Wie kann man Spritzen wieder gängig machen?

4 Antworten

Mit anderen Worten, Du fügst ihm über manuellen Wege = Bolusgabe die Nahrung zu, anstelle einer automatisch-voreingestellten Pumpe,welche gerade sowohl für Angehörige als auch den Betroffenen nervig sein können. Wie Du selbst schon erwähntest, dass nervige Piepen. Die Ursachen können so vielfältig sein! Schlauch abgeknickt, System nicht geöffnet, falsche Einstellung durch den Ausübenden, Akku - Betrieb leer, usw. usf.

Hast Du in Erwägung gezogen, die Sondennahrung über das Schwerkraftsystem zuzufügen? Beutel hängt am Ständer, Überleitungssystem angeschlossen und ist mit einem speziellen Einstellrad / Geschwindigkeitsregler ausgestattet. Hierbei muss regelmäßig die Durchflussgeschwindigkeit überprüft werden.

Nun, wie selbst schon erkannt: gibt es Regeln und Vorschriften, die zu beherzigen sind. Im häuslichen Gebrauch machen sämtliche Betroffene grundsätzlich was anderes. Nur ein kleiner Hinweis: mögliche Komplikationen unbedingt vor Augen halten und müßten bewußt sein! Darunter fallen zum Beispiel: Kontaminierung - durch stetige Rumfummelei an den Adaptern (Hineinförderung von umherfliegenden Keimen = Infekte absolut garantiert!). Falsche Verabreichung kann zu Durchfällen, Erbrechen und Verschlucken führen. usw. usf.

Okay, zurück zur Verstopfung der Spritze bei Bolusgabe. Mal eine 100ml Spritzen-Verwendung in Erwägung gezogen? Die Nahrung unter Umständen etwas erwärmen, umso flüssiger wird sie. Also den Beutel nicht aus der Abstellkammer geholt wo gerade mal 20° herrschen, ideal 30°. Bitte unbedingt auf die Herstellervorgaben achten! Da steht drin, ob ggf. die Nahrung zuvor geschüttelt werden muss usw. Hier mal eine Seite, die ich auf die Schnelle gefunden habe: http://www.pqsg.de/seiten/openpqsg/hintergrund-sondenernaehrung.htm


MauBe 
Beitragsersteller
 23.11.2014, 12:50

Oh danke für die fundierte Antwort. Also, die Nahrung gebe ich immer warm rein, ist übrigens eine PEG-Sonde. Wie ich schon in einem anderen Kommentar schrieb, machen sie in der Schule über die Schwerkraft, mir fehlt zu Hause einfach die Zeit dazu. Ich denke, ich werde die Spritzen einfach noch öfter auswechseln müssen.

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Jahr74  23.11.2014, 13:19
@MauBe

Was spricht eigentlich dagegen, dem Sohnemann eine ordentliche Mahlzeit pürriert und verflüssigt zu verabreichen? Da sind gewiss Deiner Kochkünste keine Grenzen gesetzt. Glaube mir, jemand der noch bei klarem Verstand und vollem Bewußtsein ist, kann sehr wohl äußern, dass ihm die Sondennahrung nämlich nicht schmeckt. :)

Wichtig ist das regelmäßige Spülen, damit der Schlauch nicht verstopft ...

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Hallo MauBe

Zuerst muss ich mal nachfragen, wieso du überhaupt mit Druck etwas spritzen musst?

Ich gebe im allgemeinen Sondennahrung oder Flüssigkeiten über eine Pumpe oder über ein System mit Eigengewicht und Tropfkammer. Da kann man Beutel oder Schraubflaschen mittels Verlängerung auf einen Ständer hängen und durch das Eigengewicht fliesst die eingestellte Menge selbst in den Magen.

Zum Nachspülen nehme ich eine offene 60ml - 100ml Spritze und hebe die so hoch, dass auch hier die Flüssigkeit selbst nach unten läuft. Ich brauche also den Kolben der Spritze nicht. Nur wenn es zu Ablagerungen oder verstopften Leitungen kommt, muss ich mit dem Kolben in der Leitung Druck erzeugen, damit ich die Leitung frei bekomme. Verstopfungen lassen sich gut vermeiden, besonders wenn man Medikamente nur getrennt und mit warmen Wasser verabreicht. Es gibt nämlich manche Präparate die sonst mit einander verklumpen.

Beispiel http://www.nestlehealthscience.at/products/compat-universal-gravity-set

Hast du spezielle Fragen, gib mir einfach hier Antwort. Ich bin seit Jahrzehnten dipl. Pflegefachfrau und kann dir ev. ein paar praktische Tipps geben.

Lieben Gruss mary


MauBe 
Beitragsersteller
 22.11.2014, 13:20

Hallo Mary, vielen Dank für deine Antwort. Ich habe schon die Pumpe probiert und ich bin damit überhaupt nicht klar gekommen, weil die ständig wegen jedem M.... gepiepst hat und weil ich eh dauernd hinrennen musste, bin ich wieder auf Handbetrieb übergegangen.Da wir immer gemeinsam essen - oder auch in der Schule gemeinsam gegessen wird - machen das alle mit der Hand. Teilweise mit offenen Spritzen, aber teilweise eben auch mit "Kraft", denn ich sondiere auch oft pürriertes Essen, weil ich ihn nicht ausschließlich mit der SN abfüttern möchte. Nach pürriertem Essen, kann ich meist eh die Spritze wegtun, bei SN kann ich sie 1, höchstens 2 Tage benutzen...

