was tun bei mordgedanken?

Support

Liebe/r engelchen98,

niemand hat Lust auf Fragen zu antworten, die den EIndruck vermitteln, dass sich hier jemand einen Spass erlaubt. Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, wie extrem sich dein Beitrag anhört. Sollte es dir wirklich ernst mit deiner Frage sein, so möchte ich dich bitten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Herzliche Grüsse

Ted vom gutefrage.net-Support

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo engelchen98,

Ein Engelchen mit solchen Gedanken. Ist mir nicht neu, aber wir können doch immer wieder uns von andren Seiten neu kennen. Wenn Du echt etwas mehr über Dein Verhalten kennenlernen willst, wäre das sehr gut. Zumal du dir selber nicht erklären kannst, wieso es so extrem ist.

Hilfreich wäre es wenn Du Dir dazu etwas Zeit nimmst und diesen Gedanken auf den Grund gehst. Sei Dir einfach bewußt, daß du das nicht bist, der das denkt, sondern beobachte, das was da in dir so denkt. Du bist nicht der Täter. Du erlebst diese Gedanken zwar, aber du bist nicht der, der so denkt. Du bist mehr. Du kannst diese Szenen in dir abspielen sehen wie ein Kino.

Wenn Du dir dessen einfach bewußt wirst, nehmen diese Gedanken ganz von selber an Kraft ab. Wenn Du diese Unterscheidung übst, wirst du sehen, wie diese Gedanken weniger Dramatik entwickeln. Du wirst dann sogar drüber lachen können. Oder empfinden, daß dein Bruder eigentlich Dein Bruder ist und Du auch andere Gefühle für ihn haben kannst. Wenn dann Du auch ihm noch sagen kannst, daß Du es selber nicht verstehst, warum diese Gedanke so stark sind, und Du aber eigentlich positive Gefühle für deinen Bruder empfindest, ändert sich dein Verhältnis ganz zu ihm.

So wie Du liebevolle Gefühle für ihn entdeckst, schiebe die nie beiseite, laß ihn spüren, daß du Nettes für ihn empfindest, daß du froh bist, einen Bruder haben zu können. Das hilft ihm sein Vehalten dir gegenüber fröhlicher erleben zu können. Villeicht ist er noch klein, zu klein, aber nicht zu klein, daß es nicht irgendeinen Weg gibt ihn spüren zu lassen, was du Positives empfinden k a n n s t. Das Drama steckt in dir. Das geht nicht anders weg als dass Du es so akzeptierst.

Sollten Diese Gedanken dich sehr befallen, nimm ein Kissen und mache mit dem Kissen, was Du willst: knüllen, quetschen, drangsalieren, töten und leblos da liegen sehen. Und dann wirst du auch sehen, daß Du das Kissen auch annehmen kannst, es ist schließlich nur ein Kissen, und Kissen sind zum Kuscheln da, zum liebhaben. Und irgendwann kommt der Moment, da brauchst du nicht mehr das Kissen bestrafen. Und wirst lachen können so wie du das Kissen komen siehst, was jetzt wieder ablaufen würde.

Viel Glück und Liebe und ich danke Dir daß Du so aufrichtig geschrieben hast. Erwachsene können nicht mehr so einfach von sich direkt erzählen, die haben es verlernt. Du bist dir viel näher als viele Erwachsene. Laß dein Herz mehr zu und verschenke es. Es kommt tausendfach zurück.

GFliebtDich

Selbst wenn deine Frage konstruiert sein sollte und nicht in vollem Umfang der Realität entspricht, so kann ich doch sagen, dass solche Phantasien, wie du sie vorstellst, durchaus nicht selten sind. Das ist zu betonen, weil die meisten Menschen bei so einem Bericht gleich auf ein pathologisches Verhalten schließen. Viel interessanter ist, wie viele Menschen auch bei kleinen ungerechtfertigten Vergehen ihrer Mitmenschen ohne langes Zögern und ohne Skrupel zu unglaublich drakonischen Strafmaßnahmen in ihrer Phantasie kommen. Bei privaten Diebstählen kann man das sehr gut beobachten. Wenn wir bestohlen werden, kommen ganz rasch Gedanken auf, dass man in die Geldbörse einen Sprengsatz einbauen könnte, der den Dieb bei dem begehrlichen Öffnen seines Diebesgutes dann verstümmeln würde. Bei zu lauten Hunden in der Nachbarschaft stellen sich sehr schnell Überlegungen ein, wie man das Tier vergiften, entführen oder erschießen könnte. Die Phantasie ist ein so gut vor den Augen der Öffentlichkeit getarnter Bereich, das wir dort hemmungslos unsere Wutimpulse, Rachephantasien und Vernichtungswünsche ausleben können.-- Im psychotherapeutischen Prozess wird der Therapeut sogar immer wieder seinen Protagonisten (Patienten) auffordern, die lange unterdrückten Racheimpulse symbolisch auszuleben, indem z.B. ein dickes Kissen als der gehasste Mensch betrachtet wird. Ich habe in therapeutischen Sitzungen viele Male miterlebt, wie so ein Kissen dann unter beispiellosem Wutgeschrei minutenlang mit Fäusten und Füßen bearbeitet wurde. -- Nun zu deinem Fall: Mir scheint es keineswegs ein Zeichen von einer psychischen Deformation zu sein, wenn du deine Schwester mit großen Hassphantasien betrachtest. Geschwisterrivalitäten gehören zu den normalsten Phänomenen, da fast alle Eltern - auch wenn sie vorgeben es nicht zu tun - dennoch ihre Kinder ungleich behandeln. Gerechtigkeit ist praktisch nicht herstellbar, und fast immer stellen Kinder fest, dass der Bruder oder die Schwester mehr Zuneigung, mehr liebevolle Anerkennung, mehr Freiheiten, mehr Nachsicht bei Fehlverhalten und sogar die wertvolleren Geschenke bekommt, was bei ihnen massive Neidgefühle bezogen auf das Geschwister auslöst, die sehr rasch in Folter- oder Tötungsphantasien einmünden können. Kleine Kinder formulieren solche Gedanken auch noch ganz ungeschminkt, was die Eltern meist sehr entsetzt. Sie werten diese Worte dann in der Regel als kindliches Geschwätz - nicht realisierend, dass es ihrem Kind ganz ernst mit der 'Beseitigung' des Geschwisterchens ist. -- Trotzdem wäre es natürlich dringend geboten, das du deine Beziehung zu deiner Schwester versuchst zu 'bearbeiten', z.B. im Rahmen einer 'Familienkonferenz', bei der jeder einmal seine Gefühle frei äußern darf, worauf dann alle versuchen im Gespräch zu einem Abbau von Neid- und Hassgefühlen zu kommen. Allein das Anhören und Akzeptieren der unguten Gefühle durch den Anderen kann bereits viel Schärfe aus einer stark belasteten Beziehung herausnehmen.


