Was muss alles eine sehr gute Tänzerin haben das sie dann als sehr gut bezeichnet wird?

Okay, also wenn du als Hobby tanzen möchtest und in dem Bereich noch sehr gut werden möchtest, solltest du dir eine gute Schule suchen und in jedem Fall noch Ballett als Grundlage erlernen. Dann kannst du dir aussuchen, was du noch für eine Tanzart aus dem Contemporary-Bereich dazu lernen möchtest. Das wären Modern Dance, Jazzdance und zeitgenössischer Ausdruckstanz. Natürlich müsstest du schon 2 - 3 x pro Woche Ballettunterricht nehmen und je nach Zeit, 1 - 2 x den gewählten Contemporary Style lernen. Wenn du sehr fleißig bist und regelmäßig trainierst, musikalisch bist, sehr viel Spaß daran hast, könnte es schon sein, dass du noch recht gut wirst und vielleicht für kleine Auftritte gebucht wirst. Oft werden für große Geburtstagsfeiern, Firmenjubiläen, Hochzeiten, Weihnachtsfeiern, aber auch für Auftritte in Seniorenheimen oder bei Modeschauen Tanzeinlagen gesucht, die Hobbytänzer erfüllen können. Natürlich kommt es drauf an, was du schon an tänzerischer Vorbildung hast. Als völliger Anfänger im Erwachsenenalter wird es selbst dafür schwierig.

Wenn du gemeint hast, was Profi-Tänzer haben und können müssen, sieht das natürlich ganz anders aus. Sie müssen vor allem früh begonnen haben und mit ca. 10, 11 Jahren auf eine staatliche Ballettakademie wechseln. Im Zuge der Aufnahmeprüfung werden sie von einem Ballettarzt genau untersucht, ob sie auch alle körperlichen Voraussetzungen mitbringen. Sie müssen möglichst zarte, langgestreckte Gliedmaßen haben, die Kopf-Hals-Schulterlinie sollte von Natur aus eine bestimmte Form haben. Die Wirbelsäule muss gerade und biegsam sein, aber anfangs nicht zu überbeweglich. Woran es bei vielen scheitert, ist die 90°-Ausdrehung des Oberschenkels im Hüftgelenk, beidseits natürlich. Die Füße werden auch genau angeschaut und man achtet darauf, dass die Mädchen nicht allzu groß werden, aber auch nicht zu erwarten ist, dass sie kleiner als ca. 1,65m werden.

Davor werden die Kinder darauf getestet, wie ihr Rhythmus- und Taktgefühl und ihr musikalisches Gehör ist. Zusätzlich wird darauf geachtet, wie sie mit der stressigen Prüfungssituation umgehen, denn was Tänzer unbedingt brauchen, sind sehr gute Nerven und eine stabile Psyche, denn sowohl die Ausbildung, als auch der Beruf, sind extrem fordernd und man muss immer wieder mit Enttäuschungen und Frust fertig werden.

Um später einen fertig ausgebildeten Tänzer als sehr gut bezeichnen zu können, muss sehr hohes technisches Können vorhanden sein, ein schöner, gut proportionierter Körper, Ausstrahlung und Ausdruckskraft. Die letzten beiden Punkte sind dann das, was man als Begabung bzw. Talent bezeichnet und worin sich dann zeigt, ob es zum Solisten oder gar 1. Solisten reicht oder doch nicht.

Ich hoffe, ich habe deine Frage in alle Richtungen ausführlich beantwortet. Wenn du noch etwas wissen möchtest, melde dich einfach.

Liebe Grüße

Lilly "Tanzistleben"

Vielen Dank für das Sternchen! Das ist sehr nett von dir. 🤗

Vor dem Spiegel an der Haltung üben, der Rest wird in der Choreographie einstudiert.

Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen und es kommt das ins Spiel, was man Talent nennt. Außerdem sollte man Interpretation und Ausstrahlung nicht verwechseln. Die Form der Interpretation lässt sich üben und einstudieren, echte Ausstrahlung hat man oder eben nicht. Es heißt noch lang nicht, dass das, was du vor dem Spiegel übst, auch über die Rampe kommt. Es besteht dann auch schnell die Gefahr, dass das maniriert und aufgesetzt wirkt. Ausstrahlung hat mit Persönlichkeit zu tun, mit Leidenschaft und der Kunst, das Publikum zu fesseln. Wirklich lernen oder gar einstudieren, lässt sich das nicht.