Wie ist das Leben in Süd korea und wie kommt man zurecht?

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Um überhaupt eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, musst du auch qualifiziert dafür sein. Je nach Branche wird ein abgeschlossenes Studium, 5 Jahre Erfahrung oder eine gewisse internationale Anerkennung (Wettbewerb gewonnen, Name in der Wissenschaft, ...) und das logischerweise in der dementsprechenden Branche.

-Wie ist das mit der Arbeit?: Gibt es Arbeit wo man sich auch in Englisch gut verständigen kann, wenn man noch nicht so gut Koreanisch kann?

Koreaner sind schüchtern was das Sprechen von Englisch angeht, sie verstehen oft alles, aber sprechen es ungern. Das hat sich in den letzten Jahren auch nur minimal gebessert. Branchen die sehr international sind, sind da weiter: Tech-Startups, Hotellerie, gehobene Gastronomie mit internationaler Küche, ...

-Wie ist das mit der Wohnung/Haus?: Wenn ich nach Süd korea gehe brauche ich ja ,,direkt'' eine Unterkunft. Wie mache ich das bzw. organisere ich das?

AirBnB/Hotel/Pension/Hostel und dann zum örtlichen Makler. Besser mehrere Tausend Euros parat haben.

-Gibt es dort ,,hilfe'' für die Ausländer? Bzw. dann für mich?

Nein, du bist du dort wenn du fähig bist und deine Fähigkeiten gebraucht werden, wenn du nicht fähig bist, brauchst du auch nicht dahin gehen. Wenn du es nicht schaffst, kannst du dich beim deutschen Konsulat vor Ort melden, die organisieren dir auf Kredit sicherlich einen Rückflug nach Deutschland. Ein staatlich soziales (und deutsches) Auffangnetz bekommst du nur in Deutschland und ob Korea eins bietet weiß ich nicht, aber wenn sie das tun, dann wirst du das nicht bekommen. Kein Land ist dumm genug um seinen Einwohner einen Urlaub zu spendieren. Abgesehen davon, würde deine Aufenthaltsgenehmigung einfach ablaufen, den ohne Einkünfte auch keine Aufenthaltsgenehmigung/Arbeitserlaubnis.

Korea sucht leistungsstarke Menschen, welche die Wirtschaft weiter voranbringen, gehörst du nicht dazu, hast du auch keine Chance da rein zu kommen. Die wollen keine ausländischen Sozialfälle.

  1. Gut
  2. Gut
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn das Auswandern ernst gemeint ist, sollte man erst mal reinschnuppern, die KNTO (Korean National Tourism Organisation) bietet z.B. homestays in Familien an, bei denen man sich bewerben muss (Motivator für die Koreaner sind die Englischkenntnisse des Ausländers). Man wohnt in einer Familie und kann das Land kennenlernen und kriegt ein gutes Gefühl außerhalb des Backpacker-Touristen (kostet natürlich etwas)....

Arbeiten würde ein entsprechendes Arbeitsvisa und die Einstellung durch eine Fa. dort bedingen, in der englischen "Blase" sind Englischlehrer immer gefragt, deutsch ist inzwischen eher "out". Es kommen dort eher Top-Experten für Spezialthemen unter, die dort gefragt sind. Koreanischkenntnisse sind außerhalb der englischen Blase unabdingbar (für den Homestay kann man sich die Hangul-Lautschrift in ein paar Wochen selber beibringen, dann kann man die Schilder lesen...Seoul ist mit engl. aber kein Problem).

Mit US-Paß gibt es deutlich mehr Jobmöglichkeiten in der "englischen Blase", z.B. auch bei US-Einrichtungen.

Der Lebensstandard und die Lebensquaität ist viel höher als in Deutschland, TOP-Service und -Angebot, die Arbeitsbelastung und der Streß aber auch. Enormes Kulturangebot. Die Koreaner sind sehr Clan-/Familienorientiert. Sie sind sehr motiviert und zielstrebig, alles ist dort sehr schnell getaktet. Deutsche takten sehr langsam. Man denkt positiv.

Deutsche, die dort hängenblieben, haben sich meist komplett assimiliert und sind happy. Es ist wie immer und wie in allen Ländern, von den anderen Loosern unter den Auswanderern hört man ja nichts mehr....

Es gibt zwei Mietsysteme, das verbreitetere erfordert einen erheblichen Kapitalstock und ist nicht für Ausländer geeignet.

Unterkunft ist kein Problem, günstige Motels gibts es überall. Im aktuellen LonelyPlanetGuide hat man alles zusammen, Unterkunft+Touriinfo.

Das Land kann man als sehr sicheres, aber nicht günstiges Reiseland einstufen. Excellente Infrastruktur. Koreanische Urlaubszeiten als Touri meiden, die führen zum Stauexzess.

Koreaner haben einen sehr lebensfreudigen und kontaktfreundlichen Charakter/Naturell. Man genießt nach harter Arbeit auch gerne und zeigt gerne Luxus. Die Jobwelt ist aber hierarchisch und durch lange Arbeitszeiten geprägt.

Von den Steuern bleibt sehr viel übrig, TOP-Jobs sind wesentlich/deutlich besser bezahlt als in D, aber Mieten und Eigentum, sowie Ausbildung sind extrem teuer. Eine Tätigkeit als Arzt ist, wie überall, lukrativ.

Ein Studiensemester oder ein Stipendium für Koriphäen wäre also ideal, um das Land kennenzulernen. Koreanischkenntnisse dann sinnvoll.

Ohne vernünftige Ausbildung oder ohne "Nische" dürfte man als Ausländer in der Unterschicht landen, welche unter einem enormen Arbeitsdruck steht. Der Konsumdruck ist sehr stark. Keiner will mehr die Handarbeit machen, viele akademische Konkurrenz.

Die Koreaner bilden eine homogene Gruppe, die anteilsmäßig einen hohen Anteil hat. Man hält zusammen. Korea first.

Unterstützung für Ausländer gibt es m.E. keine, das Sozialsystem ist keine Hängematte wie in D, und die wenigen erwünschten Wasserträger kommen von alleine aus dem Ausland und werden auch so behandelt. Diese kommen dann meist koreanischsprachig aus chinesischen Provinzen oder Südost-Asien. Sie werden dann natürlich schlecht bezahlt und sind am unteren Rand. Als Ausländer am unteren Rand einen koreanischen Chef haben dürfte unangenehm sein.... man könnte als Fußabtreter fungieren....der Spaß für den Chef ist in jedem Fall garantiert.

Also hohe Skills zum Einwandern oder es eher als Urlaubsland mal zum Reinschnuppern.... Die Koreaner bewundern einen hohen akademischen Background, Klassik und einen reichen persönlichen Hintergrund....Das Sein orientiert sich am Haben... Man pflegt sich und läuft nicht wie in D abgeschabt herum, denn man wird dann auch so behandelt.

Die Flüge von Seoul nach Cheju sind günstig, Regenzeit unten meiden. Herbst in Seoul gut, August ist heiß und stauig. Wenn man schon mal unten ist, bietet sich ein Abstecher nach Japan auch an....

Super interessant fand ich es, eine Woche in einem buddhistischen Tempel in der Landesmitte zu verbringen....

Taekwando-Fans sind meistens beim koreanisch-lernen hoch motiviert.

Die englischen Korea Lernbücher sind meistens meilenweit besser. Die Schrift ist im Vgl. zum Chinesischen easy, ca-. 24 teilige Lautschrift.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung