Wie ist es in einer Behindertenwerkstatt?

5 Antworten

du faltest da keine papiere xD es gibt verschieden bereiche, wo du arbeiten kannst. du bekommst wie in einem normalen job geld, urlaub etc. bloß in so einer werkstatt ist das alles etwas lockerer als in einem normalen job.


anders7777  26.10.2014, 18:08

.. und bist im Alter (Rente) fest abesichert.

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Ja, kann ich. Ich bin Fachausbilder im Bereich "integrative Berufsausbildung" ( interdisziplinär ) in Österreich ( Allerdings bin ich Deutscher ). Die tatsächlichen Möglichkeiten sind auch in Deutschland recht vielfältig und unterliegen so gesehen keiner starren Struktur. Es gibt hier die verschiedensten Angebote und ich muss gleich dazusagen, dass diese regional komplett unterschiedlich sind. Mit anderen Worten musst du damit rechnen, dass du sehr wahrscheinlich nicht an deinem derzeitigen Wohnort zielführend ausgebildet werden kannst. Die Zielsetzung ist normalerweise ein Kammerabschluss und das hat nichts mit dem falten von Papierfliegern zu tun. Womit du allerdings noch rechnen musst ist, dass du - hingegen der normalen Ausbildung - noch zusätzliche Massnahmen besuchen musst, um an den vorhandenen Defiziten zu arbeiten. Viele wollen das nicht und werden dann im Endeffekt auch nicht dazu gezwungen, weils keinen Sinn macht. Mit anderen Worten könntest du dich eher überfordert, als unterfordert fühlen, wenn das richtig gemacht ist.


verreisterNutzer  26.10.2014, 18:21

Danke

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Vienna1000  26.10.2014, 18:31
@verreisterNutzer

Konkret sollte ich vielleicht auch noch anmerken, dass der Begriff "Behindertenwerkstatt" zweideutig ist ( und dein derzeitiger Lehrkörper da weiter nichts dazu wissen KANN!!!! ) - Es gibt auf der einen Seite Einrichtungen, die NICHTS mit einer - wie auch immer gearteten - Ausbildung für junge Menschen zu tun haben. ( Vgl. den Angeboten des kmvf in München mit seinen zweifelhaften "Gelbersdorfer Werkstätten" ) - Und wirklich sinnvollen Einrichtungen, wo auch wirklich auf den Menschen eingangen wird. Vorbildhaft arbeitet hier zum Beispiel in Deutschland die Diakonie im bayerischen Rummelsberg. Hier ein Link dazu: http://www.rummelsberger-diakonie.de/angebote/

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Ich schreibe hier meine persönlichen Erfahrungen, sowie die mir übermittelten Erfahrungen von behinderten Menschen, mit denen ich zu tun habe bzw welche ich kenne. Es kann sein, das Deine Erfahrungen oder die anderer Menschen vollkommen anders sind. Das wollte ich nur vorweg sagen.

Welchen Grund gibt es für Dich, in solch einer Werkstatt zu arbeiten? Welche Behinderung hast Du, oder wenn Du es nicht sagen möchtest - wie schwer ist Deine Behinderung?

Viele Behörden stellen bevorzugt auch Behinderte ein. Und auch größere Firmen haben nicht selten einige Behinderte in ihrem Betrieb. Bewerben kann man sich immer - und gegenüber einer Behinderten-Werkstatt lohnt es sich auf jeden Fall.

Würdest Du in einer normalen Arbeit zurecht kommen? Und die wichtigste Frage: in welchem Bereich Deutschlands lebst Du? Im Norden, Süden, Osten oder der Mitte?

Ich habe mir einige solcher Werkstätten mal angesehen. Meine ehrliche Meinung: außer in Bayern und in Baden-Württemberg finde ich solche Werkstätten nicht vertretbar. Auf deutsch: sie sind schlecht.

Warum? Das fällt insbesondere in Niedersachsen auf. Mehr Ausgrenzung als in diesem Bundesland habe ich persönlich gegenüber Behinderten noch nicht erlebt. Außerdem bekommt man in den Behindertenwerkstätten viel weniger Geld, je weiter man nach Norden von Deutschland kommt.

In Bayern und Baden-Württemberg hingegen kann man fast sagen, das Behinderte in vielen Fällen sehr gut akzeptiert werden, und auch die Bezahlung ist etwa drei- bis viermal so hoch.

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich mir einen solchen Schritt sehr gut überlegen. Wenn Du erst einmal in einer solchen Werkstatt bist, musst Du es auch in Deinen Lebenslauf hinein schreiben, wenn Du Dich mal bewirbst. Was so schlimm daran ist? Nun, rein in diese Werkstatt kommt man leicht, aber raus ist verdammt schwer.

Welcher normale Arbeitgeber stellt Leute ein, die dort gearbeitet haben? Das kann es geben, aber es ist eher selten.

Wenn Du hingegen erstmal probierst, auf dem normalen Arbeitsmarkt unter zu kommen, dann könntest Du später immer noch jederzeit in eine solche Werkstatt gehen.

Was Deine Lehrer angeht - es kann gut sein, wenn sie Dir Ratschläge geben. Aber solange es Möglichkeiten gibt, in den regulären Arbeitsmarkt zu kommen, würde ich diese Chance nutzen.


Ich bin mit 18 Jahren in eine behinderten werkstatt gekommen. Aus dem einfachen Grund weil ich keinen Schulabschluss besitze, und zum Schluss auf eine Sonderschule ging. Als ich halt 18 war musste ich in so eine Werkstatt. Ich mochte es gar nicht. Hinzukommt das ich da meine erste Freundin kennengelernt hatte. Und Sie ging mir schon am ersten Tag des Kennenlernens auf die Nerven. Ich wusste bei ihr aber schon was der Hintergrund war.

Ende 2013 bin ich dann in eine andere Werkstatt gewechselt. Und da habe ich sehr schnell gemerkt das es mir alles auf die Nerven ging. Das Problem war auch das der Busfahrer mich nicht alleine in der Werkstatt lassen durfte es hieß immer ausversicherings technischen gründen. 2019 habe ich dann endgültig gekündigt m und ich bin heute immer noch froh darüber. Jetzt fragt mich auch keiner mehr, wann Band Probe ist. Das ging mir auf die Nerven. Ich hatte es schon der oft mit dem sozialen Dienst und der Abteilungsleiter besprochen das er mich in Ruhe Lassen sollte. Aber es hat nichts gebracht. Vor allem auch hat er mich gefragt als wir 1ne Band Probe hatten und wir uns auf dem Hof der Tagesförderstatte versammelt hatten. Da denke ich mir. "Mensch du siehst doch das heute Probe ist und fragst mich immer noch?

Ich bin echt froh das ich 2019 gekündigt habe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung