Welche variablen Kosten habe ich als App-Betreiber?

1 Antwort

Also, da fällt mir aber einiges ein, auch wenn du mit deinem Digitalen Produkt zunächst nicht ganz davon betroffen erscheinst.

  1. Support / Kundenbetreuung (kleine Kinder überschreiten ihr Taschengeld, Stornos, Rückbuchungen, alle 5 Minuten ruft ein verrückter an und sagt, da funktioniert was nicht)
  2. Rechtskosten
  3. je nach Größe weitere Kosten für erweiterten Datenschutz / Datensicherung
  4. ganz viele Pflichtbeiträge sind umsatzabhängig (Berufsverband, Genossenschaften, Industrie und Handelskammer )
  5. Je nach Größe und Einfluß dieser App, kann man mit der BAFIN ins Gehege kommen, Prüfung zum Vermögensberater, eventuell eine Liz, Erlaubnis hier und da.
  6. Kontoführungsgebühren, da die Banken gerne 25 Cent pro Umsatz nehmen
  7. Steuerberaterkosten, der sich sicherlich die Hände reibt, wenn du 200.000 Umsätze je 99 Cent pro Monat bei ihm buchst :)

Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass die Leute unglaubliche Wege und Mittel finden, dir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zudem sind nur 3 Promille aller Apps überhaupt gewinnbringend oder tragen sich finanziell selbst. Wenn du also einen Weg suchst, möglichst schnell Geld zu verbrennen, so ne App ist da schon passend :p

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

christinanmb01 
Beitragsersteller
 01.06.2021, 20:16

Vielen Dank erstmal für die hilfreiche Antwort! Weist du denn zufällig auch, in welchen Tausender-Beträgen bei den Kosten man sich da ungefähr bewegt? Ich habe da leider gar keine Vorstellung, ob das um die 10.000€, 100.000€ oder eher 1.000.000€ sind

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AMUNO  01.06.2021, 22:22
@christinanmb01

na ja, das sind ja alles Kosten in Abhängigkeit deiner Kundenzahlen und deines Umsatzes.
Beim IHK Beitrag ist das sogar von der jeweiligen IHK abhängig und da gibt es bei weitem keinen Rechner. Versorgungswerke usw in Abhängigkeit von der Mitarbeiterzahl.
Ach und als Gewerbetreibender kommt als variable Kosten auch noch die Steuer hinzu. Die ist zwar gleich für jedes verkaufte Stück, allerdings schlägt die mit 24 monatiger Verzögerung voll auf die Cashbestände durch. Ist mit einer der Grüne warum die meisten Firmen pleite gehen. Beispiel: du gibst zum Anfang an; na ja wir machen so 500.000.- € im Jahr, dann Gewerbesteuer usw. knappe 28% in 2021. Die Bilanz gibt man aber erst im Februar 2023 für 21 ab und schwupps, hat man doch eine Mio gemacht. Also Nachzahlung komplett für 21, dann Anpassung für 22 und die Vorauszahlungen für 23 werden auch gleich hochgeballert. Damit ist man dann dreifach belastet, ganz gleich, was man da vielleicht schon ausgegeben hat.

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