Was ist ein Herrenvolk?

2 Antworten

Der Begriff Herrenvolk kam im 19. Jahrhundert im Zuge der kolonialen Expansion europäischer Staaten auf. Durch die Übertragung des organischen Überlebenskampfes auf den Bereich der Nationen und Völker wurde der Kolonialismus als quasi „naturgesetzlich“ legitimiert. Sozialdarwinistische Axiome vom Überleben des Stärkeren, von der Teilung der Welt in „lebende“ und „sterbende“, niedergehende und aufstrebende Nationen und Anschauungen von den angeblichen Alternativen „Weltmacht oder Untergang“ beherrschten das Denken. Hinzu kamen ältere, evolutionäre Vorstellungen aus der Kulturanthropologie, wonach sich niedrig stehende „Naturvölker“ zu höherwertigen „Kulturvölkern“ entwickelten. Daraus wurde die ideologische Rechtfertigung für die Herrschaft der „weißen Rasse“ abgeleitet und die bevorzugte Stellung des eigenen Volkes als Herrenvolk legitimiert.[1]

Nachweisen lässt sich der Begriff Herrenvolk beispielsweise bei dem Kolonialpionier Carl Peters. Dieser nannte als ein egoistisches Motiv seiner kolonialpolitischen Motivation, „dass ich es satt hatte, unter die Parias gerechnet zu werden, und daß ich einem Herrenvolk anzugehören wünschte.“[2] Die Kolonialbewegung teilte solche Ideen mit dem radikal-nationalistischen Spektrum im Deutschen Kaiserreich wie bei der Alldeutschen Bewegung. Bei den Alldeutschen entwickelte sich die Vorstellung, das deutsche Volk sei ein Herrenvolk, zu einem Leitmotiv, mit dem ein deutscher Anspruch auf einen Teil der Welt begründet wurde, für dessen Durchsetzung man nicht auf das Entgegenkommen anderer Nationen angewiesen sei.[3] In den Publikationen des Alldeutschen Verbandes wurde damit auch der angebliche deutsche „Drang nach Osten“ verknüpft und im Sinne eines Groß-Germanismus die Germanisierung weiter Teile Südost- und Osteuropas propagiert.[4]

Gegenüber den Alldeutschen reklamierte Max Weber den Begriff des Herrenvolkes als einen innenpolitischen und verknüpfte ihn mit der Forderung nach Demokratisierung. In einer Rede für einen Verständigungsfrieden forderte er im November 1917: „Wir wollen Weltpolitik treiben, aber dazu ist nur ein Herrenvolk fähig, nicht ein Herrenvolk im Sinne der alldeutschen Parvenüphrase, sondern ganz einfach ein Volk, das die Kontrolle seiner Verwaltung fest in der Hand hält.“[5] In diesem Sinne taucht der Begriff auch in Webers Kritik der rassentheoretischen Geschichtsphilosophie[6] und bei Friedrich Naumann auf. Der Historiker Wolfgang J. Mommsen verweist darauf, dass der Begriff durch die Verknüpfung mit dem Gedanken politischer Machtausübung nach außen heute „mit Recht“ als bedenklich erscheine.[7]

(Auszug aus Wikipedia)

Woher ich das weiß:Recherche

Sowas wie Herrentoilette, keine Damen. Weil die Probleme mit der Fortpflanzung hatten trotz heftiger Selbstbefriedigung, gibt's das Volk nicht mehr.

Aber die Herren waren sehr zufrieden.