Warum sind Hiroshima und Nagasaki noch bewohnbar?

2 Antworten

die langlebigen radioaktiven Isotope, die über tausend Jahre hinweg strahlen (etwa Plutonium), wurden im September 1945 von einem großen Taifun weggewaschen. Dieser große Taifun ging mit sinflutartigen Regenfällen einher und schwemmte alles weg. Das bedeutet nicht, dass diese radioaktiven Teilchen nicht mehr vorhanden sind oder nicht mehr strahlen, sie haben sich nur über Regen, Flüsse und Meere überallhin verteilt. Außerdem: die Hiroshima-Bombe wurde in circa 560 Meter Höhe gezündet. Durch die Winde und den Fallout wurde das Material von Anfang an über eine große Fläche verstreut. (UW)

Quelle: http://www.atomwaffena-z.info/FAQ.html

Verhalten nach Kernwaffeneinsatz

Um diese Frage zu beantworten, musst Du Dich mit der biologischen Wirkung von Ionisierender Strahlung beschäftigen. Weiter schau doch mal an Orte, wo bereits unter zivilen Bedingungen Kernwaffen eingesetzt wurde, wie z.B. Hiroschima, welches nie aufgegeben wurde und immer noch eine Großstadt ist, oder Nagasaki.

Die Strahlen-"Gefahr" geht primär von den Spaltprodukten (siehe de.wikipedia.org/wiki/Spaltprodukt) der Kernexplosion aus, welche sich als Staub durch Wind und Regen vierteilten . Radioaktive Stoffe sind jedoch nicht in alle Zeiten radioaktiv, sondern geben ihre Radioaktivität nach dem Halbwertszeiten-Prinzip ab. Praktisch kann man sagen, dass die Radioaktivität solcher Staubansammlungen nach etwa 4 Halbwertszeiten (HWZ) ungefährlich ist.

Bsp. Iod-131 hat eine HWZ von 8 Tagen, also nach 32 Tagen geht praktisch von radioaktiven Iod-Staub keine Gefahr mehr aus.

Cäsium-137 oder Strontium-90 haben eine HWZ von 30 Jahren, also nach etwa 120 Jahren geht von diesem ausgetretenen Cäsium-Staub keine Gefahr mehr aus.

Weiter ist natürlich auch die Menge der Freisetzung wichtig. Radioaktive Spaltprodukte mit großer HWZ, welche jedoch kaum freigesetzt wurden, brauchen daher nicht berücksichtigt zu werden.

Da relativ schnell die radioaktiven Stoffe aus der Luft ausgewaschen werden, wäre die Luft schon relativ schnell wieder zum ungefilterten Atmen geeignet. Natürlich sind die Spaltprodukte dann in den oberen Erdschichten (ca. 5-10 cm) wo sie auch bleiben, wie man heute gut in Tschernobyl, Bayern oder Hiroschima sehen kann. In Bayern sind immer noch Cäsium-Spuren in Wildschweinen aufzufinden, welche dieses über die Nahrung aufnehmen. Scheinbar ist also das radioaktive Cäsium-137 noch im Bereich der Wurzeln, 27 Jahre nach Tschernobyl.

Wichtig ist, dass man wenigstens den Zerfall vom Jod-131 abwartet, da Jod sehr flüchtig ist und gut vom Körper aufgenommen wird. Also sollte man wenigstens 32 Tage aus der kontaminierten Luft/ Umgebung fern bleiben. Danach kann man wieder raus. Jedoch sollte man es unterlassen in der kontaminierten Erde zu scharren oder wie drollige Kinder sich in dieser Erde zu trollen.

Will man sich nun mit Nahrung versorgen und Pflanzen anbauen, muss die obere Bodenschicht (5-10 cm) abgetragen werden und in einem gesonderten Erdloch die ca. 120 Jahre gelagert werden. Danach ist diese Erde jedoch wieder voll für die Pflanzenzucht zu gebrauchen, da das Cäsium-137 oder Strontiu-90 in stabile Stoffe zerfallen ist.

Ganz grundsätzlich dient die Erde als Filter, so wie bei unseren Schwimmbecken der Filterkies. Die radioaktiven Stäube werden in der Erde gebunden und zerfallen dort nach dem Halbwertszeiten-Prinzip.

Zu den Wirkungen von Kernwaffen gibt es ein sehr gutes Buch auf deutsch, welches die Sache schön ohne überflüssige Emotionen und kitschige Floskeln abhandelt.

Schau mal nach dem Buch: Kernexplosionen und ihre Wirkungen vom Verlag: "FISCHER BÜCHEREI"

Hier mal ein Link zu booklooker.de, wo man dieses Buch bereits gebraucht für 3 bis 5 Euro kaufen kann.

http://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/titel=kernexplosionen+und+ihre+wirkungen?lid=1