Was tun gegen übertriebenes Mitleid?

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Dieses "Problem", oder sag doch lieber "Wesenszug" wird Dich höchstwahrscheinlich Dein Leben lang begleiten. Er wird sich zwar etwas entschärfen im Laufe der Jahre und sich etwas "bündeln" auf Wesentliches.

Sieh es doch positiv: Du fühlst dass Du lebst. Und Du wirst immer mitten im Leben stehen. Aber Gefühlschaos ist immer vorprogrammiert, da musst Du durch bzw. immer wieder einen Weg finden. Ich weiß genau, wovon ich spreche...

Mitgefühl ist ein wertvolles Empfinden, das leider heute vielen Menschen feht. Aber wenn es sich so manifestiert, wie bei Dir, kann ich verstehen, daß Dir das zuviel wird. Zuviel Emotionalität ist dann ein Hindernis.

Oft ist eine gewisse Distanz sogar notwendig, wenn man jemandem helfen will.

Ich empfehle Dir, damit tatsächlich mal zu Arzt zu gehen. Der kann dann bewerten, was am besten geeignet ist, Dir zu einer "gesunden" Einstellung zu verhelfen.

Es droht m.E. die Gefahr, daß Du irgendwann durch Deine Einfühlsamkeit überfordert wirst und daran selbst Schaden nimmst, z.B. Dich zurückziehst und abschottest, um nicht ständig mitleiden zu müssen.

Es ist eine Gabe, mit anderen Mitfühlen zu können, es kann aber ein Fluch sein, wenn man darüber sich selbst verliert.

Um hier die richtige Mitte zu finden, brauchst Du vielleicht Hilfe von einem Fachmann/frau. Das ist nichts, wofür man sich schämen müßte. Eher im Gegenteil.

Dein Verhalten stört mich jetzt noch nicht. Warum soll man nicht Gefühle zeigen? Auf eines mußt du acht geben: falsches Mitleid hilft niemand. Man wird sonst ausgenutzt. Du wirst dann immer Menschen um dich haben die ihre Probleme auf dich werfen. Du kannst aber nicht die Probleme anderer Menschen lösen. Jeder Mensch muß lernen sein Leben selber zu meistern. Man kann nur dem helfen ,der absolute Hilfe braucht,um dann wieder alleine weiter zu gehen. Hilfe kann und darf immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein. Sonst muß man sich fragen warum will ich immer helfen?Was will ich damit erreichen?Warum will ich mich dadurch selber befriedigen?

erst mal kannst du dich glücklich schätzen, dass du so viel mitgefühl hast. dass dir daraus auch leid entsteht, ist natürlich anstrengend. ich kenne das zu gut. deshalb gucke ich mir in der regel keine filme etc. an, die mich traurig machen. vor dem leid auf der straße kann ich mich nicht schützen und will auch nicht davor die augen verschließen. was ich immer wieder mache, wenn ich miterlebe, dass ein mensch leidet, ich aber direkt nix machen kann - ich schicke ihm in gedanken ganz viel licht und liebe direkt in sein herz. damit bleibe ich nicht nur in meinem schmerz verfangen, sondern gebe auch etwas an den anderen ab.

gegen Gefühle kann man sich selten wehren ... abstellen kann man sie auch nicht - höchstens verdrängen ... aber man kann den Fernseher mit den sinnlosen Sendungen abstellen ... mach was anderes mit Deiner Freizeit - vielleicht etwas, bei dem Dir wenigstens die Freudentränen kommen, wenn Du schon nichts gegen Tränen tun kannst ...