Was bedeuten die am Heizkörperverteiler gemessenen Einheiten?

5 Antworten

Auch ich habe diese Wärmezähler von Techem. Vor ca. zwei Wochen hatte ich mich mal drangesetzt, um etwas über diese Technik und deren Hintergrund heraus zu finden. Nur gibt es kaum Informationen zu finden. Fakt ist, dass dieser Energiedurchfluss keiner direkten Energiemenge entspricht. Es ist ein Zählwert, der in der Heizkostenabrechnung mit einem bestimmten Wert faktorisiert wird. Dieser Faktor steht im direkten Bezug auf die Heizungsgröße. Je größer die Heizung, desto größer der Faktor. Diese elektronischen Wärmezähler sind auch gegen manipulation gesichert, bei Eingriff werden bestimmte Daten im Gerät gespeichert und weiter gegeben.


KlausGoldfisch 
Beitragsersteller
 12.01.2010, 09:32

Nein, sehe ich anders: Wieviel Euro so eine Einheit letztendlich entspricht, das wird auf der Abrechnung ausgerechnet.

Bsp 1:

Gesamtverbrauch (fiktiv): 5000 Euro. Gezählte Einheiten (fiktiv): Partei 1 = 400, Partei 2 = 100 Gesamt: 500 Einheiten

5000 Euro / 500 Einheiten = 10 Euro / Einheit

Bsp 2:

Gesamtverbrauch (fiktiv): 5000 Euro. Gezählte Einheiten (fiktiv): Partei 1 = 4000, Partei 2 = 1000 Gesamt: 5000 Einheiten

5000 Euro / 5000 Einheiten = 1 Euro / Einheit

Da die Zähler nicht in Funkkontakt zur Heizanlage stehen und deshalb immer den aktuellen Gas-/ bzw. Ölverbrauch in Bezug auf die Heizkörpertemperatur setzen, müssen die aus der Temperatur des Heizkörpers und der Zimmertemperatur eine absolute Größe errechnen.

Die können nicht irgendwelche willkürlichen Erhöhungen machen, das muß im Bezug zu einer Energiegröße stehen.

Wenn die Gasleitung ein Leck hätte und nominem Gas für 10.000 Euro durchfließt, die Mietparteien aber real nur für 5.000 Euro heizen, muß man das doch anhand der verbrauchten Einheiten bestimmen können?

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Michel76  12.01.2010, 10:14
@KlausGoldfisch

Nein, die Einheiten stehen in keinem Bezug zu einer absoluten Grösse. Die absolute Grösse ist in diesem Fall die gesamte verheizte Energie. Diese ergibt sich also erst bei der Abrechnung. Wurden beispielsweise 10'000 kWh verheizt, du hast 200 Einheiten auf deinem Zähler und dein Nachbar 800, bezahlst du 20% und dein Nachbar 80%*. Der Sonderfall eines Gaslecks wird nicht berücksichtig.

  • Dabei fliessen aber noch mehr Faktoren mit ein. In den unteren Stockwerken ist eine Einheit nicht so teuer, wie in den oberen Stockwerken, da die Mieter unten die oberen Wohnungen zu einem gewissen Grad mitheizen.
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KlausGoldfisch 
Beitragsersteller
 12.01.2010, 11:27
@Michel76

Genau das sag ich auch: Die Einheiten stehen in keinem Bezug zu einer Kosteneinheit, die wird erst am Ende aus den gezählten Einheiten und dem absoluten Gas-Verbrauch berechnet.

ABER: Eine jede Einheit für sich gesehen muß der gleichen Energiemenge einer anderen Einheit entsprechen. Sprich: wenn ich 3 Einheiten zähle, kann es nict sein, daß die erste Einheit für 2 Stunden voll-heizen steht, die zweite Einheit für 30 Minuten voll-heizen, die dritte dann wieder für 1 Stunde.

Eine Einheit muß für eine bestimmte durch die Heizung geflossene Energiemenge stehen.

Ist es draußen kälter, brauche ich mehr Energie um zu heizen, mehr Einheiten werden gezählt, zugleich auch mehr Gas verbraucht.

Und genau diese Bezugsquelle einer Einheit (und nicht der Gesamteinheiten zum Verbrauch) suche ich.

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Michel76  12.01.2010, 12:38
@KlausGoldfisch

Ok, jetzt verstehe ich, was du suchst. :)

Wahrscheinlich wird schlicht die Temperatur des Heizkörpers und die Zeit gemessen. Das ist eigentlich alles, was für die Berechnung nötig ist. Zimmertemperatur oder anderes interessiert da nicht.

