Warum tragen Leute die Konföderierten Flagge?

3 Antworten

Die Flagge ist so gesehen nicht die offizielle Südstaaten Flagge.

Die offizielle Flagge der Südstaaten war ab 1861 die "Stars and Bars" welche der "Betsy Ross" der Union zum verwechseln ähnlich sah. So kam es in den Kämpfen des Bürgerkrieges oft zu Verwechslungen. 

Um dem entgegenzuwirken nutzten die Generäle der Südstaaten einen Flaggenentwurf, welcher als Nationalflagge abgelehnt wurde. das heute bekannte blae Andreaskreuz mit Sternen auf rotem Grund. Anhand der Farben erkennt man immernoch den Einfluss der "Stars and Stripes".

Etwas später ging die Südstaaten-Regierung dazu über die Kriegsflagge, welche damals hauptsächlich von der Marine  und dem Heer genutzt wurde in die Nationalflagge einzuarbeiten. Über Umwege entstand daraus,das "Blood stained Banner", welches die letzte Flagge der Konförderation werden sollte, bevor der Krieg endete.

Allerdings blieb die Kreuzfahne als Südstaaten Flagge im Gedächtnis. Sie galt fortan als Zeichen der Rebellion, als Zeichen der Unabhängigkeit. Den rassistischen Beigeschmack erhielt sie erst wesentlich später, durch Missbrauch durch den KKK oder andere Gruppierungen.

Die eigentliche Fahne der Konförderation ist allerdings nicht verschwunden. So ist seit 2003 das offizielle Banner des Bundestaates Georgia eine nur sehr leicht abgeänderte Form der "Star and Bars", also der eigentlichen Südstaaten Fahne. 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/55/Georgiaflags.jpg

Um zur Frage Zurückzukommen:

Die Flagge ist ein Zeichen des aktiven Aufbegehrens, des aktiven Widersetzens, der Rebellion. Die Menschen der Südstaaten wollten sich nicht Regieren lassen und waren bereit unter dieser Fahne einen blutigen Preis zu zahlen. Als Erinnerung daran, wird sie von manchem getragen und gehisst.

Überdies ist sie durch Fernseh Serien, Musikkultur und andere zu einem modischen Symbol geworden.

Dass die Fahne rein rassistisch ist, wird von Medien behauptet und viele Menschen sind bereit es zu glauben. Es wird sich zeigen, wer am Ende bleibt: 

Mediale Propaganda oder Rebellion

1.Sie ist tatsäclich stillvoller als z.B. die US Flagge. Wenn die Leute mit dem Union Jack und irgendwas über London auf dem T-Shirt laufen haben sie nicht automatisch etwas mit Grossbritanien zu tun. Ist eher Modesache und es sieht wohl für manche "cool" aus. Man muss also nicht immer bei Leuten Gesinnung oder politischen Hintergrund hineininterpretieren.

2.Da die Südstaatler während des Bürgerkrieges im Norden "rebels" genannt wurden hat sich eingebürgert die Flagge generell als Symbol für Rebell und rebellisch zu benutzen ohne weitere Implikationen. Daher die Beliebtheit bei den Bikern z.B. Obwohl zugegebenermassen darunter auch Rassisten sind, aber eben nicht nur.

3.Tja Propaganda, Propaganda.

Ich meine der zentrale Konfliktpunkt, warum es die Konföderierten überhaupt gab

Das stimmt so überhaupt nicht. Das wurde nachhinein zu Propagandazwecken massiv hineininterpretiert. Zu der Zeit war die Sklaverei überhaupt nicht der wichtigste oder entscheidende Punkt. Es ging primär um die Sezession des Südens. Nur ein Paar Fakten. Abraham Lincoln hat nie die Abschaffung der Sklaverei gefordert bis dies 1964 Parteiprogramm der Republikaner wurde. Also definitv nicht aus eigenem Antrieb(obwohl er die Verbreitung der Sklaverei auf weitere Gebiete für ungut hielt). Er war mit einer Frau aus einer reichen Familie aus Kentucky verheiratet, die viele Sklaven hatte. Während des Krieges hat Lincoln den Emancipation Act unterschrieben, der die Sklaven für frei erklärte... in den Südstaaten(logisch, nicht wahr? so kann man dem Gegner schaden und Unruhe unter den Sklaven im Süden schüren). Aber der Emancipation Act hatte NICHTS mit den anderen Staaten zu tun. Grenzstaaten oder Staaten, die zur Union gehörten waren davon ausgenommen. Dort liess er die Sklaven schön bei ihren Herren bleiben. Lincoln hatte übrigens auch nicht vor die befreiten Sklaven in den USA bleiben zu lassen. Er wollte sie unbedingt aussiedeln. Lincoln wollte nicht, dass Schwarze und Weisse zusammenleben in den USA.

Also lasse Dir nicht einreden in dem Krieg ging es um Sklaverei oder der Norden hätte sich so toll für die Sklaven engagiert. Das haben sich tüchtige Sieger aus den Nordstaaten viel später auf die Fahnen geschrieben.

4.Ich finde die aktullen Aktionen in den USA sehr erbärmlich. Die Beibehaltung der Südstaatensymbolik war ein sehr geschickter Zug der Amerikaner um wirklich vernünftig mit ihrer Geschichte umzugehen. Die neuliche Hexenjagd und Verbote der Südstaatenflagge zeugen von Dummheit und Kurzsichtigkeit. Obwohl auch Nationalisten, Rassisten und ähnliche Leute gerne mal auch die Flagge benutzen werden Verbote gerade diese Leute umso mehr dahin treiben. Stattdessen hätte man wie seit 150 Jahren den sozialen Frieden und behutsamen Umgang mit eigener Geschichte voranbringen können, die eben nicht nur aus schönen Momenten besteht, wie in jedem Land.

5.Die Benutzung der Flagge hat wenn man die Fakten kennt sehr wenig mit Sklaverei oder Rassismus zu tun. Auch nicht alle Südstaatler waren Rassisten oder Sklavenhalter. Die Verbindung zum Symbol kann sehr unterschiedlich sein. Für die Südstaatler selbst ist es Teil von deren Geschichte. Für Leute, die eigentlich mit den USA nichts zu tun haben kann das etwas völlig anderes bedeuten. Eben Rebellion wie beschrieben. Es kann natürlich auch rassistischen Hintergrund haben. Aber die Swastika ist eben auch nicht nur ein Nazisymbol oder vielmehr garnicht Nazisymbol. Und wenn ich in einem indischen Tempel sie sehe, dann denke ich doch nicht, dass dort Judenhass und rechte Werte gepredigt werden. Letzendlich muss jeder selbst entscheiden wie so eine Symbolik dort wo er mit ihr auftreten könnte aufgenommen wird.

Nicht selten wird damit eine rebellische Haltung gegenüber Staat und Gesellschaft eingenommen. Doch ist dies Rebellentum stets mehr oder minder rechtslastig. Es liegt fast immer eine z.T. ausgeprägte rassistische Einstellung, sowie notorische Ausländerfeindlichkeit vor, bei gleichzeitigem eigenen Nationalismus.

Gehäuft findet man diese Flagge bei gewissen Brummifahrern.