Warum kann ein Erwachsener nicht mehr gut neue Fremdsprachen lernen?

8 Antworten

Die Muttersprache lernt man als Kind, ohne Grammatik und sonstige Regeln zu lernen - quasi spielend. Das ist eine natürliche Affinität, die so ziemlich jeder Mensch hat. Ausnahmen gibt es natürlich auch hier.

Erst in der Schule lernt man die genaueren Zusammenhänge.

Die Sprachentwicklung ist mit dem Eintritt in das Jugendalter weitestgehend abgeschlossen und so tritt die Notwendigkeit, die Muttersprache weiter zu erlernen, evolutionär immer mehr in den Hintergrund. Das bedeutet, die meisten verlieren in dem Alter die natürliche Affinität, Sprache zu erlernen, zunehmend. Das gilt dann auch für Fremdsprachen.

Wer das Glück hat, diese Affinität auch später noch zu besitzen, dem fällt es leichter, Fremdsprachen zu erlernen. Oft fehlt auch bei vielen das Interesse und die Motivation.

Also bisher war noch keine gute Antwort dabei. Also, kennst du den Spruch: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!" ?

Das Gehirn wächst bis etwa 25 Jahre, bis etwa 16/17 schneller und wenn man jünger ist noch schneller. Wachsen bedeutet hier vor allem, dass im Hirn die Verbindungen der einzelnen Hirnzellen untereinander, die Synapsen, sich durch Erfahrungen, lernen, Eindrücken usw. entstehen. Das Hirn wird angeregt und stellt die entsprechenden Synapsen her. Dieser Prozess ist in der Kindheit besonders schnell. Klar, das Kind muss sich erst noch entwickeln. In dieser Zeit lernt ein Kind jeden Tag 100 neue Dinge und werden abgespeichert. Nicht nur im bewussten Gedächtnis, auch in anderen Hirnregionen. Darum lernen Kinder tatsächlich erheblich leichter Sprachen. Aber in dem Alter sind ihre Gehirne auch für negative Eindrücken gefährdet. Zuviel Bildschirmzeit wird sich direkt im Gehirn auswirken, und zwar nicht zum guten! Auch chemische Einflüsse werden das Gehirn viel stärker verändern, als bei Erwachsenen.

Bei denen werden die Synapsen auch angeregt, aber deutlich langsamer, da ihr Hirn bereits entwickelt ist.

Erwachsene können ebenso bis ins hohe Alter Sprachen und anderes lernen, aber langsamer und mit mehr Anstrengungen.

Neulich hab ich gelesen, dass Menschen nur bis etwa Mitte 20 Sprachen akzentfrei lernen können, Kinder und Jugendliche dagegen ohne jeden Akzent. Würde also passen

Ausserdem werden / können sie neue Eindrücke mir dem vorhandeneWissenen abgleichen, bzw darauf aufbauen.

Lernen muss nicht bewusst erfolgen, vieles wird unbewusst gelernt.

du kannst auch als Erwachsener gut eine Fremdsprache erlernen. Nur halt nicht mehr akzentfrei. Allerdings sind kleine Kinder bis zu 6 - 7 Jahren jedem sog. Sprachensportler, was die Aufnahmefähigkeit von fremden Sprachen angeht, überlegen. Das liegt daran, dass sie sich in einer sog. sprachsensiblen Entwicklungsphase befinden, wo sie Sprache in Lichtgeschwindigkeit aufnehmen.

Aber wie gesagt, auch ein Erwachsener kann eine Fremdsprache erlernen, sogar Arnie Schwarzenegger konnte das. Auch wenn man den Ösi immer raushört.

Mein Vater erzählte von einem Freund, dessen Sohn in die USA auswanderte. Der Sohn konnte kein Englisch, hatte aber als KFZ Meister das Glück, eine gute Stelle in einer guten Firma zu bekommen. Er schrieb regelmäßig nach Hause. Auf Deutsch natürlich, denn sein Vater konnte auch kein Englisch. Anfangs schrieb er ganz normal, dann tauchten erste englische Worte in seinen Briefen auf. Und die wurden immer mehr und mehr. Am Schluss enthielten seine Briefe so wenig deutsche Worte, dass sein Vater sich die Briefe des Sohnes sich von meinem Vater übersetzen lassen musste.


ToniKim 
Beitragsersteller
 20.07.2021, 16:37

Passiert, wenn man seine Muttersprache nicht mehr nutzt

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es gibt da so eine mysteriöse krankheit...

symtome sind unter anderem:

  • lokale blutdruckschwankungen (bei jungs)
  • bleibende schwellungen im brustbereich (bei mädchen)
  • chronische heiserkeit
  • partielle schwerhörigkeit
  • nachlassen der lernfähigkeit in bestimmten bereichen.
  • teilweise amnesie

es soll auch vereinzelt zu tödlichen verläufen kommen. in dem zusammenhang bei jungs suizid durch angeben, bei mädchen durch boybandauflösung.

und genau das ist der punkt, in der tat lässt unsere fähigtkeit neues zu lernen nach der pubertät sichtbar nach. das is einfach der begrenzten rechenleistung geschuldet. wir brauchen im erwachsenenalter eben platz und recurcen und dafür wird das gehirn eben in der pubertät regelrecht umgebaut.

ich hätte ja am liebsten zeitweiens meiner schwester ein post it an die stirn gepappt

"gehirn wegen umbauarbeiten vorrübergehend außer betrieb"

aber ich war garantiert genauso :-) ich kann mich nur nicht wirklich dran errinnern.

lg, anna

Kinder werden auch anders unterrichtet. Viel unterhaltsammer. Lernstoff für Erwachsene ist oft sehr langweilig aufbereitet. Auch es ist oft schwerer den kontext richtig zu erfassen. Erwachse haben viel mehr Ebenen auf dennen sie kommunizieren. Ein Kind wird z.B. nie gesiezt und kriegt auch so mehr mit

". Hallo, willst du fussball spielen?" Kind hält Fussball in der Hand oder rennt rum und zieht den anderen mit. Das fremde Kind weis dann okay "spielen", "Fussball" hat was mit rumrennen und Ball zu tun.

Erwachsener sagt "Können sie mir sagen, wo der Fussballplatz ist?" Oder auch "Möchten Sie einen Kaffee mit mir Trinken? Am Montag um 9, Schräg gegenüber vom..." Der Erwachsene geht weg, wenn er keine Antwort bekommt oder eine schlecht artikulierte. Der Kontext ist auch ein Ratespiel. Der Frende hat keine Ahnung was ein Kaffee oder Fussballplatz ist, sieht keinen Kaffe, sieht auch keinen Fussball.