Wie gehen Geräte durch einen Stromausfall kaputt?

2 Antworten

der stromausfall an sich ist weniger das problem. viel mehr sind es die sogenannten schaltspannungsspitzen, die gerne mal entstehen, wenn kapazitive oder induktive Verbraucher vom Netz genommen werden.

https://www.voltimum.de/artikel/spannungsspitzen-zer-storen

ich kann dir voltimum generell mal empfehlen. da gibt es viele spannende fachartikel und auch hin und wieder die pfusch galerien. da sind schon hammer beispiele bei wie es (nicht) geht.

was die regressansprüche angeht, das ist immer so eine sache für sich... irgendwo fällt das auch unter alltägliches risiko, dass der strom mal ausfällt. ich gehe mal davon aus, dass anwälte, versicherungen und gerichte sich noch die nächste zeit mit eurem fall befassen werden.

einer der wenigen fälle, bei denen zumindest teilweise der energieversorger die haftung übernhemen musste war so weit ich mich errinnern kann ein fall im benachbarten siegerland, wo bei einem unfall an der freileitungsanlage bis zu 400 volt auf die 230 volt Anlage(n) geraten waren.

wir empfehlen generell um stress bei so was zu vermeiden, überspannungsableiter einzubauen. im vorzählerbereich sind sie mittlerweile jedenfalls bei uns energieversorgerseitig vorgeschrieben.

lg, Anna


nike5899 
Beitragsersteller
 25.03.2018, 11:54

Okay. Ich habe mal bisschen gelesen. So wie ich jetzt verstanden habe, lassen sich die Geräte nach einem Fehler nicht rücksetzen. Ist das richtig? Das mit der Satanlage haben uns sämtliche Berufsschullehrer gesagt. Darunter auch gelernte Radio- Fernsehtechniker. Wenn dann hole ich mir sowieso welche von Kathrein. Muss die Antenne dann auch mit 16qmm CU geerdet werden? Und welche Dose brauche ich für den Satanschluss?

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nike5899 
Beitragsersteller
 24.03.2018, 19:32

Ah gut ok. Mit der Satanlage meinst du, den Spiegel erden und die Satkabel nochmal über einen Block mit Überspannungsschutz führen? Davon wurde mir abgeraten, da sie zu sehr dämpfen und die Qualität sehr darunter leidet. Was ich auf jeden Fall machen werde, ist die Satkabel über den Block zu ziehen, da ich an die Schüssel UV beständige Kabel legen will. Die anderen weißen Kabel die ins Haus gehen werden dann mit dem Klemmblock verbunden. Gibts denn auch einen Feinschutz den ich direkt vor die Steckdosen setzen kann. Würde dann evtl. einen kleinen Kasten im Wohnzimmer setzen und das Gerät dort hinein platzieren. Mehrfachsteckdosengewurschtel ist nicht so meins.

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Peppie85  25.03.2018, 06:22
@nike5899

feinschutz gibts auch als zwischenstecker. dann müsstest du aber für jedes gerät einen verwenden. du könntest aber auch einfach ein entsprechendes modul z.B. ebenfalls von dehn erhältlich, in die steckdose integrieren.

was die dämpfung dieser überspannungsableiter für die satanlage betrifft, würde ich gerne mal wissen, wer das so erzählt. sicherlich haben die dinger eine minimale dämpfung, du hast aber in der regel dermaßen viel schlechtwetterreserve, dass das nicht wirklich ins gewicht fällt.

lg, Anna

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nike5899 
Beitragsersteller
 24.03.2018, 18:44

Danke. Zu dem Überspannungsschutz eine wichtige Frage. Ich brauche einen neuen Zählerschrank von Hager (da wir PV bekommen) Wird der Überspannungsschutz nun auf die Schienen gerastet und ans Kabel vom HAK geklemmt oder werden die nach jedem Zähler angeklemmt? Gibts da auch spezielle Anforderungen an den Erder? Und bringt der Überspannungsschutz nur Sicherheit vom Netz kommend? Also wenn es in die PV Anlage einschlägt würde er mir nichts bringen? Und kann man die nach die Geräte nach dem Auslösen rücksetzen oder sind sie auszutauschen? Ich lerne EBT und habe daher auf diesem Gebiet keine Ahnung.

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Peppie85  24.03.2018, 19:07
@nike5899
Wird der Überspannungsschutz nun auf die Schienen gerastet und ans Kabel vom HAK geklemmt oder werden die nach jedem Zähler angeklemmt?