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KlausGoldfisch 
Beitragsersteller
 12.01.2010, 13:16
@Michel76

Hm, hab auf der Techem-Seite folgendes gefunden:

"Beim Verfahren zur Berücksichtigung der Rohrwämeabgabe wird sowohl zur Überprüfung der Anwendungskriterien als auch für die tatsächliche Anwendung des Verfahrens der sogenannte "Verbrauchswärmeanteil" berechnet. In dessen Berechnungsgleichung geht die sogenannte "Basisempfindlichkeit" ein. Diese Kenngröße elektronischer Heizkostenverteiler ist definiert als das Verhältnis von Verbrauchswert zu Wärmemenge im Basiszustand (gemäß DIN EN 834) und beträgt bei allen Geräten von Techem EB= 0,9897 Einheiten/ kWh."

Das bedeutet ja wohl, daß 1 gemessene Einheit einer geflossenen Energie von etwa 1kWh entspricht?

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Michel76  12.01.2010, 13:58
@KlausGoldfisch

Möglich, dass die eine Annäherung an 1 kWh anstreben. Was aber im Prinzip keine Rolle spielt. Eine Einheit könnte ebensogut 0,1 kWh oder was anders sein.

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Um diese Frage korrekt zu beantworten, sollte man doch noch weitere Punkte unbedingt berücksichtigen. Geht es hier nur um das Heizen bzw. Heizkosten? Wie groß ist die gesamte Wohnanlage, wie viele Wohnungen, ist in den Heizkosten das Brauchwasser (Warmwassererhitzung) enthalten usw.

Dein Vermieter ist Dir jedenfalls verpflichtet, eine leicht verständliche Heizkostenabrechnung vorzulegen, daraus gehen alle wichtigen Faktoren hervor, die man wissen muss, wie und was alles berechnet bzw. umgelegt wurde. z.B. werden meist 50 % der reinen Heizkosten für die Bereitstellung angesetzt, denn wenn Du duschen willst oder die Heizung voll aufdrehen, erwartest Du, dass alles funktioniert - und das kostet Geld. Jedenfalls muss in der Abrechnung die jeweilige m² - Zahl, die Anzahl der Mieter usw. berücksichtigt werden.

Im Notfall klärt Dich der Abrechnungsservice von Techem gerne auf!

Hallo, es kann ja nur über den Verbrauch im ganzen Haus gehen. Allso wenn im Haus in dem Jahr z.B. 5000 Liter Heizöl verbraucht wurde und alle Zähler abgelesen wurden kann der Wert einer Einheit bestimmt werden. Ihrgend welche "feste" Werte kann es nicht geben da jedes Haus im Bezug auf Isolation anderst ist.

Laut Wikipedia handelt sich um die Integration der Temperatur(differenz) über die Zeit. http://de.wikipedia.org/wiki/Heizkostenverteiler

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit 1996 selbständig im Bereich Regelungstechnik

Eine Einheit entspricht einer gewissen Energiemenge, genau. Wieviel das ist, wird bei der Abrechnung ausgerechnet.


KlausGoldfisch 
Beitragsersteller
 12.01.2010, 09:31

Nein, sehe ich anders: Wieviel Euro so eine Einheit letztendlich entspricht, das wird auf der Abrechnung ausgerechnet.

Bsp 1:

Gesamtverbrauch (fiktiv): 5000 Euro. Gezählte Einheiten (fiktiv): Partei 1 = 400, Partei 2 = 100 Gesamt: 500 Einheiten

5000 Euro / 500 Einheiten = 10 Euro / Einheit

Bsp 2:

Gesamtverbrauch (fiktiv): 5000 Euro. Gezählte Einheiten (fiktiv): Partei 1 = 4000, Partei 2 = 1000 Gesamt: 5000 Einheiten

5000 Euro / 5000 Einheiten = 1 Euro / Einheit


Da die Zähler nicht in Funkkontakt zur Heizanlage stehen und deshalb immer den aktuellen Gas-/ bzw. Ölverbrauch in Bezug auf die Heizkörpertemperatur setzen, müssen die aus der Temperatur des Heizkörpers und der Zimmertemperatur eine absolute Größe errechnen.

Die können nicht irgendwelche willkürlichen Erhöhungen machen, das muß im Bezug zu einer Energiegröße stehen.

Wenn die Gasleitung ein Leck hätte und nominem Gas für 10.000 Euro durchfließt, die Mietparteien aber real nur für 5.000 Euro heizen, muß man das doch anhand der verbrauchten Einheiten bestimmen können?

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KlausGoldfisch 
Beitragsersteller
 12.01.2010, 09:36
@KlausGoldfisch

Hoppla, verklickt.

Hier wollte ich schreiben: Genau, eine Einheit entspricht einer gewissen Energiemenge. Und die muß ja irgendwo herauszufinden sein.

Wenn 1 Einheit z. B. 10 kWh entspricht, dann würde das bedeuten, daß sobald aus den beiden Meßwerten Heizkörper-Temp und Raumtemp ein Durchfluß von 10 kWh berechnet wurde, der Zähler um eine Einheit erhöht wird.

Würde eine Einheit aber 1 KWh entsprechen, würde in dem Zeitraum, in dem bei 1E=10kWh der Zähler nur um "1" erhöht werden würde, bei 1E=1kWh der Zähler um "10" erhöht werden.

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