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autsch31  23.11.2014, 17:45
@MauBe

Hallo MauBe

Ja. die Pumpen piepsen, wenn etwas nicht ganz korrekt eingestellt ist. Sind halt mit Computern gesteuert und dann reicht eine falsche Eingabe und es piepst. Die Menge und Geschwindigkeit lässt sich aber für Dauer einstellen, z. B. 500 ml auf 120 Minuten. Das muss man dann auch nichts ändern, wenn man nur 250 ml gibt; die Pumpe hört ja auf, wenn der Beutel leer ist und Luft nachkommt.

Die Luft und verklumpte Nahrung sind häufige Ursachen, dass die Pumpe piepst. Zuerst sollte der selbst hergestellte Speisebrei so gut püriert und mit Wasser verdünnt werden, dass er auch nur mit Schwerkraft durch die Leitung läuft. Dann muss die Leitung vor dem Einlegen in die Pumpe völlig "entlüftet" werden. Manche Nährmischungen bilden kurz nach dem Vermischen Mikroluftblasen, die sich beim Aufsteigen in der Leitung zu ganzem Blasen verbinden und so von der Pumpe als Störung erkannt werden, obwohl etwas Luft im Magen kein Problem wäre.

Ich hänge die zusammengemischte Nährlösung meist für ca. 10 Minuten auf den Ständer zum "Rasten". Dadurch können sich eventuelle Luftblasen nach oben bewegen. Dann lasse ich den Nahrungsbrei langsam bis zum Schlauchende laufen und achte, dass der Flüssigkeitsspiegel in der Leitung immer nach oben steigen kann. Damit wird ganz sicher keine Luft in der Leitung eingeschlossen.

Dann schliesse ich den Schlauch an die PEG-Sonde an, lege die Leitung korrekt in die Pumpe, öffne alle Klemmen und starte die Pumpe. Mit dem Vorgehen gibt es nur äusserst selten Störungen. Man muss schauen, dass die Leitung nicht abgeknickt wird und dass auch die PEG gut liegt. Also beim Reinigen und Verbandswechsel immer 2 - 3 mal drehen, nach beiden Seiten, damit es innen im Magen nicht zu Anlagerungen kommt.

Offiziell müssen die Leitung und alle Utensilien nach 24 Stunden gewechselt werden. Ich kenne jedoch einige Familien und Personen, die ihre Leitungen und Utensilien zuerst mit heissem Wasser reinigen und mit Essigwasser (halbhalb) durch spülen und dann wieder 24 Stunden verwenden.

Ich weis nicht, wie gut dein Sohn die Nahrung aufnimmt und in wie viele Portionen du den ganzen Tag eingeteilt hast. Reagiert er mit Aufstossen, wenn durch viel flüssigen Brei die Magenfüllung steigt? Wie viel Flüssigkeit gibst du zusätzlich? Du kannst die Flüssigkeit anders berechnen, wenn du den Nahrungsbrei mit viel mehr Wasser verdünnst.

Gibt es für euch auch eine Beratungsstelle? Ich arbeite im ambulanten Dienst mit Krankenhausdiensten und den Firmen der Pumpen und Nahrungsherstellern zusammen. In wichtigen Fällen treffen wir uns auch bei den Betroffenen und suchen nach der besten Lösung. z.B. http://www.fresenius.ch/de/kabi

Lieben Gruss mary

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Das sind für gewöhnlich Einwegspritzen. Sie sind nicht für die Reinigung und Wiederverwendung konzipiert. Mit kochendem Wasser ausspülen reicht schonmal gar nicht. Du müsstest sie ordentlich autoklavieren, damit sie keimfrei sind, aber ich vermute nicht, dass du einen Autoklav zu Hause hast?!?

Es ist grob fahrlässig, bei deinem Kind nicht-kreimfreie Spritzen wiederzuverwenden und Keime, Kalkrückstände vom Spülwasser und was-weiß-ich-noch direkt in den Körper deines Kindes zu spritzen.

Zudem nutzt sich die Kanüle schon bei einmaligen Verwenden dermaßen stark ab (sie wird stumpf), dass schnell Hämatome zu erwarten sind.


MauBe 
Beitragsersteller
 21.11.2014, 17:03

Ich sondiere meinem Sohn Sondennahrung ich spritze ihm nicht irgendwas in den Körper. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!!!!!

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phoks  21.11.2014, 17:52
@MauBe

Sorry, das hatte ich in der Tat überlesen. Dann nehme ich alles zurück. Tut mir leid.

Zu enteraler Ernährung kann ich nichts sagen. Ich hoffe, dass jemand eine gescheite Antwort nennen kann.

Vielleicht mal mit Speiseöl versuchen, nach dem Ausspülen?

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Willst du deinem Sohn helfen, oder testen, wie lange es dauert, bis du ihn umgebracht hast? Sorry, aber wie blöd muss man sein um eine Spritze mehrmals zu verwenden. Nicht umsonst haben Kramkenhäuser spezielle Desinfektionsgeräte und verwenden Spritzen auch nur 1x.


MauBe 
Beitragsersteller
 21.11.2014, 16:56

Ja, danke für deine Antwort. Ich bin schon ziemlich dumm, wie du lesen kannst. Zeig mich an!!!!! Außerdem hast du vllt. nicht gelesen, dass ich ihn sondiere (mit Sondenkost) und ihm nicht irgendwas in den Körper spritze...

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