Wie ist diese Gedichts Analyse von mondnacht?

1 Antwort

TLDR: wirkt ein bisschen lost, aber Gedichte interpretieren ist schwer, also versuche es weiter und lern aus deinen Fehlern.

Schreib auf Papier, das kann so keiner lesen.

Zur Sprache: Ein Gedicht ist keine Versammlung, zu der Metrum, Reim und Stilmittel Vertreter aussenden, daher solltest du nicht schreiben, dass sie "vertreten sind" (oder "enthalten" oder irgendwas in die Richtung). Es geht beim Schreiben eines Gedichts nicht darum, diese Dinge unterzubringen, genausowenig wie es in einer Gedichtanalyse darum gehen sollte, möglichst viele Stilmittel zu benennen (teilweise ohne sie zu interpretieren). Außerdem sagst du oft sowas wie "das Stilmittel Personifikation", "die literarische Epoche Romantik" usw. Man weiß aber als Leser/in dass eine Personifikation ein Stilmittel und die Romantik eine literarische Epoche ist, deswegen kannst du diese Zusätze einfach immer weglassen.

Zu deiner Struktur: Du fängst bei jeder Strophe neu an, Metrum und Reim zu benennen, das könntest du am Anfang für das ganze Gedicht machen. So klingt es, als wärest du jedes mal überrascht, dass jetzt wieder ein Kreuzreim und wieder ein Jambus kommt, dabei heißt das einfach, dass das Gedicht eine einheitliche Form hat.

Inhaltlich müsstest du noch tiefer graben, und vor allem die Strophen irgendwie miteinander in Zusammenhang bringen. Es klingt alles sehr vage was du schreibst, und es entsteht der Eindruck, dass dir das Gedicht irgendwie rätselhaft vorkommt. Dabei könntest du ganz einfach erst mal schreiben was gesagt wird. Erste Strophe: Beschreibung der Stimmung in der Mondnacht als Vereinigung von Himmel und Erde. Zweite Strophe: Naturbeschreibung. Dritte Strophe: Wirkung auf das lyrische Ich. Wie kommst du darauf, dass das lyrische Ich in der zweiten Strophe etwas sucht? Davon ist nirgends die Rede. Auch in der Strophe davor: wer träumt denn? Die personifizierte Erde, die vom Himmel geküsst wurde. Du reißt da alles irgendwie aus dem Zusammenhang.

Lies einfach den Text nochmal und denk noch genauer drüber nach. Wenn du Hilfe brauchst, lies eine Interpretation dazu durch und frage dich selbst, ob sie dir überzeugend vorkommt oder nicht. Man kann ohne viel Vorwissen und Erfahrung eh kein Gedicht richtig interpretieren, also schadet es nichts, zu lesen, was andere über das Gedicht denken.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – BA Germanistik, HiWi-Stellen in Linguistik und Mediävistik