Warum wird die Spule entladen wenn der Schalter in die Stellung 2 geht?

Schaltung  - (Universität, Elektrotechnik, Ingenieur)

2 Antworten

Weil damit ein Strom aus der Induktivität fließt, dessen Stromstärke durch R bestimmt wird.

Eine Spule wird nicht in dem Sinne entladen wie ein Kondensator. Ihr Magnetfeld bricht zusammen.

In Stellung 2 wird das LR-Glied kurzgeschlossen, das ist äquivalent damit, dass es an eine Spannungsquelle der Spannung 0 angeschlossen wird. Da passiert im wesentlichen dasselbe wie beim Einschalten (Schalter in Stellung 1), nur dass der Strom nicht gegen U0/R geht, sondern gegen 0 (und dass er sich von oben annähert, da er am Anfang größer als der "Gleichgewichtswert" war)

In der Praxis wird das so aber nicht gehen, weil in dem Moment, wo die Schalterverbindung bei 1 gelöst wird, in der Spule eine so hohe Spannung induziert wird, dass hier ein Funke überspringt.

Lösen kann man das dadurch, dass man die Spannungsquelle durch eine (Konstant-)Stromquelle ersetzt und den Schalter durch einen, bei dem in der Zwischenstellung beide Kontakte geschlossen statt beide geöffnet sind.

(Dualität unter Vertauschung von Spannung <-> Strom, Widerstand <-> Leitwert, Kondensator <-> Induktivität, Kurzschluss <-> Trennung, vermutlich hab ich hier noch was vergessen)


Halswirbelstrom  07.06.2018, 16:51

Es funktioniert auch, wenn 2 und S des Schalters mit einem geeigneten Widerstand gebrückt werden. Dann wird die Zeitkonstante des Ausschaltvorganges von der Summe beider Widerstände mitbestimmt.

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