Wie kann ein Mensch Gewalt erleben und gleichzeitig Gewalt an seine Kinder auslassen?
Meine Eltern sind Ausländer und ich musste seit dem Kindergarten Gewalt erleben.
ich kann mich an wenige Sachen meiner Kindheit erinnern das aber schon.
jetzt bin ich 20 und weiß jetzt das mein Vater und meine Mutter sich oft gestritten haben, nach den Streit ging meiner Mutter immer zum Balkon ( wir wohnten in einem Hochhaus, die höchste Etage)und drohte runter zuspringen und sich umzubringen. Ich und meine Geschwister mussten weinend sie IMMER WIEDER zurück ziehen und wir waren erst in der Grundschule… Immer haben wir geheult wenn sie sich gestritten habe und hatten angst.
Mein Vater hat meine Mutter auch geschlagen und vergewaltigt, hat auch viel Alkohol getrunken. Hab eine gewaltige Erinnerungslücke wenn ich mich zurückerinnern will das er mir Gewalt antut außer eine kleine Erinnerungen. Ich renne als Kind glücklich zu ihn, er hat aber Alkohol getrunken war angepisst, guckt böse und schlägt mich. Mehr nicht.
Stattdessen ich mich mehr Erinnern kann das meine Mutter mich schlägt, beleidigt, mich droht zu erwürgen und zu töten. Ich sollte Angst vor ihr haben meinte Sie
Ich mag meinen Vater mehr als meine Mutter deswegen. Ich kann es einfach nicht verstehen wieso meine Mutter mir es antut obwohl sie weiß wie sich das anfühlt. Hab sie halt so gehasst ich wünschte ich wäre nicht mit ausländischen Eltern geborenes da es so normalisiert ist.
Dazu kommt noch das sie auch geschlagen wurde von ihren Eltern. Also wieso weitermachen? Das ist doch voll traurig. Ist halt schwer Liebe zu meiner Familie zu empfinden…
Meine Mutter hat uns früher oft zu Kirchen mitgenommen wo meistens Afrikaner waren und da wurden die Kinder auch geschlagen bis zum Weinen und habs halt als normal erfunden weil es keinen gestört hat.
Ich bin dankbar das mein Körper beschlossen hat sich nicht viel an meiner Kindheit zu erinnern.
4 Antworten
Ich komme auch aus der Generation , wo schlagen in der Schule oder überhaupt als Erziehungsmethode an der Tagesordnung war. Man glaubte eben , mit schlagen die Kinder gefügig zu machen. Das lernten die Eltern schon von deren Eltern. und so setzte sich das fort.
Wir hatten Nachbarn, wenn da ein Kind etwas falsch gemacht hat, dann wurde es für 1 oder 2 Tage in den Keller gesperrt, ohne dass sich da jemandem um das Kind kümmerte. Da gab es weder etwas zu essen oder zu trinken.
Solche Erinnerungen sind prägend . Oft verzeihen das später die Kinder ihren Eltern, aber nicht alle. Einige brachen auch den Kontakt zu ihren Eltern ab.
Auch heute noch wird in Familien geschlagen. Das ist traurig aber Realität, weil es die Eltern auch nicht anders erfahren haben.
Ich wurde zuhause auch geschlagen. Da wurden nicht nur die Hände zum Schlagen eingesetzt, nein, da gab es Schläge mit dem Kochlöffel oder einem Gürtel, was freilich sehr weh tat.
Mich hat das dazu veranlasst, als ich alt genug war, dass ich spät abends das Haus unbemerkt verliess. Es war eine kalte Winternacht und ich bekam dann bei Bekannten für ein paar Tage Unterkunft.
Setzte mich danach in einen Zug und fuhr in eine ca. 300 Kilometer weit entfernte Stadt zu Verwandten. Suchte mir eine Arbeit und eine eigene Wohnung. Baute mir eine Existenz auf von der ich gut leben konnte. Kontakt zu meinen Eltern habe ich nach Verlassen an diesem späten Winterabend keinen mehr gehabt.
Habe sie in den folgenden Jahrzehnten nicht besucht und sie auch nie mehr gesehen. Inzwischen sind sie verstorben. Mir haben sie nie gefehlt.
Ob sie jemals bereut haben, wie sie mich behandelten weiss ich nicht. Ihre Enkelkinder haben sie nie gesehen. Nur mit mit meinen beiden Geschwistern , mit denen ich mich gut verstehe, habe ich Kontakt.