GFliebtDich  10.07.2011, 13:52

Man sollte erst mal genau und in Ruhe lesen was das Kind schreibt. Bei vielen Kommentaren, Antworten schrillen gleich irgendwelche Alarmglocken!

Als Paradebeispiel für diese Hilflosigkeit gilt in meinen Augen der Kommentar des Moderators.

Liest man das, was Kind schreibt: es ist ihm ja selber unheimlich, es schildert doch wie ihm ergeht und dadurch daß man nach Psychiatrie schreit, zeigt doch wie hilflos die User hier antworten und manche glauben allen Ernstes, da werde einem geholfen.

Die "Psychiatrie" ist nicht fähig mit solchen Schilderungen hilfreich umzugehen. Die haben ganz andere Fälle.

Das Kind beschreibt doch nur seine Gefühle und Gedanken und ist sich völlig klar, was das bedeutet. Es braucht nie die Psychiatrie besuchen.

Offenbar ist aber vielen Erwachsenen der Zugang zu sich selber abhanden gekommen. Sie glauben unbewußt, würden sie sowas denken, wäre es ein Fall für die Psychiatrie, aber sie habe nur gelernt sowas in sich zu verstecken. Und kommt so ein Fall wie hier, poppt es auf. Es ist ihre eigene schlummernde unverarbeitete Situation, die so reagiern läßt.

Man kann das Kind also sehr gut verstehen. Es macht kund, was es vor sich selbst erschrecken läßt. Und das ist schon ein heilender Moment wie rolfmengert sinngemäß schreibt.

Aber die Zuhörer können nicht hilfreich reagieren. Dazu gibt es die therpeutischen Gruppensituationen, in denen man mit sich konfrontiert wird, was alles in einem schlummert. Solange das nicht ans Licht kommen darf, bleibt es eine potenzielle Gefahr.

Aber nochmal: die Psychiatrie befasst sich nur mit Entartungen und schafft es nicht die Wurzel solcher Gedanken zu behandeln. Das muß jeder für sich lernen. Dafür leben wir.

0

Was hat Deine Schwester Dir getan ? Sind Dir die Gründe im Mentalen wirklich "unerklärlich" ? Hast Du diese gewaltgeladenen Emotionen auch gegenüber anderen Menschen verspürt ? Wenn Du in Dir keinerlei "Motiv" findest, solltest Du darüber mit einer Vertrauensperson sprechen - Deinen Eltern oder gar Deiner Schwester selbst, damit sie sich retten kann vor Dir ? Hast Du Freunde, denen Du Dich anvertrauen könntest ? Du weißt selbst, dass Deine Gedanken krankhafte Züge enthalten - sonst würdest Du hier keine Hilfe suchen. Solange Dir dies bewusst ist, wirst Du weiterhin vernünftig "verzichten" auf ein Ausleben dieser Gedanken.

Obwohl ich, als Opfer, schon in meiner Jugend von der Psychiatrie zum Pflegefall behandelt wurde und deshalb, logischer Weise, auf die Psychiatrie nicht gut zu sprechen bin, muss ich in solchen Fällen, wie Deinen, die Psychiatrie empfehlen, um unschuldige Mitbürger zu schützen.

Wenn das so ist, solltest Du mal über Deinen Nick nachdenken... ;-) Im Ernst: Jeder hat mal den Gedanken, jemanden umzubringen, den man gerade überhaupt nicht abkann. Aber das ist kein Dauerzustand. Du mußt selber entscheiden, ob das aus Zorn ist oder aus Eifersucht oder ob sich andere Gefühle bei Dir auf diese Weise ausdrücken. Wenn Du das nicht ergründen kannst und dir dieser Wunsch rätselhaft bleibt, solltest Du mal mit jemandem drüber reden, der Deine Situation kennt. Deine Eltern oder ein guter Freund/Freundin, jemand, dem Du vertrauen kannst. Dann stellt sich meist schnell heraus, was dahintersteckt. Gruß, q.