Welche Bedeutung hat ein Hund in einer Bordellszene in der Kunst?

4 Antworten

Im 17 Jhrt. entwickelte sich die Genremalerei, als Folge der erstarkende Wirtschaftskraft des Bürgertums. Diese Bürger, wie reich sie auch waren, hatten dennoch nicht die Flächen zu Verfügung, die es z.B in Paläste gab. So kauften sie vermehrt kleinere Gemälde die Alltagsszenen darstellten, auch wenn ein Bordell vielleicht nicht ganz so alltäglich ist. Da Hunde schon seit Menschengedenken treue Begleiter der Menschen sind, kommen sie auf sehr viele Bilder vor. Vor allem auf den Bilder von Jan Steen ist immer irgendwo ein Hund zu sehen.

Sie haben keine besondere Bedeutung. Die Ikonografie sieht auch nicht vor, dass Hunde speziell für Unkeuschheit oder Promiskuität stehen. In den Jahrhunderte zuvor, vor allem während der Romanik nahm das Schwein, als  Sinnbild der Unkeuschheit diese Rolle ein, aber von Hunden ist das nicht bekannt. Sie werden einfach abgebildet, weil sie zur Familie gehören, wie heute auch.

dass die Menschen zu dieser Zeit auch in Begleitung von Hunden waren!

In einem Bordell sind Tätlichkeiten gegenüber dem Personal nicht ungewöhnlich. Ein anwesender Hund ist diskret, stört kaum und hat einen natürlichen Instinkt für eine Gefahrensituation, bei der er mitunter sogar eigenmächtig eingreift. Ich kann mir gut vorstellen, dass das seit langem auch genutzt wird. Selbst ein harmloser Hund ist für Kriminelle immer ein Risiko und wirkt abschreckend.

Aus dem Hundeverein weiß ich, dass unter den Mitgliedern regelmäßig Zuhälter dabei sind.