Was tun bei dieser Art von Kopfschmerz?
Hallo ihr Lieben!
Ich bin ein Migräne „Neuling“. Ich bin jetzt 20 und hatte meine erste Attacke vorigen Sommer. Es begann damit, dass ich in den „Ecken“ meiner Augen schwarz gesehen hab, danach auch im Augenzentrum. Zusätzlich ist mir alles verschwommen. Danach setzte der Kopfschmerz einseitig ein, den ich aber nicht als allzu schlimm empfinde. Nach zwei Nurofen zeigt sich eine starke Besserung und ich bin wieder ausgehfähig. Den restlichen Tag hab ich noch einen dumpfen Kopf und mir ist schwindlig - das wars aber.
Zusätzlich habe ich keine Diagnose. Ich weiß nicht mal, ob das Migräne ist oder nur Kopfschmerzen mit Aura - gibts sowas auch? Auf alle Fälle kann ich meine „Anfälle“ an einer Hand abzählen. Hauptsächlich bekomme ich die bei starkem Stress oder bei extremer Hitze.
Kann mir da irgendjemand helfen, ob ich damit mal zum Neurologen sollte, prophylaktisch irgendwas machen kann oder ob ich einfach bei den Nurofen bleiben sollte? Dieses Aurasehen reißt mich immer total aus der Bahn, bekomme Schweißausbrüche und Panikattacken, weil ich bei jedem Aurasehen noch immer denke, ich hätte einen Schlaganfall.
Vielen lieben Dank schonmal.
1 Antwort
Hallo josiefreh,
das könnte eine Migräne mit Aura sein. Bei einem Verdacht auf Migräne ist ein Neurologe der zuständige Facharzt. Deshalb solltest du dich von ihm untersuchen lassen, damit eine gesicherte Diagnose gestellt werden kann.
Wenn dir Nurofen hilft, kannst du es schon weiter verwenden. (Man sollte aber Schmerzmittel nur maximal 10 mal im Monat einnehmen, da sich sonst ein (zusätzlicher) Schmerzmittelübergebrauchskopfschmerz einstellen kann.)
Migräneaura:
- Sehstörungen, Sprachstörungen, einseitige Taubheitsgefühle oder Schwindel.
- Dauer: zwischen 10 bis 60 Minuten.
- Eine Migräneaura findet üblicherweise vor dem Migränekopfschmerz statt.
Nur ein kleiner Teil der Migränepatienten hat eine Aura – manche davon haben auch nur die Aura ohne nachfolgenden Kopfschmerz.
Migränekopfschmerz:
- Anfallsartiger - meistens einseitiger – Kopfschmerz (stechend oder pochend).
- Übelkeit (manchmal mit Erbrechen), Appetitlosigkeit.
- Licht-, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit.
- Der Schmerz verschlimmert sich bei Bewegung / körperlicher Anstrengung.
- Dauer einer Migräneattacke: Wenige Stunden bis zu 3 Tagen.
- Die ersten Migräneanfälle treten bei den Meisten erst ab der Pubertät auf.
- „Normale“ Schmerzmittel wirken oft nicht ausreichend.
Es gibt verschiedene Arten von Migräne, deshalb müssen nicht alle genannten Symptome auch immer und bei Jedem genauso zutreffen.
Es gibt bestimmte (mögliche) Migräneauslöser (Trigger), die Migränepatienten beachten sollten:
- Trinken: Zu wenig zu trinken kann eine Migräneattacke auslösen. Deshalb soll man täglich mindestens 2 Liter (am besten Wasser oder Tee) trinken. Bei sportlicher Tätigkeit mehr.
- Essen: Ein Absinken des Blutzuckerspiegels kann eine Attacke auslösen. Deshalb soll man darauf achten, regelmäßig, über den Tag verteilt, zu essen (keine Mahlzeit auslassen). Für Migränepatienten ist es besonders wichtig, dass sie Kohlenhydrate zu sich nehmen (Kartoffeln, Reis, Nudeln, Vollkornprodukte, Müsli mit Haferflocken,…). Keinen Zucker, keine Fertigprodukte mit Geschmacksverstärkern!
- Schlafen: Ein regelmäßiger Schlaf-/Wachrhythmus (und ausreichend Schlaf) kann Migräneattacken vorbeugen. Man sollte möglichst immer zur gleichen Zeit abends schlafen gehen und morgens aufstehen (auch am Wochenende).
- Stress: Stress kann ein Migräneauslöser sein – meistens beginnt eine Attacke erst nach dem Stress, in der Entspannungsphase. Regelmäßige Entspannungsübungen und regelmäßiger, leichter Ausdauersport (Schwimmen, Wandern, Fahrradfahren) beugen Stress vor.
- Sport: Bei jeder Sportart soll man eine Überanstrengung vermeiden, denn die kann eine Attacke triggern.
- Alkohol und Nikotin: Bei Migränepatienten können auch schon geringe Mengen einen Migräneanfall auslösen, wenn sie nicht daran gewöhnt sind.
- Bei Frauen Hormonschwankungen: Menstruation oder eine Pille mit Pillenpause.
- Wetterumschwung/Luftdruckveränderungen: Das kann man leider nicht beeinflussen.
LG Emelina