Es ist traurig, wenn man so handeln muss. Andererseits hatte das auch den Vorteil, dass man von einem Tag auf den anderen selbständig wurde, werden musste.
Meine Kinder wurden nie geschlagen. Wir haben uns, wenn mal etwas schief lief, besprochen und die Sache war bereinigt.
Inzwischen sind meine Kinder erwachsen und haben selber Kinder. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis miteinander. Freuen uns, wenn die Enkelkinder zu Besuch kommen und wir gemeinsam etwas unternehmen. Das ist ein Geschenk und lässt alles früher erlebte vergessen.
So schreibt das Leben seine Geschichte.
Schlagen war schon immer ein probates Mittel, Kinder gefügig zu machen. Leider auch bei Deutschen, ist also kein ausländisches Problem. Schläge zählten in die Kategorie Liebe zu seinen Kindern. So haben unsere Altvorderen es gelernt und entsprechend weitergegeben. Denk an das Sprichwort: "Wer nicht hören will, muss fühlen!" Zum Glück kam im letzten Jahrhundert das Gesetz, dass Schlagen unter Kindesmisshandlung zählt. Seitdem haben Züchtigungen abgenommen. Aber abgeschafft in allen Familien oder Ehen sind sie nicht. Wer keine Worte findet, haut leider zu.
Meine Eltern sind keine Ausländer und wir (Schwester und ich) haben dasselbe erlebt. Abgesehen von dem Vergewaltigen zum Glück (das hätte noch gefehlt!). Gestörte Menschen und folglich gestörte Eltern gibt es in jeder Bevölkerungsgruppe, mach das nicht am "Ausländer-Sein" fest. Mach dich mal über "schwarze Pädagogik" vor allem während des 2.WK schlau. Klar, es kann mit der Kultur der Ethnie zusammenhängen, man weiß ja, wie es in patriarchalischen Gesellschaften zugeht, aber es daran festzumachen, wäre wie sich zu sagen "das ist bei uns halt so"...und es damit zu normalisieren. Viele, gerade Männer, ergeben sich dieser Kultur/Rollenbild ja auch dann, weil sie schließlich als Gewalttäter das "bessere Los" haben und eben den eigenen Frust an Frauen auslassen können. Weil niemand einschreitet.
Ich finde ja eher bedenklich, dass du deinen Vater (einen gewalttätigen Alkoholiker, Kinderschläger und Vergewaltiger!) auch noch verehrst. Sorry, damit versuchst du vor dir selbst die Gewalt gegenüber deiner Mutter zu rechtfertigen. Dafür gibt es aber keine Rechtfertigung.
Du solltest dich eher mit deiner Mutter zusammen tun und dafür sorgen, dass er in eine Entzugsklinik kommt (würde sogar zwangseinweisen mithilfe des Hausartzes, so heftig wie es bei euch zugeht...). Und ihr beide, deine Mutter und du, solltet auch in Therapie gehen, vllt erstmal Einzeltherapie und dann, wenn es deinem Vater besser geht, Familientherapie. Ich denke, das könnte euch wirklich helfen über die Jahre.
Ich kenne deine Gefühle von Hass und Rachewunsch sehr gut, aber es bringt dir nichts. Das ist wie Gift für dich selbst...Unser Vater hat sich nie für Therapie geöffnet, unsere Mutter dagegen schon (erst Jahre nach der Scheidung) und mit ihr hab ich noch Kontakt, zu unserem Vater nicht. Hab gestern durch Zufall das erste Mal seit 3 Jahren wieder mit meinem Vater telefoniert und bereue es schon wieder. So sollte es bei euch nicht enden, wünsche dir (euch) alles Gute!
Es ist bisschen so: Wenn ich so viel Leid erleben musste müssen die das jetzt auch die sollen kein besseres Leben als ich haben die haben nicht mehr verdient
Am Anfang ist es der Gedanke: Jetzt kann ich endlich ein eigenes Leben führen und eine Familie gründen (Freude)
Und dann ist es: Ach babys und Kinder haben so ein gutes Leben, doch ich hatte nie so ein Leben. (Eifersucht)
Und so entstehen gewalttätige Eltern
Du klingst sehr gescheit, wenn du irgendwann mal Kinder bekommen möchtest, pass gut auf sie auf anstatt ihnen wehzutun, schütze sie und liebe sie 🤗, damit sie eine schöne Kindheit genießen können. Vergiss was war und lebe dein Leben
Ist doch sad.. Wenn ich es nicht verdiene wieso dann Kinder bekommen lol