Das gerät ist so breit wie drei sicherungsautomaten und wird einfach auf die sammelschienen im unteren zähleranschlussraum aufgerastet. ein Ableiter reicht für die anlage in der regel aus. weitere überspannunsableiter nach dem zähler (in der verteilung) sind optional

Gibts da auch spezielle Anforderungen an den Erder?

an den Potenzialausgleich werden keine besonderen anforderungen gestellt, es sei denn es befindet sich eine richtige Blitzschutzanlage am Haus. dem entsprechend ist der fundamenterder für diese anwendungen auszulegen.

es wird jedoch eine seperate erdungsleitung vom entsprechenden Anschluss am Ableiter aus an den Potenzialausgleich gefordert.

sämtliche potenzialausgleichleitungen sind übrigens massiv auszuführen z.B. NYM-J 1 x 16 RE - nicht 1x 16 RM

Und bringt der Überspannungsschutz nur Sicherheit vom Netz kommend?

der Überspannungsableiter leitet natürlich auch Spannungsspitzen ab, die aus dem Netz hinter dem zähler kommen. allerdings ist der kombiableiter a.) nur ein grobschutz und b.) bildet der stromzähler eine gewisse induktivität, so dass es ratsamer ist, um störungen, die aus dem hausnetz kommen, Mittelableiter in den Verteilungen etc zu platzieren.

Also wenn es in die PV Anlage einschlägt würde er mir nichts bringen?

nichts ist vielleicht das falsche Wort. aber wirklich optimal geschützt ist man damit auch nicht. für eine PV Anlage empfielt sich um einen umfassenden schutz zu erhalten der Einsatz spezieller PV Überspannungsschutzeinrichtungen. die Firma Dehn bietet entsprechende Fertiggeräte und oder Sets an.

ich würde also dazu raten, neben dem ableiter im unteren zähleranschlussraum auch an der verteilung der PV Anlage einen überspannungsableiter einzuplanen ebenso DC Seitig an der PV Anlage. das schützt auch die Wechselrichter vor überspannungsschäden.

ebenso solltet ihr darüber nachdenken, den Breitbandkabelanschluss, den Telefonanschluss und (sofern vorhanden) die satelitenantenne in das Überspannungsschutzkonzept mit einzubinden.

empfindliche endgeräte wie TV und PC etc. sollten zustäzlich durch einen feinschutz z.B. in form einer Mehrfachsteckerleiste mit Feinüberspannungsableiter geschützt werden.

für die zentrale IT wie Breitbandkabelverstärker, Multischalter, Router etc. empfehle ich die 8000er Serie von Apsa. sie besitzt einen zusätzlichen Anschluss für die erdung, der mit z.B. NYM 1 x 6 RE direkt an den Potenzialausgleich angeschlossen werden sollte.

lg, Anna

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stromausfall macht in der regel keine geräte kaputt, ist ja nichts anderes ,als ob man den stecker aus der steckdose zieht. sowas muß ein gerät abkönnen.

schäden am netz bzw. überspannungen können hingegen geräte regelrecht wegbraten.


nike5899 
Beitragsersteller
 24.03.2018, 18:36

Danke, das komische ist, dass unsere Straße in der ich Wohne ja auch betroffen war. Ein paar Straßen weiter waren mehrere Elektrogeräte kaputt. Der Kabelfehler war eine Muffe vom nassen zum trockenen Kabel. Durch den Kurzschluss sind auch noch mehrere andere Schwachstellen abgebrandt (aber viel weiter weg)

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nike5899 
Beitragsersteller
 24.03.2018, 17:39

Okay danke

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nike5899 
Beitragsersteller
 24.03.2018, 16:41

Also ist durch den Kurzschluss wahrscheinlich kurzzeitig eine hohe Spannung da gewesen.

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catweasel66  24.03.2018, 16:47
@nike5899

höchstwahrscheinlich so passiert.

kannst du vergleichen wie ein blitzeinschlag,das führt ja auch zu überspannungen im netz und dadurch zu schäden an geräten mit empfindlichen bauteilen.

bei meinem bruder mal geschehen, da waren ca . 20 häuser betroffen mit defekten heizungen, tv, telefonanlagen, receivern,kühlgeräten usw.

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RareDevil  24.03.2018, 18:02
@nike5899

Nun, die Überspannung kam wahrscheinlich von den Trafos, wo die 20kV ins 0,4kV Hausnetz umspannen...

So ein Leiter/Kurzschluß passiert üblicherweise nicht im Nulldurchgang sondern recht wahrscheinlich im bzw kurz vor dem Sinusmaximum... Ein Trafo wird vom Sinus magnetisiert und entsprechend entmagnitisiert und umgepolt ect.. Prinzip dürfte bekannt sein. :) Jetzt hast Du den Sinus bis zum erreichen des Scheitelwertes und dann kommt der Kurzschluß. Die Spannung fällt also nicht mehr Sinusförmig sondern schlagartig auf null... Somit induziert die Trafospule eine hohe Spannung (man lernt ja, Spannung ist abhängig davon, wie schnell sich das Magnetfeld ändert... ) Und das Ausgangsseitig auf der 230/400V-Seite...

Deshalb schaltet man einen Trafo auch regulär erst Sekundärseitig und dann erst Primärseitig ab... Dann kann beim Abschalten keine Spannungsspitze auf das Niederspannungsnetz erfolgen. Aber der Kurzschluß auf der Primärseite kümmert sich nicht darum, ob der NS-LS noch ein ist, oder nicht... :)

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