Wer kann mir bei der Karikaturanalyse helfen?

2 Antworten

Will ja nicht angeben,aber in Geschichte und Deutsch bin ich ein Naturtalent 😎

Also im ersten Bild sieht man einen Anführer zu Beginn seines Amtseintrittes,noch hat er wohl große Versprechen gegenüber dem Volk gemacht und behandelt es mit Respekt und auf gleicher Stufe.

Doch das ändert sich,durch den neuen Machteinfluss den er bekam hält er sich nun für etwas besseres und stellt sich über das Volk,das er zuvor unterstützte

BAAAAAM

Die Karikatur (Überschrift „Andere Zeiten - andere Sitten“) ist aus: „Deutsche Reichs-Bremse : Organ für politische-satyrische Sticheleien“, Beiblatt zu „Der Leuchtthurm : Monatsschrift zur Belehrung und Unterhaltung für das deutsche Volk“, Leipzig 1849.

Die Zeitschrift wurde von Ernst Keil herausgegeben und stand entschieden auf der Seite der Revolution.

Bei der Abbildung ist nicht sichtbar, was als Bildüberschrift- bzw. Bildunterschrift in der Karikatur steht.

oben:

„Andere Zeiten - andere Sitten?“

unten links:

„22. März 1848. Hut ab!“

unten rechts:

„Am 26. Februar 1849. Hüte ab!“

Die Karikatur stellt satirisch zuspitzend zwei Situationen als völlige Umkehrung der politischen Lage gegenüber. Bei den Machtverhältnissen ist eine Wende geschehen. Am 22. März 1848 heißt es für den König „Hut ab“, am 26. Februar 1849 für die Abgeordneten „Hüte ab!“.

Am 22. März 1848 wurden in Berlin 183 Märzgefallene (Opfer der Kämpfe am 18./19. März 1848) beigesetzt. Zuerst wurden die Gefallenen vor dem Deutschen Dom am Gendarmenmarkt aufgebahrt. Anschließend brachte ein großer Trauerzug die Särge nach Friedrichshain, wo für die Märzgefallenen ein Friedhof neu angelegt worden war. Friedrich Wilhelm IV. ist genötigt, einer Forderung nach Ehrerbietung gegenüber den Märzgefallenen Folge zu leisten. Er entblößt sein Haupt, als der Weg des Trauerzuges über den Schloßplatz führt, und verneigt sich (diese Demuts- und Trauergeste hatte er schon am 19. März bei der Aufbahrung im Berliner Schloss zeigen müssen).

Friedrich Wilhelm IV. steht in Uniform auf dem Balkon, von dem aus er sonst eher Huldigungen entgegenzunehmen pflegte. In seiner rechten Hand hält er einen Helm mit Spitze („Pickelhaube“), 1843 in der preußischen Armee eingeführt. Seine linke Hand ist an seine Brust (an der Stelle, wo sich das Herz befindet) gelegt. Sein Blick ist gesenkt. Das Abnehmen des Helms; die Handgeste und die Verbeugung sind Zeichen ehrender Anteilnahme (die nicht völlig freiwillig aus eigenem inneren Antrieb geschah). Unter dem Balkon ist ein (wohl vorbeigetragener) Sarg mit Blumenkränzen sichtbar. Ein Mann im Trauerzug reckt die Faust hoch. Die vorbeiziehenden Männer tragen verschiedenartige Kopfbedeckungen (z. B. Zylinder und Mütze), was auf verschiedene zusammenwirkende gesellschaftliche Gruppen hindeutet (z. B. wohlhabendes Bürgertum und Handwerker/Arbeiter).

Am 26. Februar 1849 eröffnete Friedrich Wilhelm IV. mit einer Thronrede den preußischen Landtag (bestehend aus 2 Kammern, Herrenhaus und Abgeordnetenhaus). Die Machtverhältnisse hatten sich bereits verändert. Am 5. Dezember 1848 hatte der König die preußische Nationalversammlung aufgelöst und eine Verfassung oktroyiert (einseitig von oben auferlegt). Sie lehnte sich zwar eng an den Entwurf der Nationalversammlung an, wich aber in einigen Punkten zugunsten einer etwas größeren Königsmacht davon ab.

Auf dem Bild hat Friedrich Wilhelm IV. einen Helm auf, während die in einem Halbkreis ehrerbietig versammelten Abgeordneten seinem Befehl folgen, ihre Kopfbedeckungen abzunehmen, und demütig die Häupter neigen. Der aufrecht stehende König blickt stolz und entschlossen.

Neben dem Beleuchten der gewandelten Lage kann als nicht ausdrücklich in der Karikatur enthaltene, aber nahegelegte Botschaft an daw Volk und die Abgeordneten überlegt werden, die Beständigkeit und Glaubwürdigkeit des Königs in seiner politischen Haltung anzuzweifeln und sich lieber nicht allzu stark unterzuordnen.

Die Karikatur aus der Revolution 1848/1849 ist an die deutsche Öffentlichkeit gerichtet, insbesondere an Sympathisanten der Revolution (Demokraten und Liberale).

Der Wandel der Kräfteverhältnisse wird verdeutlichend festgestellt.