Wenn es einfach nicht passt: Kündigungsgespräch und Versandzeitpunkt der Kündigung?
Hallo,
ich bin sehr unglücklich mit meiner neuen Arbeitsstelle nach dem Studium und alle Leute dich mich kennen und mit denen ich darüber gesprochen habe sind der gleichen Meinung wie ich: Arbeitnehmer-seitige Kündigung innerhalb der Probezeit.
Ich habe am kommenden Freitag ein Telefongespräch (geht nicht anders, uns trennen über 400 Km) mit meinem Chef und ich möchte auch am Freitag meine Kündigung einreichen.
Jetzt möchte ich das ganze so reibungslos wie möglich für beide Seiten über die Bühne bringen und so wenig "verbrannte Erde" erzeugen wie möglich. Deshalb würde ich gerne vor dem Eintreffen meiner Kündigung mit meinem Chef reden (Kündigungsgespräch) und Ihm meine Beweggründe schildern sowie mich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Ich finde das besser als einfach unangemeldet meine Kündigung zu schicken und danach erst miteinander zu reden.
Frage: Sollte ich das Kündigungsschreiben besser schon am Donnerstag Abend losschicken, dann ist es am Freitag Vormittag / Nachmittag in der Firma, oder sollte ich es erst nach dem Gespräch am Freitag verschicken? Ich würde es aus allgemeinen rechtlichen Gründen eh per Einschreiben mit Rückschein versenden. Am Samstag kann es sein das niemand in der Firma ist und die Kündigung erst am Montag gesehen wird.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen
4 Antworten
Wenn das von der Frist her passt, dann erst nach dem Gespräch versenden. Nachher ist der Chef da krank oder sowas und er wird mit dem Schreiben konfrontiert. Ist halt besserer Stil es persönlich zu machen und dann das förmliche nachzureichen. Wie gesagt, Fristen müssen halt passen.
Erstens: da du nicht sicher sein kannst, ob das Einschreiben nicht vielleicht am Samstag ankommt, solltest du es allenfalls als Einwurf-Einschreiben schicken. denn wenn der Zusteller am Samstag niemanden antrifft, bekommt dein Chef eine Benachrichtigung in den Briefkasten und muss dann den Brief erst in der Filiale abholen. Das wäre unnötig lästig für ihn und zudem würde die Frist erst dann beginnen, einen Tag nach der Abholung.
Zweitens: wenn du nicht Wert auf einen bestimmten Termin zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses legst, könntest du doch auch den einen Tag noch abwarten. Je nachdem, wann du den Brief einwirfst, ist es ohnehin nicht unbeding sicher, dass er am Freitag noch ankommt. Außerdem kannst du das Ende des Arbeitsverhältnises konkret angeben, zum Beispiel zum Ende einer Woche oder einem anderen frei wählbaren Termin. Lediglich so, dass mindestens 14 Tage zwischen Erhalt nd Ende des Arbeitsverhältnisses liegen.
Wenn Du deine Kündigung schon so wasserdicht überlegt hast, dann solltest Du auch den Fehler "Einschreiben Rückschein" vermeiden. Damit kannst du Glück haben, aber ebenso gut kann die Kündigung deinen Arbeitgeber erst viel zu spät erreichen.
Wähle deine Einschreiben entsprechend dem was du erreichen willst.
- Einschreiben Rückschein für Urkunden, Wertpapiere und andere sensible Dokumente für die Du eine Quittung zu deiner Entlastung benötigst. Sie wird dem Adressaten nur gegen Quittung ausgehändigt. Trifft der Postbote den Adressaten nicht an, muß dieser die Sendung frühestens am nächsten Werktag aus der Filiale holen. Dazu hat er 14 Tage Zeit. Holt er sie nicht ab geht sie zurück an den Absender.... Ausser Spesen nix gewesen.
- Einschreiben eigenhändig, gleiches wie beim Einschreiben Rückschein, mit dem Unterschied, dass sie ausschließlich dem Adressaten oder einem Bevollmächtigten übergeben werden kann. Wird verwendet für Urkunden, Dokumente und Waren die nicht in falsche Hände gelangen sollen.
- Einschreiben Einwurf, dabei bestätigt der Zusteller mit Rechtssicherheit und gerichtlicher Belastbarkeit, dass die Zustellung unter Angabe von Datum und Uhrzeit in den Machtbereich des Adressaten gelangt ist..... Und nur das ist bei einseitigen Willenserklärungen und Fristablauf entscheidend. Ob der Empfänger den Brief öffnet oder sich eine Zigarre damit ansteckt kann dem Absender egal sein.
Vielen Dank für die sehr hilfreiche Antwort!
Ich wähle dann natürlich das "Einschreiben Einwurf".
Aber was ist deine Meinung, Kündigungsschreiben am Donnerstag oder am Freitag versenden?
ich würd Fr. verschicken, wenn ich damit die Frist einhalte. Und Dir ist ja wichtig, dem Chef es vorher zu erklären.
Mit Pech ist die Post aber schnell und er hat den Brief vor dem Gespräch (damit sollte er aber eigentlich auch souverän umgehen können)
Geht es knapp um Frist und der Rest ist egal.. Donnerstag abschicken.
Übrigens: Einwurf-Einschreiben reicht, mit Rückschein kann mal nach hinten losgehen. Z.B. wenn Poststelle nicht besetzt
Sobald der Einwurf in Postkasten vermerkt ist, gilt die Zustellung.
Bei Rückschein eben wirklich erst, wenn einer annimmt und unterschreibt.
Frist ist quasi egal, weil beide Seiten innerhalb der Probezeit jederzeit kündigen können und dann, ab dem Tag der Kündigung, eine Frist von zwei Wochen gilt.