Welcher Perlator für Armatur bei einem drucklosen Heißwasserboiler?
Hallo,
ich benötige bitte die Beurteilung folgender Situation:
Ich habe einen drucklosen Heißwasserboiler für die Versorgung der Küchenspüle installiert. Der Anschlußwert vom Boiler beträgt 2,0 Kw. Der drucklose Boiler ist mit 2 Anschlußschläuchen an der Armatur angeschlossen. Ein dritter Schlauch führt von der Wasserzuleitung zur Armatur.
Da der Wasserstrahl mit ziemlich vielen Spritzern ausläuft, habe ich den serienmäßig verbauten Perlator (ohne Sieb) gegen den Perlator aus der alten Armatur (mit Sieb) versuchsweise eingebaut. Passt und hat auch den gewünschten Effekt, dass der weiche Wasserstrahl mit Luftbläschen durchsetzt ist und beim Auftreffen nicht mehr spritzt.
Nun habe ich gelesen, dass man an einem Niederdruckboiler keine Armatur mit einem "normalen" Perlator anschließen darf, weil dadurch der Boiler platzen könnte und den ganzen Raum unter Wasser setzt. (Warum der DRUCKLOSE Boiler platzen soll verstehe ich nicht so ganz, weil die Leitung doch offen ist und beim aufheizen das Wasser aus der Armatur tropft. Sich also kein Rückstau bildet.)
Um das Risiko einschätzen zu können, habe ich nun Messungen vorgenommen. Ich habe jeweils 5 Liter Wasser KALT und dann WARM in eine Schüssel laufen lassen und die Zeit gestoppt, bis die 5 Liter erreicht waren.
Hier die Ergebnisse:
Alter Perlator Neuer Perlator Aus dem offenen Auslauf Mit Luftblasen Ohne Luftblasen
Kaltes Wasser 58 Sek 50 Sek. 52 Sek
Warmes Wasser: 51 Sek. 54 Sek 59 Sek.
Fazit:
Im Großen und Ganzen kann man feststellen, dass die Durchflussmenge in etwa alle gleich ist.
Beim Durchfluss von warmem Wasser kann man davon ausgehen, dass das Wasser auch durch die Leitungen des Boilers geflossen ist. Es dürfte sich also kein nennenswerter Druck durch einen Rückstau aufgebaut haben, der durch die Verwendung des "alten" Perlator (mit Siebeinsatz) verursacht würde.
Bemerkenswert ist, dass mit dem alten Perlator das warme Wasser am schnellsten durchläuft. Die 5 Liter brauchten nur 51 Sekunden. Gegenüber 54 Sekunden bei dem neuen Perlator und 59 Sekunden bei dem offenen Auslauf. Warum auch immer. Ich hätte eher das Gegenteil erwartet.
Ist meine Annahme demnach richtig, dass ich den "alten" Perlator bedenkenlos verwenden kann, oder gibt es einen Schwachpunkt, den ich nicht kenne? Was meint ihr dazu?
Vorab vielen Dank für die Antworten.
Bildreporter
2 Antworten
Hallo Bildreporter,
Du musst zwingend darauf achten dass ein Niederdruckperlator eingebaut ist weil da der ansonsten dein Boiler druckbelastet wird wenn mehr Wasser einfließt in den Boiler als oben an der Armatur rausfließt.
Wenn du dann den Wasserhahn schließt ist dadurch schon mehr Druck im Boiler als dieser verträgt und beim Aufheizen kann nicht genug Wasser am Hahn austropfen wie nötig wäre und der Boiler platzt und geht dann innerhalb kürzester Zeit kaputt.
Das habe ich schon sehr oft gesehen weil Laien unwissentlich einfach den falschen Perlator eingebaut hatten.
Gruß Markus
Solange der Hochdruckperlator neu ist passiert nichts, aber das ist nicht von langer Dauer und genau da liegt auch das Problem. Am Siebeinsatz setzen sich Kalk und Schmutzablagerungerungen an und Ruckzuck baut sich Druck auf im drucklosen Boiler und dann geht er kaputt. Wenn du Glück hast dauert das ca. 6-12 Monate, je nach Wasserqualität. Gruß Markus
Hallo HansimGlueck, ..... okay, jetzt habe ich es verstanden. Sehr plausibel und es leuchtet ein. Ich hatte übrigens direkt nach deiner Mail den Perlator wieder auf den ohne Sieb gewechselt.
Ich werde wohl sicherheitshalber an der Wasserzuleitung ein Ventil anbringen (gegen Schlauchplatzer), für den Fall der Fälle.
Ich Danke dir für deine guten Ratschläge und für deine aufgewendete Zeit.
Beste Grüße und eine erfolgreiche Woche
Bildreporter
Das ist sehr gut dass du den richtigen Perlator wieder eingesetzt hast und jetzt alles für dich geklärt ist.
Wünsche dir auch eine erfolgreiche Woche.
Gruß Markus
Ein fixiertes Stück Schlauch tut es auch.
Woher ich das weis? Berufserfahrung - Feinmechaniker
Hallo HansimGlück,
zunächst mal Danke für Deine prompte und vor Allem sachlich orientierte Antwort. Das, was Du schreibst ist ja der Fakt, den ich kenne und oftmals so gelesen habe. Und deshalb auch meine Messung gemacht habe.
Wenn man sich die Meßergebnisse anschaut, dann wird doch offensichtlich, dass der Durchfluß - egal mit welchem Perlator - (und sogar ohne einen Perlator) ziemlich identisch sind. Mit dem Perlator mit Siebeinsatz fließt das heiße Wasser sogar noch am schnellsten aus dem Boiler. Was, bitte, könnte da falsch sein? Auch bei dem "alten" Perlator (mit Siebeinsatz) tropft das Wasser aus dem Hahn, wenn der Boiler nachheizt.
Wie gesagt, ich fühle mich trotzdem nicht ganz wohl bei dem Experiment.... aber von der Logik her und von der Interpretation der Meßergebnisse könnte man doch eigentlich Entwarnung geben. Oder doch nicht? Wie bitte, siehst Du das, wenn Du die Sache nochmals durchdenkst?
Grüße
Bildreporter