderlinepersönlichkeitsstörung in Beziehungen zeigt sich oft durch intensive instabile Beziehungen extreme Stimmungsschwankungen Angst vor Verlassenwerden und impulsives Verhalten

Alles gute dir

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gesundheit und Medizin